Die Bundesligasaison ist vorbei, bis zur WM sind es noch drei Monate, aber Frauenfußball ist in den Medien so präsent wie wohl nie zuvor. Hier ein paar Presse-, Web- und Radiolinks für euch:
Fangen wir mal mit vorwiegend sportlichen Aspekten an: Michael Horeni wirft bei faz.net einen genauen Blick auf die Bundesliga und hinterfragt, assistiert von Turbine- (und inzwischen Meister-) Trainer Bernd Schröder, die Rede vom zu erwartenden WM-Boom. Der fragt: „Warum soll sich ein Mann mit Frauenfußball identifizieren?“ Das versteh ich allerdings nicht. Auch bei Turbine gibt’s doch eine Menge männliche Fans.
Interview mit Nationalteammanagerin Doris Fitschen über gemischte Teams auf dem Platz und in den Verbänden: „Im Betreuerteam der Frauen-Nationalmannschaft haben wir keine Männerquote, aber dennoch sind relativ viele Männer dabei. Weil ich davon überzeugt bin, dass gemischte Teams besser harmonieren und arbeiten.“
Die Spielfeldschnitten schimpfen mit dem DFB über das frühe Saisonende: Was soll man denn jetzt in den Frühlingswochen mit den Sonntagen anfangen?
Ein (für mich) neuer Blog zum Frauenfußball und unbedingt lesenswert. Astrid Labbert schreibt über Bundesliga (immer sonntags), Presse (immer montags) und natürlich die WM. Zu sehen gibt’s außerdem zum Beispiel dieses Fundstück von 1970: Aktuelles Sportstudio mit Wim Thoelke, der Fußballerinnen zu Gast hat.
Die öffentlich-rechtlichen Sender präsentieren ihre WM-Pläne: Claudia Neumann vom ZDF wird in den 100 Stunden Frauenfußball als erste Frau ein Fußballspiel bei einer Europa- oder Weltmeisterschaft kommentieren.
In seiner Kolumne Absatzkick wirft Daniel Meuren einen auch kritischen Blick auf die veränderte Vermarktung im Frauenfußball: „ein schmaler Grat“ sei es, auf dem der DFB mit seiner offensiven Promotion der jungen attraktiven Spielerinnen wandle.
Mit dem Thema Vermarktung, genauer gesagt Unterschieden bei der Darstellung von Spielerinnen und Spielern beschäftigt sich ein Blogbeitrag von Olaf Storbeck am Beispiel der 11Freunde-Berichterstattung/Werbung für den neuen Mercedes-Spot. (Kim Kulig übrigens lautet der Name der zu schminkenden Fußballerin.)
Ein Radiobeitrag bei Deutschlandradio Kultur von Günter Herkel zeichnet die Geschichte des Frauenfußballs mit vielen O-Tönen nach (Manuskript ist als pdf verfügbar).
Hier gleich noch eine kleine Ergänzung aus der Welt der Plastikpuppen. Der Barbie-Konzern Mattel hat zur WM 2011 sogenannte One-of-a-kind-Barbies von Silvia Neid und Birgit Prinz herausgegeben. Martin Bieri schreibt darüber im Schweizer Frauenfußballmagazin und auf Schoenschrift.org unter: http://schönschrift.org/artikel/one-of-a-kind-mattel-wm-2011-fussball-barbie-gender
Das zum Thema Frauen und Marketing im DFB
http://dreckschleuder.info/blog/?p=3802
Dank an Katja / schönschrift.org für den Link zu Jörg Stiel und seinem maskulinen Verständnis richtiger Fussballerinnen. Das Steffi Jones ihm nicht widersprochen hat wundert mich nach einigen Jahren Frauen-, Lesben und Schwulenarbeit im und am DFB in keinster Weise. Sie versteckt sich und ihre Überzeugungenhalt halt immer noch und wie sagte schon Boris Becker 1990 in einem Interview: “ .. die Steffi (Graf) spielt Frauentennis und Männer spielen Tennis.“
Dem will, kann und darf ich nichts hizufügen, die Zornesader platzt sonst.
Marie