Selbermach-Sonntag (31.5.09)

Und da ist es schon wieder Sonntag. Hier und heute habt ihr die letzte Chance, im Mai 2009 eure Themen, Texte und Gedanken aufzuschreiben. Viel Spaß und

Schönen Sonntag!

17 Kommentare zu „Selbermach-Sonntag (31.5.09)

  1. @ Marcel: Das wollte ich auch verlinken, da warst du wohl schneller ;-)

    Wenn man die Kommentare beim Tagesanzeiger so liest, da wird einem teilweise echt anders…

    Was mich am meisten ärgert: Die Pille wird von FrauenärztInnen meistens ziemlich leichtfertig verschrieben, es wird eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt, aber das wars dann meistens auch… Umzugsbedingt habe ich schon relativ viele FrauenärztInnen getroffen und keineR hat mich bei Verschreiben der Pille z.B. gefragt, ob ich rauche, ob schonmal Thrombosen/Embolien in meiner Familie aufgetreten sind usw.
    In Deutschland gab es vor ein paar Jahren eine ähnliche Debatte um eine bestimmte Pille (Diane war es, glaube ich) wie jetzt um die Yasmin in der Schweiz. Bleibt zu hoffen, dass diese Debatte nicht bei der Schelte der bösen Pharmafirmen stehen bleibt, sondern vielleicht ein wenig dazu führt, dass auch darüber nachgedacht wird, was Millionen von Frauen da eigentlich tagtäglich einnehmen und ob es nicht auch anders ginge. Ich bin die letzte, die die Pille verteufelt, aber der derzeitige Umgang damit sollte meiner Meinung nach schon mal hinterfragt werde (wurde hier ja auch schon mehr als einmal diskutiert).

  2. Da das Quotenthema hier immer mal wieder kontrovers diskutiert wurde, wollte ich auf folgende Mail hinweisen, die mich ungebeten erreichte:

    >>Wir, Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen, möchten Sie auf unseren Themenschwerpunkt QUALIFIKATION STATT QUOTE hinweisen: http://www.streitbar.eu/qsq.html
    Die Gleichstellungspolitik, die sich in einseitiger Förderung und Bevorzugung von Frauen an den Hochschulen der Bundesrepublik äußert, widerspricht nicht nur den fundamentalen Normen der Wissenschaft wie Unparteilichkeit, Unvoreingenommenheit und weltanschaulicher Neutralität. Sie stellt darüber hinaus eine eklatante Einmischung in das akademische Leben dar und verletzt somit die Autonomie der Universität. Mit Gleichstellungs- und Quotenregelungen wird Qualifikation als das zentrale Kriterium außer Kraft gesetzt. Besonders junge Wissenschftler fallen diesen Regelungen – auch wenn sie besser qualifiziert sind – zum Opfer.

    Wir hoffen auf Ihr Interesse und verbleiben

    mit freundlichen Grüßen

    Dr. Alexander Ulfig<<

    Die aktuelle Praxis der Quotierung mag ja in der Tat Probleme mit sich bringen. Aber es ist extrem ärgerlich, mit welcher Einseitigkeit dort gegen aufgestellte Papppkameraden polemisiert wird.

  3. Wir versuchen doch, gemäß unseren Vorstellungen zu leben. Wir haben es immer abgelehnt, nach festen Regeln zu leben; warum sollen wir dann anfangen, uns Sorgen zu machen, weil die Welt uns nicht behandelt wie es der Regel entspricht? Darauf läuft es doch hinaus.

    Ein Zitat aus „Das goldene Notizbuch“ von Doris Lessing, welches ich zurzeit mit Begeisterung lese.

    Eine beispielhafte Geschichte von den Schmerzen der Emanzipation und von den spezifischen Schwierigketen der Frau, in dieser Welt ein ganzer Mensch zu sein.

    sagt Rolf Becker vom „Spiegel“ dazu.

  4. hey susanne,

    war echt nett, dich kennengelernt zu haben.
    eure seite gefällt mir – bin gespannt auf das buch.

    ganz liebe grüße aus köln und lass dich mal wieder blicken

  5. …Haben die Alphamädchen wieder ein Buch in petto?

    Und wenn ja- gibt’s hier einen kleinen Vorabdruck?

  6. nee, bevor hier gerüchte aufkommen – hab das (gute) alte noch nicht gelesen – guilty…

  7. @Philippa: Schade, wirklich schade. Wobei ich eines zugeben muss: Der Blog hier gefällt mir noch viel mehr als das Buch- der rundet das Buch sozusagen ab.

    @Mirjam: Die Sache ist mir einfach ins Auge gestochen. Lesenswert und tragisch, abolut tragisch. Chunnsch au uus de Schwiiz, gäll?

  8. Liebe Philippa,

    es freut mich, dass dir das Weblog gefällt (vielleicht kriegst du ja auch Lust mitzudiskutieren), und hat mich ebenfalls gefreut, dich kennenzulernen.

    Ich sag mal, bis zum nächsten Mal.
    Schöne Grüße aus München, Susanne

  9. Ähem. Ich möchte in keiner Weise die Leichtfertigkeit verteidigen, mit der die Pille oft verschrieben wird, aber ich möchte doch das Bild etwas geraderücken:

    In dem Artikel ist von 6 Todesfällen durch die Pille von 1990 bis heute die Rede. Nehmt ihr auch Paracetamol, wenn was wehtut?

    http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Paracetamol

    Die Einnahme einer Überdosis Paracetamol ist die häufigste Ursache für akutes Leberversagen in den USA und führt zu rund 450 Todesfällen pro Jahr (Lee, 2004). Neben unabsichtlichen Vergiftungen wird das Medikament auch häufig für Suizide verwendet.

  10. Oder für den deutschen Raum:

    http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=6126

    Etwa 4200 Fälle von Paracetamol-Vergiftungen wurden den deutschen Giftinformationszentren im Jahr 2006 gemeldet. Die Gesellschaft für klinische Toxikologie schätzt, dass etwa zwei Drittel davon in »selbstschädigender Absicht« erfolgten. Zum Vergleich: Im selben Jahr nahmen sich in Deutschland rund 9800 Menschen das Leben.

    Rechnen wir die Selbstmordversuche raus, dann haben wir immer noch 1400 Paracetamolvergiftungen 2006 in Deutschland.

  11. Neeva, du hast vollkommen recht, egal welches Medikament, und kommt es uns so harmlos vor wie Paracetamol, kann gefährliche Folgen haben. Wobei es beim Paracetamol ja um Überdosierung geht, auch Alkohol ist ab einer gewissen Dosis tödlich.
    Und auch bei dem Lipobay-Skandal habe ich immer gesagt, dass man die Relationen betrachten muss, zumal Lipobay, genauso wie die Pille, in erster Linie ein Lifestyle-Medikament ist.
    Mir geht es auch weniger um die 6 Todesfälle zwischen 1990 und jetzt, sondern vielmehr darum, diese tragische Geschichte als Anlass zu nehmen, darüber zu diskutieren, wie leichtfertig und selbstverständlich heutzutage die Pille, vor allem von Frauen um die 20, genommen wird.

    Marcel:

    Chunnsch au uus de Schwiiz, gäll?
    Bis letzten Freitag hätte ich diese Frage mit ‚ja‘ beantworten können, nun muss ich leider ’nein‘ sagen… :-( Aber ich fühle mich der Eidgenossenschaft noch immer sehr verbunden, lese regelmäßig den Tagi online…

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