Veröffentlicht von Nadia
Nadia Shehadeh studierte in Bielefeld Soziologie um sich direkt im Anschluss der Lohnarbeit im Bildungssektor zu widmen - und parallell dazu mit dem bloggen zu beginnen, was sie seit zehn Jahren u.a. auch auf ihrer eigenen Plattform Shehadistan tut. Am liebsten würde sie den ganzen Tag nur Grunge-Oden, Literatur-Besprechungen und Rezepte aufschreiben, aber da die Welt noch nicht perfekt ist, macht sie immer wieder gern Ausnahmen, um intersektionale Ideen unters Volk zu bringen. Privat testet sie gerne Festivals - durchaus auch als Allreinreisende, oder mit ihrer Female Festival Task Force, die sie 2019 mitgegründet hat.
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Mein Lesetipp: Die Autorin und Coach Uta Glaubitz hat in der Einleitung zu ihrem Buch „Slow Grow“ das gängige heroische Unternehmerbild der BWL kritisiert, das auch durch die Materialien des Wirtschaftsministeriums spukt und viele Menschen abschrecken dürfte, sich selbständig zu machen.
Der Text ist als Leseprobe online:
http://www.karriereundentwicklung.de/buecher.php?kategorie=existenz&k=1#slowgrow
(Einziger Schwachpunkt: Die Behauptung, im vierten Sektor der Wissensarbeiter gebe es kein Prekariat. Da ist sie, wie auch in ihren Artikeln auf SpOn, entweder zu optimistisch oder zu ungnädig mit den Schwachen.)
Argh, der Kaffee wirkt noch nicht. Es ist Svenja Hofert, nicht Uta Glaubitz.
Mein Aufreger der Woche: Transphobe Kackscheiße in den österreichischen Lambdanachrichten. “Transsexuell – ab wann denn?” http://www.lambdanachrichten.at/ln121.pdf
Gut gewantwortet hat Jettaodernie darauf:
http://jettaodernie.wordpress.com/2012/03/15/beschamend-offene-transphobie-oder-totales-unwissen/
@ Frollein_K.
Bei Interesse: Nadine hat auf medienelite.de auch etwas dazu geschrieben >> Jan Feddersen. Oder: Das Paradebeispiel an Trans*phobie in Homokreisen
Ich habe mich diese Woche daran versucht, zu fassen, wie ich mich verhalte und auf bestimmte Dinge reagiere, wenn ich alleine in der Öffentlichkeit unterwegs bin. Da sind mir ein paar ganz interessante Sachen aufgefallen, die bestimmt auch diskutierbar sind. :)
http://wortwolke.twoday.net/stories/der-oeffentliche-raum-und-ich/
Habe mich diese Woche über Schmerzensmänner im feministischen Umfeld geärgert. Hier ein Text dazu: http://anarchieundlihbe.blogsport.de/2012/03/18/muskelkater-vom-maulen-die-sache-mit-den-schmerzensboys/
Außerdem gibt es ein neues Video von mir, das irgendwie von Thilo Sarrazin inspiriert ist: http://www.youtube.com/watch?v=ZeS-hJAf4qo&feature=youtu.be
Schönen Sonntag!
Ich lese gerade Camille Paglia: Die Masken der Sexualität. Dass sie von Maskulinisten als Kronzeugin gebraucht wird und sich auch (miss-?)brauchen lässt, weiß ich. Dennoch bin ich von dem Text abgestoßen und fasziniert zugleich. Mich würde eine Diskussion dazu interessieren, denn ich glaube, dass frau es sich mit Paglia nicht zu leicht machen sollte. Es steckt in dieser Auseinandersetzung mit den Mythen unserer Kultur viel mindestens lesens- und diskussionwürdiges. Und dennoch…
http://gleisbauarbeiten.blogspot.de/2012/03/der-maskenzug-der-sexualitat.html
@Irene: die Autorin ist nicht Uta Glaubitz, sondern Svenja Hofert.
Hallo,
ich habe einen Post geschrieben über selbsterklärte „Konservative“ (insbesondere im US-Kontext) und die Frauenfeindlichkeit, die hinter einem neuen Anti-Schwangerschaftsabbruchs-Gesetz in Arizona steht: Show Yourselves Out.
Ich finde dieses Aufklärungsvideo von der Sendung mit der Maus für Kinder ziemlich problematisch.
