Selbermach-Sonntag (13.6.10)

Sepiabild eines kleinen Mädchens beim Spielen Genau das richtige Wetter für heiße Debatten: was haben wir diese Woche verpasst, was habt ihr im Netz ausgegraben, was war frustierend oder erfreulich?

Ich fange mal an: Ich freue mich auf den morgigen Vortrag an der Berliner Humboldt Universität zu „Homophobe im Fussball“ (PDF), aber ärgere mich definitiv darüber, dass ich leider, leider nicht zu Judith Butlers Vortrag „Queere Bündnisse und Antikriegspolitik“ (18. Juni) an der Volksbühne gehen kann.

10 Kommentare zu „Selbermach-Sonntag (13.6.10)

  1. Ich weiß nicht, ob es ganz rein passt, aber ich habe mich darüber geärgert, wie mit nicht-heteronormativen Beziehungsformen umgegangen wird und das Ganze unter dem Titelfuck your friends! zusammen gefasst.

  2. Ich habe auch von diesem Vortrag Judith Butlers gehoert und wollte auch hingehen. Allerdings habe ich bei dem Gespraech ueber diesen Vortrag gehoert, dass Judith Butler angeblich nichts gegen Burka-Vorschriften und andere islamische Kontroll- und Erniedrigungsversuche fuer Frauen haben soll, da allein wichtig ist, dass etwas von der freiwillig gelebten Hetero-Normalitaet in den USA abweicht. Gleichwohl lehnt sie fuer sich selbst ein Kopftuch ab, waere sie Mulsima. Es gaebe sogar Zitate, wo sie die Terrororganisation Hamas lobt.

    Ich konnte dazu nichts sagen, da ich erst recherchieren muss, was da dran ist. Deshalb gleich hier meine Frage: Kann das sein? Hat jemand Links oder Informationen, die diese Aussagen widerlegen oder gar beweisen?

  3. EIne kleine Beobachtung:
    Ich war vor einger Zeit in den Bergen und bin am Gipfel grandios gescheitert, da ich Angst bekommen hatte und einfach vollkommen fertig war.
    Da ich hin und wieder sein sehr mitteilungsfreudiger Mensch bin habe ich von Freundinnen und Freunden davon erzählt. Die Reaktion meiner Freund/Innen konnte man tatsäch strikt nach Geschlecht trennen:
    Weiblich:
    Da kam der Rat, dass ich mir das nächste Mal doch besser einen einfacheren Berg aussuchen sollte.
    Männlich:
    Da kam der Rat, dass ich mehr trainieren sollte und dann den Gipfel nochmals versuchen sollte.
    Beide Arten von Ratschlägen waren natürlich aufrichtig lieb gemeint.
    Irgendwie scheint es mir dann schon so, dass mir Freundinnen eher zur Vorsicht raten als Freunde.

  4. Väterdemo in Wien (Kurzübersicht, wer mehr Infos hat bitte posten)

    Aufruf zum FrauenLesben-Block in der Good Night Daddy’s Pride Demo unter dem Motto: „MACHO-PAPIS AUF’S MAUL, HIER JETZT UND üBERALL“

    Auf der Demo selbst kam es zu massiver Polizeigewalt und Verhaftung von friedlichen Frauenlesben, Mitfrauen, und Mitfrauenlesben.
    http://austria.indymedia.org/node/18441

  5. Ich habe mich diese Woche über die Zusage des Soziologen Sebastian Scheele gefreut, am 05.07. an der Uni Kiel einen Vortrag zum Thema ‚Männerbewegung(en) und Männerpolitik‘ zu halten. Außerdem habe ich diesen wunderbaren Radiobeitrag über Macker(n) ausgegraben: http://public-ip.org/sendung-323.html. Sehr fein das alles.

  6. @Gan-Chan:
    diese vorwuerfe gegen butler lassen sich leider nicht widerlegen. es zeigt einmal mehr, dass den meisten held_innen der theorie nicht unbegrenzt zu folgen ist.
    so wichtig und wertvoll judith´s beitraege zu genderthematik sind, so problematisch und einseitig ist ihre haltung zum nah-ost-konflikt.

    ihre „israelkritischen“ bzw. antizionistischen aeußerungen (aufruf zum boycott israelischer univeristaeten, sie nennt es „desinvestition“) gehen einher mit der anerkennung von hamas und hisbollah als progressive soziale bewegungen.
    die problematik dieses „linken“ antiimperialistischen „mißverstaendnisses“ hat eine solide (auch deutsche) tradition (siehe RAF), die gerade aus der verantwortung der shoa heraus argumentiert und sich so gegen die „antisemitismuskeule“ zu wappnen versucht, mit dem beharren darauf, „lediglich“ antizionist_in zu sein. dies zeigt sich aktuell auch bei den vertreter_innen der linkspartei, die uebrigens mit der geschlechtersegregation auf der „hilfsflotille“ scheinbar kein problem hatten. …butler scheint nun in einer abwehrbewegung gegen einen „kulturimperialistischen“ missbrauch des feminismus – eine zunaechst berechtigte skepsis gegenueber konservativer westlicher politik, der die frauenrechte im islam wohl eher als scheinargument dienen duerften – im bezug auf hamas und co. in einem fragwuerdigen kulturrealtivismus zu stranden:

    „Ein paar Tage später besuchte ich eine Konferenz, auf der ich einen Vortrag über die wichtigen kulturellen Bedeutungen der Burka hörte, darüber, wie sie für Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft und Religion, zu einer Familie, zu einer umfangreichen Geschichte von Verwandtschaftsbeziehungen steht, dass sie eine Übung in Bescheidenheit und Stolz, einen Schutz vor Scham symbolisiert und dass sie auch als Schleier dient, hinter dem und durch den weibliche Handlungsfähigkeit wirken kann“ ( Gefährdetes Leben , S. 168 ).
    vermutlich laeszt sich das mit ihrer strategie temporaerer buendnisse und identitaetspolitik irgendwie verbinden…

    es waere dennoch, bei aller kritik, sehr spannend, wenn jemand die_der in der volksbuehne war, darueber berichten koennte…

  7. Hallo, es ist zwar schon Montag, aber ich wollte das hier unbedingt noch posten und hatte es gestern leider vergessen, sorry.

    Diesen Freitag, den 18.6., ist in Düsseldorf im Zuge der Workshop- und Vortragsreihe zu Veganismus, Tierbefreiung und -rechten der Initiative Veganer Fortschritt ein Vortrag mit dem Titel „Unity Of Oppression und Intersektionalität:
    Verbindungen von Speziesismus, Rassismus, Sexismus und Kapitalismus“ und könnte demnach für einige von euch auch von Interesse sein :).

    Bevor ich hier den ganzen Text mit der Beschreibung des Vortrages poste, poste ich doch lieber gleich den Link, ich denke, das ist sinnvoller:
    http://www.veganer-fortschritt.de/workshops.html#juni

  8. Hallo Luca!

    Vielen Dank fuer die ausfuehrliche Antwort. Ich kann und werde diese Veranstaltung nicht besuchen, wuerde aber auch gerne wissen was dort so gesagt wurde.

Kommentare sind geschlossen.

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