Thema der Woche: Frauengehälter

Diesen Eindruck bekommt, wer dieser Tage durch die Presselandschaft schlendert. Die Zeit macht groß auf mit „Was Frauen wirklich verdienen“ und bietet online nicht nur einen zusätzlichen Artikel („Frauen wollen weibliche Karrieren„), sondern auch Raum, die eigene Meinung zum Thema zu hinterlassen. Momentan tummeln sich mal vor allem Menschen dort, die partout nicht sehen wollen, dass es da Fehler im System gibt.

Dabei schreibt es auch die Welt heute: Frauen verdienen im Durchschnitt 23 Prozent weniger als Männer, ergab eine aktuelle Studie. Wahnsinnskommentar auf der Welt-Webseite: „Da bei einer Bewerbung die Frage nach Familienplanung nicht erlaubt ist und auch mit einer Lüge beantwortet werden kann, bleibt mir nichts anderes übrig, als bei gleicher Qualifikation den Mann zu bevorzugen. Der wird nicht schwanger, hat keine Regelschmerzen und bleibt auch nicht unbedingt zu Hause, wenn mal was mit den Kindern sein sollte.“

Die erwähnte Studie wurde von der Hans-Böckler-Stiftung herausgegeben und von der Webseite www.frauenlohnspiegel.de durchgeführt. Kommentiert haben die Ergebnisse auch die Netzeitung, Focus Online und die Südwest Presse.

Weil aber von Lesen allein die Welt nicht besser wird und Ungerechtigkeiten nicht verschwinden, schlage ich vor – auch anlässlich des kommenden Weltfrauentags – in die nächste Lohnverhandlungen erhobenen Hauptes zu marschieren und das eigene Wunschgehalt mal mit Verve durchzusetzen. Da hapert es bei vielen Frauen nämlich leider immer noch. Also Girls, hundert Euro für die Emanzipation!

(Foto über zeit.de)

4 Kommentare zu „Thema der Woche: Frauengehälter

  1. Boah das ist ja wohl nicht wahr. Genau deshalb sollte auch mal der Mann das Babyjahr machen. Oder es müsste eine Pflicht zur Teilung geben sogar.
    Denn da sähen die Chancen auf dem Arbeitsmarkt gleich ganz anders aus….

  2. So ganz stichhaltig scheint mir die Behauptung mit den 23% aber nicht zu sein. Warum finde ich denn dann überhaupt noch einen Arbeitsplatz als männliches Mitglied der Gesellschaft?

    @lukrezia: In der Tat scheint die Behauptung nicht wahr zu sein. Eine Pflicht zur „Babyjahrteilung“ würde wahrscheinlich nur zu noch viel weniger Kindern führen (was ich persönlich sogar eher begrüßen würde(

  3. LOL!
    Die 23%, das ist der unterschied in dem geld was frauen und männer als population nach hause bringen. Das heißt natürlich nicht, die verkäuferin bei Lidl bekommt 23% weniger als ihr männlicher kollege. Die bekommen natürlich gleich viel, ist ja tariflich geregelt.

    Von interessierten kreisen wird aber gerade diese bewusste falschinterpretation immer wieder am leben erhalten; quasi als sicherung des opferstatus.

    Inzwischen ist sogar auf der homepage des statistischen bundesamtes eine bemerkung angebracht worden, dass aus den daten ihrer erhebung NICHT geschlossen werden kann, dass frauen überall weniger verdienen als ihre vergleichbaren männlichen kollegen. Die sind es inzwischen auch leid dass mit ihren zahlen so ein schindluder getrieben wird.

    Es gibt sehr viele, völlig diskriminierungsfreie ursachen warum die große zahl 23% existiert. Ein wichtiger punkt ist, dass für frauen das gehalt nicht so wichtig ist, und dass sie weniger einbußen in lebensqualität, zeit und fahrstrecke auf sich zu nehmen bereit sind nur um mehr zu verdienen.

    Diesen LUXUS können frauen sich leisten weil es männer gibt auf denen die verpflichtung zum geld verdienen lastet, und die diese luxuriösen erwägungen nicht anstellen können!

  4. Stimmt gar nicht. Frauen verdienen nicht weniger.

    In den statistiken wird nicht unterschieden ob die Frau Teilzeit oder Vollzeit arbeitet, ob die Frau überstunden macht oder nicht, ob die Frau Erfahrung hat oder nicht.

    Männer arbeiten mehr und härter. Frauen weniger hart und weniger. Daher kommen die Lohnunteschiede.

    Schaut auf die Statistiken und dann merkt ihr wie frei und selbstbestimmt ihr seit. Ihr Frauen. Ihr wollt Lohngleichheit? Die gibt es schon. Fertig. Hakt es auf der Liste ab. Ab zum nächsten!

    /ajk

Kommentare sind geschlossen.

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