Hier wird die männliche Eizelle als aktiv dargestellt und mit einer Persönlichkeit ausgestattet. Die weibliche Eizelle fungiert als leblose Hülle und bleibt passiv. Dazu kommt, dass den Kindern erklärt wird, dass alle Eigenschaften, die die männliche Eizelle mit sich trägt, sich auf die Persönlichkeit des Babys übertragen. Es wird schließlich ein Mädchen geboren, wie erzählt wird, und die kann natürlich kein Mathe, weil das in dem Spermium so „einprogrammiert“ ist. Gehts noch?
http://www.wdrmaus.de/lachgeschichten/geschichten/video.php5?id=2804
So, es ist wieder mal Zeit für meine Besprechung eines neuen Kapitels von „Fascinating Womanhood“
http://papercuttinghard.blogspot.de/2012/03/fascinating-womanhood-chapter-5.html
Ich werde mich übrigens ab sofort auch bemühen, regelmäßg jeden Sonntag eine Review zu schreiben.
eine online-petition für die zeitschrift „l’homme“ und den weiteren erhalt der sammlung für frauenlässe der uni wien:
http://openpetition.de/petition/online/fuer-die-zukunft-von-lhomme-z-f-g-und-der-sammlung-frauennachlaesse-an-der-universitaet-wien
Auch von mir ein bisschen Eigenwerbung. In Schweden wird zur Zeit sehr viel über weibliche Körperbehaarung diskutiert, hier ein kleiner Einblick:
http://ritalinandredbull.wordpress.com/2012/03/14/viel-larm-um-wenig-haare/
Entdeckt bei der IMI: De Maiziere will bis Ende dieses Jahres noch ein Konzept für einen ,,Veteranentag“ ausarbeiten. Weil damit nicht umsonst für Deutschland gestorben wird und so.
http://www.imi-online.de/2012/02/25/blut-und-ehre-fur-das-deutsche-vaterland/
Auf journalizzm.net wurde eine Zeitung der Deutschen Kolonialgesellschaft von 1909 kurz analysiert und Optionen für Critical Whiteness/Rassismuskritik besprochen >> http://journalizzm.net/2012/03/in-einem-land-vor-und-in-unserer-zeit/
@Froilein K und Magda
Danke, der Artikel in dem Magazin ist wirklich Furchtbar. Die Reaktionen von Jettaodernie und Nadine dagegen grossartig.
Es ist spannend zu beobachten, wie transphobe Menschen hier ständig zu nachweislichen Lügen greifen. Und dann noch ausgerechnet der Verweis an Sophinette Becker, die Psychoanalytikerin, die auch Homosexualität als Folge einer fehlerhaften psychischen Sexualentwicklung benennt (entsprechende Texte von ihr sind im Internet zu finden).
Ich weis noch, wie ich in einem LGBt Forum mal darüber Sprach, wie schlimm diese Psychoanalytiker sind und ich dann niedergeredet wurde, dass die doch eh keiner mehr ernst nähme…. ausser offensichtlich, es passt einem gerade ganz gut in den Kram ;-)
Über Ausschlüsse von Trans* in Queeren Räumen:
http://transcreature.tumblr.com/post/12333075249/queer-people-not-my-people
Einige Gedanken, die in der Beschaeftigung mit maskulistischen Blogs aufgekommen sind:
„Some points on misogyny, misandry, patriarchy, feminism, and masculism“, http://streamspace.blogspot.de/2012/03/some-points-on-misogyny-misandry.html
http://www.laurierking.com/etcetera/lrk-on-whatever/lrk-on-feminism
Roman-Autorin Laurie R. King zum Feminismus
Noch in jedem ihrer Bücher fand sich mindestens ein feministischer Charakter ;-)
In Schweden wurde ein geschlechtsneutrales Personalpronomen eingeführt und in der Süddeutschen gibt es dazu einen interessanten, aber leider sehr negativ wertenden Artikel dazu:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/debatte-um-geschlechtsneutrale-sprache-schwedens-mappas-und-pammas-1.1309175
Die Meinung des Autors teile ich nicht. Sicher sind nicht alle Umbenennungen und Verbote zur Benutzung von bestimmten Worten sinnvoll, aber ich glaube, dass durch sensible Benutzung von Sprache auch gesellschaftliche Veränderungen angestoßen werden können.
