Jezebel stellt das Projekt „Safe and Sexy“ der Künstlerin Sarah Hughes vor, die Frauen in unterschiedlichen Ländern fotografiert hat. Einmal in dem Outfit, in dem sich sich wohlfühlen und in dem, in dem sie sich sexy fühlen. Interessanterweise sei der Unterschied zwischen beiden Outfits in Ländern mit hoher Gleichberechtigung geringer gewesen als in Ländern, in denen Geschlechter massiven Rollenzuschreibungen unterliegen, berichtet Hughes. Meine erste Reaktion ist, wieso sich sicher fühlen und sexy sein einander ausschließen müssen. Und ob was sexy ist allein der männliche Blickwinkel definiert. Argumente, die sich nicht wirklich bestätigen wollen, wenn man sich folgendes Video ansieht, das Hughes‘ Arbeit dokumentiert.
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Interessantes Projekt, wie sich Frauen in den verschiedenen Ländern selbst sehen, zumal sich „sicher“ und sexy fühlen ja wirklich nicht ausschließen müssen.
Aber oft ist es ja so, dass die Outfits in denen man sich sexy fühlt sehr unbequem und nicht gerade alltags tauglich sind, weswegen man sich dann nicht so wohl fühlt wie in einer bequemen Jeans und Turnschuhen.
Abgesehen davon kann ich mir schon gut vorstellen, dass in Ländern in denen Männer und Frauen nicht gleichberechtigt sind, die männlichen Reaktionen auf sexy Outfits von Frauen schon sehr verunsichern können.
Auf der anderen Seite, wenn man sich bewusst sexy gibt und anzieht und man sich gut dabei fühlt, kann einem das auch wieder ein Gefühl von Stärke und Sicherheit geben.
So wie ich den Test verstehe, war nicht vorher definiert, dass safe und sexy sich ausschließen sollen/müssen.
Und beim Kriterium „sexy“ wurde doch auf die Beurteilung der Trägerin abgestellt, die das Outfit selbst auswählen sollte.
Super Link! Und ja, irgendwie komisch, dass die Fotografin mit der Idee an die Arbeit geht, dass zwischen „sicher“ und „sexy“ sehr wahrscheinlich ein Unterschied besteht, sonst hätte sie ja nicht den Plan, jeweils zwei Fotos zu machen. Wirklich schräg ist, dass sie es offenbar normal findet, dass sich Frauen in einem gefühlt sexy Outfit nicht oder weniger sicher fühlen. Das trifft bestimmt zu, auf die Frauen in Zwaziland mit den systematischen Vergewaltigungen, aber die Fotografin selbst, die ist doch Kanadierin, und dann glaubt sie noch rechtfertigen zu müssen, dass sie nach „sexy“ fragt, und dass das aber gar nichts zu tun habe mit einem „eine Vergewaltigung regelrecht herausfordernden“ Outfit. Das nenn ich mal die feministischen Hausaufgaben nicht gemacht, frag mich, ob ich lachen oder weinen soll, würd am liebsten sagen, ja dann fühl dich doch weiter sexy und unsicher und wenn du vergewaltigt wirst, gib dir schön selbst die Schuld. Nein, eigentlich find ich’s ziemlich tragisch und auch ziemlich unfassbar, wie viel Angst solche Frauen offenbar haben.
westliche frauen haben also keine angst vor vergewaltigung zu haben? weil die HIER BEI UNS ja kaum noch vorkommt, mehr relikt aus vergangenen zeiten ist? und daraus ziehst du dann den schluss, es sei angebracht, dich über die angst von frauen lustig zu machen? das ist ne ganz schön brutale haltung, die du da hast. sexismus mal eben nach afrika outsourcen und diejenigen, die diesen unsinn nicht mitmachen, auf paternalistische weise („hausaufgaben“) diskreditieren.
die unterscheidung „safe“ und „sexy“ macht doch nicht diese fotografin auf. die wird frauen von der gesellschaft aufgezwungen, und genau das wird in diesem projekt ganz offensichtlich kritisiert.
Aha, ich sehe, grad, mein letzter Satz ist nicht 100% eindeutig. Mit dem letzten Satz wollte ich sagen: Ich finde, es tragisch und unfassbar, dass Frauen so viel Angst eingejagt wird, und dass sie offenbar nicht die Ressourcen und das Umfeld haben, das sie unterstützt zu lernen, dass die Welt auf dem Kopf steht (und nicht sie selbst spinnen, das fängt frau in einer solchen Kultur ja an zu glauben), wenn Leute solche Sachen behaupten, wie es gäbe halt Outfits, da provozierten Mädchen und Frauen eine Vergewaltigung ja geradezu, folglich selber Schuld.
Und genau das kritisiere ich an der Fotografin, die repetiert genau das als vermeintliche Tatsache, wenn sie sagt: ja, es gibt solche Outfits. Zweitens, sie findet es normal – und mit normal meine ich, sie blickt offenbar nicht durch, dass das politisch bedingt ist, dass es einen Unterschied zwischen „sexy“ und „sicher“ gibt. Und ja, ich gebs zu, mit solchen westlichen Frauen mit Uni-Abschluss hält sich mein Mitgefühl in Grenzen. Und das hast du vielleicht schon richtig gesehen, da flackert dann bei mir mal einen Moment lang der Zynismus auf. Aber dann kann ich auch im nächsten Moment wieder Gefühle zulassen, und kann sehen, wie unendlich grausam es in der Welt zugeht, und dann machts mich, das wollte ich im letzten Satz sagen, sehr betroffen!