Heute vor drei Jahren ermordete Anders Behring Breivik 77 Menschen. Acht Menschen starben durch eine Bombe, die gegen 15:25 in Oslo detonierte. Die 69 anderen Personen erschoss Breivik auf der Insel Utøya. Sie waren Teilnehmer_innen und Organisator_innen eines Feriencamps der AUF (Jugendorganisation der sozialdemokratischen Arbeiderpartiet (AP)) gewesen.
Kurz vor dem Anschlag in Oslo versandte Breivik ein über 1000 Seiten langes Dokument. Sein „Manifest“, welches er zum Großteil auch aus Texten, die bereits andersweitig im Netz veröffentlicht worden waren, zusammen kopiert hatten. In diesen Seiten drückte sich jedoch deutlich seine Welt- und Wertvorstellung aus: voller Rassismus, Islamfeindlichkeit, Hetero_Sexismus und Misogynie. Das große Schlagwort, unter dem er alles subsumiert: Kampf gegen „Politische Korrektheit“.
Die Menschen, die vor drei Jahren getötet wurden, wurden gezielt getötet. Auch heißt es, dass Breivik auf Utøya besonders Frauen und Mädchen anvisierte. Vom Feminismus, nach ihm eine der auffälligsten Spielarten der „politischen Korrektheit“, wollte er die europäischen Männer befreien.
In Berlin findet heute um 17.30 vor der norwegischen Botschaft eine Gedenkveranstaltung statt. (FB-Link)
Zum Weiterlesen:
- Anders Breivik’s chilling anti-feminism von Jane Clare Jones (27.Juli 2011, The Guardian)
- The Global Echo of Violent Misogyny von David Futrelle (27.Juli 2011, Shakesville)
Auch noch zum Weiterlesen und sehr wichtiger Beitrag, wie ich finde: Frauenfeindliche Morde und die fehlende Diskussion über misogynen Terror von @Faserpiratin bei Der k_eine Unterschied: http://www.derkeineunterschied.de/frauenfeindliche-morde/