Hallo,
ich möchte auch etwas selbermachen, nämlich lesen und mich weiterbilden. Und zwar geht es mir um die Grundlagen der wichtigsten Feminismen. Ich habe mir schon einiges bei „Finally Feminism 101“ angesehen, aber die Artikel sind leider oft zu kurz, als das ich allein daraus die Grundlagen verstehen könnte. Deshalb würde ich lieber ein paar Bücher lesen.
Wen und was sollte man denn unbedingt gelesen haben, um die Kernthesen und -themen richtig verstehen zu können? „Das andere Geschlecht“ von Simone de Beauvoir ist klar und über Judith Butlers “Die Macht der Geschlechternormen” bin ich kürzlich günstig gestolpert.
Was sollte noch auf einen feministischen Bücherstapel? Sicher vieles, aber mir geht es wie gesagt um Primärliteratur für die Kernthesen und ich will auch irgendwann fertig werden. „Gyn/Ecology“ von Mary Daly scheint wichtig zu sein (oder? Lieber was anderes von ihr? Oder gar nichts?), welche Bücher oder Autorinnen sind sonst noch ausführlich, was die Ideen angeht, und heute noch relevant?
Ich hoffe, meine Frage kommt nicht als Derailing rüber. Ich möchte mich ja selbst weiterbilden, aber eben die „richtigen“ Bücher lesen und nicht hinterher feststellen, daß mich das Buch, das ich mir ausgesucht hatte, garnicht weitergebracht hat.
Danke im Voraus,
Bombe 20
hallo bombe,
für mich ist feminismus eher eine einstellung, aus der sich dann die verschiedensten, auch widerstreitenden thesen ergeben. also: irgendwas ist an dem status quo der geschlechterverhältnisse nicht in ordnung, aber was genau nicht in ordnung ist und warum das so ist, darüber scheiden sich dann teilweise ja die feministischen geister. aus dieser einstellung heraus kann frau die unterschiedlichsten bereiche analysieren, durchdringen, kritisieren – sei es sprache, sexualität, arbeit, politik usw…. kommt eben darauf an, was dich am meisten interessiert.
für mich wichtig und toll war und ist marilyn french „jenseits der macht. über frauen, männer und moral“. ist eine ähnliche schwarte wie sdb’s zweites geschlecht, ebenfalls ein general-überblick, aber im gegensatz dazu aus der warte einer grundsätzlichen machtkritik geschrieben.
judith butler ist sehr schwer zu lesen, und ihre thesen auch nicht unumstritten. außerdem hat sie ihre kernthese aus einer der möglichen „zweites-geschlecht“-interpretationen übernommen, ohne das kenntlich zu machen.
grüsse,
medusa
hey bombe 20,
ich kann feministische theorien zur einführung empfehlen, wir hatten dazu auch schon eine rezension. ansonsten bietet sich auch gender / queer studies von nina degele an. da findest du sicher anreize zum weiterlesen. viel spaß!
Hey Bombe 20,
sollten die Bücher den auf Deutsch sein? Oder kann es auch Englisch sein? Da es ja nicht den einen Feminismus gibt, gibt es auch nicht das eine einschlagende Werk (oder die 5 wichtigsten). Und selbst zu den verschiedenen Feminismen bleibt das Bild. Ich würde versuchen die Angst abzulegen „das falsche“ zu lesen. Lese in Bücher rein, leg sie zur Seite, wenn sie dich nicht ansprechen, guck in andere hinein.
Ein toller Einstieg zum Rumstöbern hat das amerikanische Ms. Magazin im letzten Jahr geliefert: Die Leser_innen wählten 100 Werke, die sie am wichtigsten finden. (http://msmagazine.com/blog/blog/2011/10/10/ms-readers-100-best-non-fiction-books-of-all-time-the-top-10-and-the-complete-list/) Das ist zwar ziemlich USA-zentriert aber bietet meines Erachtens eine gute Zusammenstellung interessanter Bücher. Vor allem auch in die Kommentare gucken. Dort wurde u.a. auch Gyn/Ecology empfohlen. Ich selbst habe es noch nicht gelesen und kann darum wenig dazu sagen.
Ich geh auch nochmal in mich und überlege, ob mir noch was einfällt…
Und noch eine Ergänzung:
http://mylifeasafeminista.tumblr.com/post/13333965845/feminist-texts-written-by-women-of-color