Premiere!

Gestern nominierte US-Präsident Barack Obama als Senior Technical Advisor des Amt für Industrie und Sicherheit Amanda Simpson. Dieser Teil des Handelsministeriums ist u.a. für die Kontrolle des Exports von Waren zuständig, die die nationale Sicherheit bedrohen könnten. Simpson, früher Testpilotin und Kandidatin für den Kongress, arbeitete zuletzt bei Raytheon, einem amerikanischen Rüstungskonzern. Mit ihr nominierte erstmals ein US-Präsident eine_n Transgender für einen Posten in der Regierung.

10 Kommentare zu „Premiere!

  1. Das ist wirklich eine ganz, ganz tolle Nachricht, die mich als Transgender besonders stolz macht.
    Gerade in etwas herausgehobenen Positionen können wir viel für unsere Akzeptanz und für den Abbau von Vorurteilen in der Öffentlichkeit tun. Ich bin Kriminalbeamtin und immer stolz darauf, wenn ich jetzt als Frau meine Einsätze wahrnehme.

  2. Svenja: Nur zur Sicherheit, es heißt auch im Deutschen Transgender, oder gibt es da einen anderen Begriff?

  3. @Patrick: Das wird unterschiedlich beurteilt, aber neuerdings wird der Begriff auch im Deutschen immer häufiger als Synonym für Transsexuelle benutzt, um endlich den unseligen Begriff: …sexuell aus dem Wort zu kriegen.

  4. @drikkes:
    bißerl OT, aber die SZ bzw. die Autorinnen sollte(n) ihre Hausaufgaben besser machen, bevor sie empört aufschreien.
    Unter den „ESPN Top 100 Athletes of the 20th Century“ sind z.B. gleich 3 Rennpferde (Secretariat, Citation, Man’O’War).
    Siehe:
    http://en.wikipedia.org/wiki/ESPN_Sports_Century
    Die Nominierung für einen „menschlichen Preis“ ist also weder neu noch sexistisch, auch wenn die Autorinnen das vielleicht gerne so hätten.

  5. Ganz so einfach ist es mit dem Begriff auch nicht, weder im englischen Sprachraum, noch im Deutschen.

    Transgender wurde vom Vollzeittransvestiten Charles Virgina Prince ins Leben gerufen um den Unterschied zu transsexuellen Personen (die er als Verrückt erachtete) klar zu stellen.

    Die Presse allerdings nahm den Begriff für die Berichterstattung auf und er ist heute eine Art Sammelbegriff für alle Identitäten, die nicht dem Normmodell entsprechen. Viele Trans- und Intersexuelle lehnen den Begriff ab, weil sie sich nicht in einer Reihe mit „Fetischisten“ sehen wollen (wozu dann gerne alle erklärt werden, die nicht „Eindeutig“ genug sind)

    Es gibt also ein erhebliches Spannungsfeld um den Begriff. Da Gender die soziale Rolle beschreibt, die ja auch transsexuelle (und wenige Intersexuelle) tatsächlich wechseln, finde ich persönlich ihn für Transsexuelle nicht falsch. Er lenkt aber von den speziellen Problemen Transsexueller ab, wenn alle Transgenderpersonen unter diesem Hut vereint werden (Medizinischer Handlungsbedarf vs. Anerkennung ohne Behandlung)

  6. Bei den unzähligen Begriffen blicke ich selber nicht wirklich durch. Am häufigsten begegnete mir die Ansicht, dass Transgender ein Überbegriff ist, der alle einschliesst. Zumindest sind gemischte Communities oft so benannt. Ich persönlich bezeichne mich am liebsten als TransFrau, weil hier die Betonung auf Frau liegt und das Trans nur eine Spezifizierung innerhalb des Frauseins ist. Eine Kauffrau ist auch eine Frau.

    Ebenfalls verwirrend ist die Unterscheidung zwischen transsexuell und transident. Transsexuell ist zwar übel, weil es eben danach klingt, als ob es etwas mit der sexuellen Ausrichtung zu tun hätte, was definitiv nicht so ist. Anderseits besagt transsexuell nach meinem Verständnis, dass das biologische Geschlecht (englisch sex) verdreht ist, während transident besagen würde, dass die Geschlechtsidentität „falsch“ ist. Nach meinem Selbstverständnis und nach Ansicht der Wissenschaft ist Transsexualität eine anatomisch-biologische Frage und keine Psychische – insofern würde Transidentität in die falsche Richtung gehen. Hmmm, soll eine Bezeichnung korrekt sein oder missverständlich klingen?

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