Einkaufsstraßen voller roter Herzchen, in denen alle die gleichen teuren Geschenke kaufen, und ausgebuchte „exklusive“ Restaurants, das ist inzwischen aus dem Valentinstag geworden. Oder: wenn ein Tag des Jahres ausreichen soll, romantische Zweierbeziehungen zu feiern. Genug damit, dachte sich Samhita Mukhopadhyay von Feministing. Im Januar rief sie Occupy Valentine’s Day ins Leben, um die vielfältigen Konzepte von Liebe zu sammeln und darzustellen.
Gesammelt werden Bilder, Geschichten und Videos – von queeren Paaren, Singles und Menschen, die den Valentinstag mit all ihren Lieben verbringen wollen. Thematisiert wird auch, wie unkritisches Festhalten an Geschlechterstereotypen allen schadet und warum liebevolle, erfüllende Beziehungen eigentlich auf einen Tag des Jahres reduziert werden.
Wie nötig es ist, neben dem Valentinstagskonsum auch einmal die inhaltlichen Aussagen auseinander zu nehmen, zeigt das Bitch Magazine. Ein besonderer „Gag“ scheint inzwischen zu sein, Stalkingreferenzen auf Valentinskarten zu drucken (Target hat seine Karte inzwischen zurückgezogen). Kelsey Wallace erinnert daran, dass in den USA über die Hälfte aller weiblichen Mordopfer zuvor angab, gestalkt zu werden.
Nichtsdestotrotz ist es eine wunderbare Sache, Liebe und gesunde Beziehungen zu feiern – vor allem, wenn alle angesprochen sind, unabhängig von sexueller Orientierung, wirtschaftlichen Möglichkeiten, Aufenthaltsgenehmigungen und anderen offiziellen Papieren. Heute und an allen anderen 365 Tagen in diesem Jahr.
Erfahrungsgemäß gibt es in den meisten Liebesbeziehungen sowieso einen Jahrestag der den meisten wichtiger ist. Kenne in meinem Freundeskreis auch keine die den Valentinstag begehen, ist glaub ich nach wie vor mehr son Ami-Ding. Kanns auch bleiben.