Bereits vor einiger Zeit brachte EurekAlert eine Studie, die die Doktorandin Youngjoo Cha der Cornell University durchführte. Sie verglich die Arbeitszeiten von Paaren mit zwei Einkommen. Danach garantieren Überstunden, bzw. Stellen mit über 60 Stunden Arbeitszeit pro Woche für den Ehemann fast, dass Frauen ihren Job aufgeben. Arbeitet die Ehefrau dagegen lange, gibt es kaum einen Effekt auf den Partner. Hinter dieser Entscheidung steckten immer noch die alten Rollenbilder, so Cha.
Dass die Aufteilung in bezahlte Männerarbeit und unbezahlte Hausfrauenarbeit aber kein Garant für eine glückliche Ehe ist, ergab nun eine Studie der London School of Economics. So berichtete der VÄTER Blog, dass Paare sich seltener scheiden lassen, wenn der Ehemann sich an der Hausarbeit und Kindererziehung beteiligt. Anders als häufig gedacht, ist dieser Faktor wichtiger als die Berufstätigkeit von Frauen.
Schließlich gibt es auch Neues von den Forscherinnen, die herausfanden, dass Frauen mit negativen Konsequenzen zu rechnen haben, wenn sie bei Vorstellungsgesprächen mehr Geld heraushandeln wollen. Diesmal haben sie sich den Einfluß von Bescheidenheit im Vorstellungsgespräch angeschaut und festgestellt, dass weder Frauen noch Männer bescheidene Bewerber wollten. Für die bescheidenen Bewerberinnen ergaben sich dagegen keine Nachteile, so The Chronicle of Higher Education.
Ich weiß nicht, ob ich das jetzt deprimierend oder beruhigend finden soll, dass Frauen Nachteile davon haben, wenn sie im Bewerbungsgespräch selbstbewusst auftreten. Deprimierend muss ich hier hoffentlich nicht erklären, aber beruhigend vielleicht: In meinen wenigen Vorstellungsgesprächen war ich (nein! echt?) bescheiden. Habe das hinterher mit meinem feministischen Selbstbild abgeglichen und war enttäuscht von mir. Hatte aber trotzdem irgendwie das Gefühl, dass das der richtige Weg war. Womit ich wohl dann recht hatte. Immerhin habe ich den Job.