Wer Usain Bolt und den Anti-Doping-Opfern gerne entfliehen möchte, muss gar nicht laufen, sondern kann hocken bleiben und einfach umschalten: Heute Nachmittag um 17:15 Uhr zeigt Arte „Mein Leben- Carl Djerassi“, einen Dokumentarfilm über das Leben des Chemikers, Kunstsammlers und Erfinders der Pille. Aus dem Programm:
Seine Forschungen haben ihn reich und berühmt gemacht. Doch Carl Djerassi war damit nie zufrieden. Er wurde ein leidenschaftlicher Kunstsammler und Förderer. Auf seiner Ranch, einem traumhaft schönen und riesigen Landbesitz direkt an der Pazifikküste, gründete er eine Künstlerkolonie. Immer wieder setzte er sich neue Ziele. Heute ist er Schriftsteller, der zahlreiche Romane und Theaterstücke veröffentlicht hat.
Doch sein Leben ist nicht nur eine Erfolgsgeschichte, sondern voller Brüche und persönlicher Schicksalsschläge. Mit 14 Jahren floh er aus seiner Heimatstadt Wien. Die Nazis marschierten in Österreich ein und begannen sofort, jüdische Mitbürger zu verfolgen. Jahre später, in Amerika, beging seine Tochter Selbstmord. Seine beiden ersten Ehen scheiterten. Und mit Anfang 60 wusste er nicht, ob er eine schwere Krebserkrankung überleben würde.
Carl Djerassi ist immer in Bewegung. Ruhelos reist er um die Welt. Die Dokumentation folgt ihm durch das Wien seiner Kindheit, besucht mit ihm seine Künstlerkolonie, begleitet ihn durch New York und München, trifft ihn in Stanford und San Francisco.
Und noch eine Empfehlung: Die New York Times hat in der vergangenen Woche ein hoch interessantes Dossier zum Thema internationale Entwicklungshilfe für Frauen veröffentlicht. Die These: Langsam entdecken die großen internationalen Organisationen, dass Frauen der Schlüssel zum gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt sind. Dort wo sie gezielt gefördert werden, geht es der Allgemeinheit auch schnell besser:
“Women hold up half the sky,” in the words of a Chinese saying, yet that’s mostly an aspiration: in a large slice of the world, girls are uneducated and women marginalized, and it’s not an accident that those same countries are disproportionately mired in poverty and riven by fundamentalism and chaos. There’s a growing recognition among everyone from the World Bank to the U.S. military’s Joint Chiefs of Staff to aid organizations like CARE that focusing on women and girls is the most effective way to fight global poverty and extremism. That’s why foreign aid is increasingly directed to women. The world is awakening to a powerful truth: Women and girls aren’t the problem; they’re the solution.
Und wer lieber hören will, kann – zumindest in Bayern: Heute Abend um 19:05 Uhr wiederholt der Zündfunk „Daddy Schwul“, eine Sendung über homosexuelle Elternschaft. Interviewt wurden die erwachsenen Kinder gleichgeschlechtlicher Partner.