Falls auch Ihr Euch gewundert habt, warum Amazon die Kategorie „Lesben und Schwule” gestrichen hat, gibt es heute die Antwort. Nele Tabler hatte mal nachgefragt und Amazon hat netterweise geantwortet:
Derart eingeordnet werden natürlich auch Bücher ohne eine einzige erotische Szene. Bereits vor einem Jahr hatte Amazon Bücher für/über Lesben und Schwule, sowie alle weiteren irgendwie erotisch anmutenden Bücher aus seiner Suche entfernt – natürlich nur aus Versehen.
Unabhängig davon, dass ich im Falle von Amazon nicht unbedingt an gute Absichten glaube: Wäre es nicht eigentlich wünschenswert (im Sinne der Gleichbehandlung), dass solche Kategorien endlich verschwinden?
Naja, irgendwelche Kategorien braucht man schon, die sind praktisch, wenn man ‚irgendein Buch zum Thema X‘ sucht. Lesben und Schwule prinzipiell unter Erotik einzuordnen ist allerdings das Dämlichste, was ich in letzter Zeit gehört habe.
Ich glaube nicht an die Notwendigkeit von Kategorien. Du hast sicher Recht, dass diese neue Einordnung dämlich ist, aber ich denke, eine Verschlagwortung würde genügen und einen Teil des Problems lösen, nämlich die Schubladisierung, die durch eine eigene Kategorie ja erst gefördert wird. Und man könnte die Bücher ganz wunderbar einordnen, bei Romanen, Ratgebern oder wo auch immer sie hineinpassen.
Bei der Mayerschen in Köln stehen die bei der Esoterik. Scheint in der heteronormativen Welt immer noch ein Problem zu sein und als Menschen einzusortieren.
Sexualisierung Homosexueller, das ist ja leider nichts neues. Während Heterosexuelle einfach Beziehungen führen können, wird bei Homosexuellen der Akt immer schon antizipiert.
und so schön es ist, ohne Kategorien zu leben. wenn man_frau auf der Suche nach bestimmten Büchern ist, wäre es ja schön, diese zu finden bzw. stöbern zu dürfen.
Also Erotik finde ich allemal besser als Esoterik…
natürlich ist trotzdem klar, dass amazon nur keine Schmuddelecke in seinem virtuellen Laden mehr haben will und das der Grund für die Entfernung des „anrüchige“ Homo-Labels sein wird.
Dann lese ich in Zukunft eben Aquaristikbücher aus der Fetisch-Ecke.
Mal abgesehen davon habe ich tastächlich schon ewig nichts mehr bei amazon oder in der Mayerschen gekauft, ich versuche meinen Buchladen um die Ecke zu unterstützen.
Soweit ich sehe stimmt das so nicht ganz. Amazon.de auf jeden Fall in den englischsprachigen Büchern eine Kategorie „Gay & Lesbian“ mit Unterkategorien „Biographies & Memoirs“, „Literature & Fiction“, „Mystery & Thrillers“, „Nonfiction“, „Parenting & Families“, „Travel“ und „History“.
Im deutschen hingegen wird sehr weit oben in den Kategorien zwischen Fiktion und Non-Fiktion unterschieden, und hat für Fiktion nur drei Kategorien.
Und wenn ich mich richtig erinnere, dann gibt Amazon doch eh nur für die ersten 100 Bücher in der jeweiligen Rangliste die Tags an?
Ich finds super, dann kaufen Schwule und Lesben vielleicht mal wieder mehr in den Szenebuchläden ein und nicht bei diesem Scheisskonzern.
Hm, darf ich mal kurz darauf hinweisen, dass nicht jeder einen Szenebuchladen oder überhaupt nur einen Buchladen im Ort hat? Oder dass es in Dörfern oder Kleinstädten vielleicht nicht ganz so trivial ist Bücher zum Thema Homosexualität in Person zu kaufen?
@ clara
So wie Nele Tabler es hier beschreibt:
http://www.karnele.de/index.php?option=com_content&view=article&id=237:amazon-kategorie-elend-die-xte&catid=53:aergernisse&Itemid=101
gehts es um die Kategorie (deutsche) Belletristik. Englischsprachige Literatur scheint von der Umstrukturierung (bisher?) nicht betroffen zu sein.
@Skreee: Genau deshalb verstehe ich nicht so recht, warum Amazon es so dermaßen egal ist, was die Lesben und Schwule von ihnen halten. Schließlich müssten einige von denen (aus den von dir genannten Gründen) doch die beste Kundschaft sein.
@Skreee, also amazon ist nicht der einzige Buchversand, nur der dominierende. Da gibt es sicher Möglichkeiten.