Ein großer Schritt für das Bundesverfassungsrecht, ein kleiner für transidenten Menschen, aber immerhin: Michaela berichtet über ihre Personenstandänderung, die überraschend und einfach so „über die Bühne gegangen ist und das alles ohne GaOp“.
Ninia La Grande hat mal wieder – und berechtigt – die Krawatte voll: Nicht lange her, dass sie gegen die Pants-Werbung von Astra wetterte und den Werberat einschaltete, und nun folgt schon der nächste Streich der Company: Sexistische Werbung, gepaart mit rassistischem Quatsch. Und auch wir fragen uns natürlich: „Was ist das denn wieder für eine Shayze?!“
Um „Frauen, das Viele, die Differenzen, Intersektionalität und das „vergessene“ warenproduzierende Patriarchat“ geht es in Roswitha Scholz Kritik am Post-Feminismus. Kann man sich gut anhören, und zwar hier.
UFO-Kult? Nein! Besser! „Am 22. September wird Joseph Aloisius Ratzinger Berlin besuchen.“ Für diesen „besonderen“ Abstecher Ratzingers ist am 30.7. um 15 Uhr eine Gegenkundgebung in Berlin geplant. Inklusive Special Guest.
Dann gab es noch das ominöse Interview mit zwei Sexarbeiterinnen aus Marokko von Martin Reichert, das vom anderdeutsch.blogger im Nachgang kompetent auseinander genommen wird.
Sina fasst die weltweiten Auswirkungen der US-Prostitutionspolitik zusammen – inklusive interessanter Verweislinks, die unterschiedliche staatliche Handhabungen verschiedener Länder thematisieren. Sehr lesenswert.
Hier gibt es einen absolut unterstützungswürdiger Aufruf zur Unterstützung gegen alle Vorfälle von sexueller Gewalt, sexistischen Übergriffen, Hate-Crimes und Belästigungen – als Reaktion auf den Vergewaltigungsvorfall beim transgenialen CSD.
Zum Norwegen-Attentat hat Regina Frey einen sehr ausführlichen Beitrag zur genderpolitischen Verortung des Täters verfasst: Somit ergänzt sie die die Debatte, die sich vorwiegend um Islamfeindlichkeit und Rassismus dreht, um sehr wichtige Aspekte – indem sie auch auf die sexistischen und antifeministischen Inhalte des UnManifests eingeht.
Die Humboldt Universität sucht Mentorinnen für first generation Students.
„Don`t Ask, don`t Tell“: Das seit 1993 bestehende Gesetz, das es Lesben und Schwulen im Us-amerikanischen Militär verboten hat, irgendwelche Hinweise auf ihre sexuelle Orientierung zu geben, wurde am 22. Juli außer Kraft gesetzt. Auch wir hatten uns an anderer Stelle schon Mal damit beschäftigt.
Und, last not least, ein schöner Text zur „Prüden Freizügigkeit“: Warum „sexuelle Tabu-Brüche“ vor allem in erster Linie nur angestaubte Vorstellungen von Sexualität festigen.
Etwas voreilig: „Don’t Ask, Don’t Tell“ ist noch nicht ganz ausser Kraft; am 22. Juli haben lediglich der Präsident, der Verteidigungsminister und der oberste Stabschef bestätigt, dass die DADT-Praxis beendet werden kann. Damit hat eine gesetzlich vorgeschriebene Wartefrist von 60 Tagen begonnen, an deren Ende dann die Ausserkraftsetzung steht. DADT endet somit erst am 20. September.
(Und nein, diese Wartefrist erfüllt keinerlei praktischen Zweck. Das ist nur einer der vielen Stolpersteine, die die Republikaner einer zügigen Beendigung in den Weg gelegt hatten.)
1.
@ unterstützungswürdig:
Ja, isoliert betrachtet ist der Text unterstützungswürdig. Kontext-sensibel betrachtet, ist dieser Text, der sich da scheinbar so harmonisch – ohne jeden selbstkritischen Blick zurück – in den blog des transgenialen CSD einfügt, allerdings eine weitere (*) Zumutung:
NACH der Vergewaltigung zu tönen: „Wir schlagen zurück! […] Bildet Banden!“,
während VORHER die politische Leitlinie für den Umgang jedenfalls mit sexuellen Belästigungen war:
„Grundsätzlich gilt für unterstützende Personen:
Deeskalation, nicht Eskalation!
[…] Möglichst nicht körperlich werden. (Jegliche Berührung kann als Angriff empfunden werden, auch die vermeintlich beruhigende Berührung.)“ –
das ist verbalradikale Selbstgerechtigkeit.
Vgl. die VORHERgehende Kritik am tCSD: http://www.scharf-links.de/47.0.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=17104&tx_ttnews%5BbackPid%5D=56&cHash=b16aba00fc
(*) Zu den anderen anti-feministischen und anti-dekonstruktivistischen Zumutungen:
http://theoriealspraxis.blogsport.de/2011/06/27/themenuebersicht-kritik-an-der-linksliberal-antifeministischen-politischen-linie-des-transgenialen-csd-tcsd-in-berlin-und-des-queeren-mainstreams-in-der-brd-ueberhaupt/
2.
@ Roswitha Scholz:
Zum Vortrag Anhören kam ich noch nicht; aber bei früherer Gelegenheit hatte ich mal was zu ihr geschrieben:
http://theoriealspraxis.blogsport.de/1996/10/15/die-krisis-nunmehr-exit-und-das-geschlechterverhaeltnis/
Weitere Texte zur Diskussion zwischen Feministinnen und MarxistInnen gibt es dort:
http://arschhoch.blogsport.de/mf/
PS.:
Die Bar, in der die Vergewaltigung stattfand, ist im übrigen die – in dem scharf-links-Artikel erwähnte – Bar, die vor dem tCSD so schonend wegen ihrer rassistischen Einlaßpraktiken behandelt wurde…
(was dann zumindest lehrt, daß Rassismus kein Mittel ist, um Vergewatigungen zu verhinden – falls es dem Kneipenbesitzer und seinem Personal noch nicht vorher bekannt war).
astra „glänzt“ schon seit längerem mit sexistischer/diskriminierender (auch gegen gehandicapte) werbung:
http://www.verficktescheisse.com/astra-bier-werbeplakate/