Im folgenden Beitrag von FOX geht es um ein neues Computerspiel der University of Central Florida. Das Besondere: Dabei tragen die Spieler_innen einen Ganzkörperanzug, der ihre Bewegungen an das Spiel weitergibt, um so die Handlung zu steuern.
Eher alt ist dagegen der Inhalt. Das Spiel richtet sich an junge Mädchen, die lernen sollen, sexuelle Avancen abzuwehren. Je besser sie das machen, um so mehr Punkte bekommen sie. Klar, männliche Teenager wollen alle Sex und werden dabei furchtbar aufdringlich, während weibliche Teenager völlig asexuell bleiben, aber nun auch virtuell lernen, dass es in ihrer Verantwortung liegt, keinen Sex zu haben.
Wie innovativ wäre es dagegen ein Spiel zu produzieren, das auch weibliche Sexualität berücksichtigt. Das wahre Selbstbestimmung propagiert, nicht einfach stumpfes „Nein” sagen. Das allen Jugendlichen beibringt, nur das zu tun, was sie wollen und es ok ist, nichts zu wollen. Das gleichzeitig allen Jugendlichen beibringt, die Gefühle und Entscheidungen ihrer Sexualparter_innen zu respektieren und auf Druck zu verzichten.
Jetzt fühle ich mich als Mann irgendwie reduziert.
Ehrlich gesagt erschließt sich mir auch nicht, wieso man zu diesem Thema ein PC-Spiel macht. Damit werden Kinder doch letzten Endes mit schwierigen Situationen nur alleine gelassen. Wie mit der Aufklärung über Bücher. Das Buch wird in die Hand gedrückt, Kind kann sich allerlei Informationen aneignen, aber mit der Verarbeitung dessen wird es alleine gelassen.
Das Thema des Spiels selbst finde ich in dieser Form auch schwierig. Wie im Artikel hier schon gesagt. Letzten Endes wird Sexualität taburisiert und Mädchen suggeriert, dass Jungs nur das eine wollen und dass es wichtig ist, diesem „Druck“ stand zu halten und seine Sittlichkeit zu festigen. Denn so sollten Mädchen nunmal sein.
Wichtig fände ich jedoch schon, mit Mädchen und Jungs über Erwartungen, Erwartungshaltungen, Manipulationen, dem Wunsch dem anderen zu gefallen und dafür etwas zu tun, was man eigentlich nicht will und dergleichen zu sprechen. Aber das sind delikate Themen, die meines Erachtens nicht mit dem Medium virtueller Spiele ausreichend behandelt werden können. Das Spiel kann letzten Endes nicht auf die Spieler_innen eingehen sondern diese müssen sich auf das Spiel einlassen und das ist doch schon methodisch eher fragwürdig.