Systematische Gewalt an Frauen in Simbabwe

Robert Mugabe, simbabwischer Diktator und Chef der Zimbabwe African National Union (ZANU) ist mit Sicherheit kein unbeschriebenes Blatt: Bei der Liste an bekannt gewordenen Missetaten, die Menschenrechtsverletzungen, die Verfolgung von politischen GegnerInnen, Folter, Einschränkung der Pressefreiheit und gewaltsame Wahlbeeinflussung beinhalten, überrascht folgende Horror-Nachricht leider kaum:

Die Organisation Aids-Free World („Welt Ohne Aids“) veröffentlichte letzten Donnerstag einen Report, in dem 380 politisch motivierte Vergewaltigungen in jeder der zehn Provinzen in Simbabwe dokumentiert wurden, welche während der letzten Wahl im Jahre 2008 als politische Waffe gegen Oppositionelle und ihre Familien eingesetzt wurden. Massenvergewaltigungen, bei denen auch Kinder nicht verschont wurden, fanden mitunter auch in eigens dafür bereitgestellten Einrichtungen statt. Bei einer Rate von 18% HIV-Infizierten im Land fördern die Vergewaltigungen außerdem die Verbreitung des Virus an die Opfer und ihre Familien.

Basierend auf Aussagen von über 70 Frauen aus allen Teilen Zimbabwes klagt der Report Folter, systematische Vergewaltigung und Mord an GegnerInnen des Mugabe Regimes in der Zeit von März 2008 bis zu dem Zeitpunkt an, als Mugabe sich unter internationalem Druck dazu bereit erklärte, die Macht mit seinem Rivalen Morgan Tsvangirai zu teilen. Es sei als Mittel benutzt worden, GegnerInnen und insbesondere jene, die in der Oppositionspartei Movement for Democratic Change aktiv waren, zu demoralisieren und „bestrafen“. ZeugInnen berichteten, dass die Täter oftmals ZANU-Abzeichen trugen und ihren Opfern sagten, dass sie dafür „büßen“ sollen, nicht für Mugabe gestimmt zu haben.

Systematische Vergewaltigungen im Krieg sind kein Novum. Dass Vergewaltigung als Waffe der Demoralisierung und Erniedrigung von GegnerInnen genutzt wird, haben in jüngster Zeit auch die Leidtragenden der Kriege im Kongo oder Bosnien erfahren müssen.

via GenderAcrossBorders.com und dieStandard.at.

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