Ein Schritt vor und einen zurück, so kann man die derzeitige politische Entwicklung in Uganda beschreiben. So wurde einerseits letzte Woche die Genitalverstümmelung von Frauen unter Strafe gestellt, wie die BBC berichtete. Künftig drohen eine Gefängnisstrafe von 10 Jahren oder sogar lebenslänglich, sollte das Opfer durch die Prozedur sterben.
Andererseits werden die Gesetze, die Homosexualität unter Strafe stellen, wohl weiter verschärft. Danach droht Homosexuellen die Todesstrafe (wenn sie HIV-positiv sind), wie auch jeglicher Bericht über Homosexualtität verboten wird, außer dem Ankreiden vermeintlicher Homosexueller – das muss künftig jede_r machen. Insgesamt sind es nun schon 38 Staaten in Afrika, die Homosexualität verfolgen. Doch dahinter könnten Kräfte vom anderen Ende der Welt stecken, so ein Bericht im Guardian:
In March, Bahati met several prominent anti-gay US Christian activists who attended a conference in Uganda where they pledged to „wipe out“ homosexuality. The conference featured Scott Lively, president of California’s anti-gay Abiding Truth Ministries and co-author of The Pink Swastika, a book claiming that leading Nazis were gay. Also there was Don Schmierer, on the board of Exodus International, which promotes the „ex-gay“ movement, believing people can change their sexuality and be redeemed. The third extremist evangelical to attend was Caleb Lee Brundidge, who is linked to Richard Cohen who believes that psychotherapy can „cure“ homosexuality.
Zu Deutsch: Im März traf Bahati [der Abgeordnete der das Gesetz vorschlug] auf einer Koferenz in Uganda verschiedene prominente Aktivisten der US-amerikanischen Anti-Schwulenbewegung, die dort schwuren Homosexualtität „auszuradieren“. Ein Teilnehmer der Konferenz war Scott Lively, Präsident der kalifornischen Abiding Truth Ministries, die sich gegen Schwule richtet, und Koautor des Buches „The Pink Swastika“, in dem er behauptet, führende Nazis seien schwul gewesen. Ebenfalls anwesend war Don Schmierer, aus dem Vorstand von Exodus International, Verfechter der „Ex-Schwulen-Bewegung“, die behauptet, Homosexuelle könnten ihre sexuelle Identität ändern und bekehrt werden. Der dritte evangelikale Extremist war Caleb Lee Brundidge, der Verbindungen zu Richard Cohen besitzt, welcher glaubt, Psychotherapie könne Homosexualität „heilen“.
Es ist ein altes Problem, dass Heteros und Bekehrer meinen, alles sei nur eine Sache des Willens.
Aber drehen wir den Spieß mal um: Wenn Schwule zu Heteros bekehrt werden können, dann kann man logischerweise auch Heteros zu Homos bekehren – nur eine Sache des Willens.
Das alles kotzt mich so an; geschieht den Heteros Recht, dass Judith Butler über sie kam.