Morgen wird der Berliner Frauenpreis verliehen. Preisträgerin ist in diesem Jahr Sharon Adler, Herausgeberin des online Magazins AVIVA-Berlin. Wir haben mit Sharon gesprochen und sie gefragt, was der Berliner Frauenpreis genau ist und warum sie ihn bekommt.
Sharon, du bekommst am 8. März den Berliner Frauenpreis. Herzlichen Glückwunsch! Was genau ist das für ein Preis?
Danke Dir!
Der Berliner Frauenpreis wird seit 1988 jährlich vergeben, laut Senatsverwaltung an „Berlinerinnen, die sich in herausragender Weise und mit überdurchschnittlichem Engagement für die Emanzipation der Geschlechter einsetzen.“
Über die Vergabe des Preises entschied eine Jury, der neben Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt die Sozialwissenschaftlerin und Leiterin der Amadeu-Antonio-Stiftung, Anetta Kahane, die Wissenschaftlerin vom Institut für Management der FU Berlin, Gertraude Krell, die Vorsitzende des Verbandes polnischer Unternehmerinnen e.V., Lucyna Krolikowska, und die Preisträgerin des Jahres 2011, Jutta Allmendinger, angehören.
Und warum bekommst du ihn?
Gern möchte ich an dieser Stelle auszugsweise meine Freundin Mo Asumang zitieren, die mich für den Preis vorgeschlagen hat und auch die Laudatio im Roten Rathaus halten wird:
„Sharon Adler setzt sich mit ihrer Arbeit seit mittlerweile mehr als zwölf Jahren unermüdlich und an beinahe 365 Tagen im Jahr für Emanzipation und gegen Sexismus, Antisemitismus, Rassismus, Diskriminierung aller Art und für universelle Menschenrechte ein. AVIVA-Berlin wurde von ihr allein am Küchentisch gegründet, allein aus ihrer Vision heraus, ein Online-Frauenmagazin zu etablieren, das es in dieser Form nicht gab und auch heute noch einzigartig ist“. Das vollständige Statement könnt ihr gern auf AVIVA-Berlin nachlesen.
Kannst du mir ein bisschen mehr über AVIVA erzählen? Worum geht es bei euch, wer liest euch?
Unsere LeserInnen sind so unterschiedlich wie unsere Themen und die AVIVEN. Kurz gesagt, geht es bei AVIVA um Politik, Jüdisches Leben, Literatur, Musik und Informationen, wie etwa Veranstaltungshinweise zu Seminaren, Kongressen, Tagungen etc. – immer von Frauen für Frauen mit Fokus auf frauen- und genderpolitische Entwicklungen. Themen, die in den Mainstream-Medien so nicht vorkommen und bestenfalls als Randthemen behandelt werden. Generell finden wir, dass Frauen und ihre Leistungen nicht ausreichend gewürdigt werden. Wenn sie vorkommen, dann als Glamour Girls oder mit dem Zeigefinger darauf, wie viele Frauen doch schon in der Politik zu finden sind und wir deswegen keine Quote brauchen…
AVIVA-Berlin ist bis heute ein verlagsunabhängiges Medium und immer noch lieben wir die Herausforderung, kontinuierlich Beiträge zu Themen und Inhalten ins Netz stellen, die unserer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit und ihren Platz im Netz verdienen.
Welche Seiten liest du denn regelmäßig? Was möchtest du uns bzw unseren Leser_innen empfehlen?
Ich lese u.a. die Jüdische Allgemeine Wochenzeitung, FemBio Frauen-Biographieforschung, das Weblog des Journalistinnenbunds, und, ja, auch sehr gerne die Mädchenmannschaft.
Nochmal zurück zum Frauenpreis: Die Verleihung ist ja öffentlich. Was muss ich machen, wenn ich gerne kommen möchte?
Einfach hinkommen! Mensch braucht keine Einladung.
Am 8. März ab 18 Uhr geht es im Roten Rathaus los – erst wird Dilek Kolat, Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen, den Preis an mich überreichen, dann Mo Asumang die Laudatio halten. Die Musik kommt live von Sookee und Vivian Kanner. Und danach haben wir uns ein vegetarisches Buffet gewünscht – ich hoffe, wir sehen uns und feiern gemeinsam!