Die Journalistin und Feministin Antje Schrupp kommentiert die Wahlwerbung der Grünen. Dieser Text ist bereits auf antjeschrupp.com erschienen.
Früher konnte sie es mal, jedenfalls recht gut. Keine andere Partei hatte so viele unterschiedliche, eigensinnige und teilweise auch skurrile Frauen in ihren Reihen wie die Grünen. Grüne Frauen waren dafür bekannt, dass sie sich nicht scheuen, Meinungen zu vertreten, die völlig ab vom Mainstream liegen. Es waren spitze Rhetorikerinnen darunter. Pulloverstrickende Müslis. Ganz Junge und ganz Alte. Dicke. Esos. Emanzen. Muttis. Was auch immer, jedenfalls: viele verschiedene feministische Fraktionen, die sich gegenseitig zuweilen mit großer Verve bekämpften, was manchmal peinlich, häufig aber sehr interessant war. Selten hatte der Begriff der „sexuellen Differenz“ so bunte Blüten hervorgebracht, wie bei den Grünen.
Tempi passati? An die relativ stromlinienförmige „Professionalität“ heutiger Grünen-Politikerinnen hat man sich ja inzwischen schon gewöhnt. Wie sehr aber die eigenwillige „Politik der grünen Frauen“ inzwischen im gleichgestellten Meer „grüner Frauenpolitik“ untergegangen ist, ist mir erst beim Anblick dieses „Frauen nach oben“- Wahlplakates aufgegangen.
„Frauen nach oben“ – das ist ja wirklich eine absurde Forderung. Ich will jetzt gar nicht darauf eingehen, dass sie explizit die Verabschiedung jeglichen Wunsches nach gesellschaftlicher Veränderung beinhaltet. Denn wer selbst nach oben will, hat ja offensichtlich gegen die Existenz dieses „oben“ nichts einzuwenden, sondern zollt ihm im Gegenteil ein Höchstmaß an Anerkennung.
Aber das ist nur das Offensichtliche. Jedes Mal, wenn ich an diesem Plakat vorbeikomme, frage ich mich, wer hier überhaupt zu mir spricht. Männer, die mir galant die Hand hinhalten, um mir an die Fleischtöpfe ihrer Macht zu helfen? Gruseliger Gedanke. Oder sind es Frauen, die diese Forderung erheben? Dann wäre der Feminismus vollends auf Lobbyismus zusammengeschmolzen und auf die banale Forderung des „Wir auch“.
Man könnte natürlich erwidern, dass politische Slogans komplexe Sachverhalte immer sehr verkürzt wiedergeben müssen. Oder auch, dass der Gedanke „Frauen nach oben“ durchaus Potenzial zur Veränderung der Strukturen in sich trage, sozusagen die Hoffnung, dass Frauen, wenn sie erst mal „oben“ sind, dann von „oben“ herab auch Dinge verändern werden.
Ich bin da skeptisch. Wieso sollten sie? Frauen sind nicht die besseren Menschen. Wir hatten doch inzwischen genug Genderdebatten, um begründete Zweifel zu haben, dass das dissidente Potenzial eines weiblichen Subjektes in den weiblichen Genen oder Hirnströmen oder sonst an irgendeinem sicheren Ort aufbewahrt wäre. Kennen wir denn nicht inzwischen alle genug Frauen, die, wenn sie erst einmal „oben“ sind, es auch nicht unbedingt anders oder gar besser machen als Männer?
Es ist aber nicht nur die sehr systemkonforme Grundhaltung, die mich an diesem Plakat stört. Oder die Tatsache, dass hier ein feministischer Impetus ausgenutzt wird, um recht durchsichtig Werbung für eine Partei zu machen.
Was mich vor allem stört, ist, dass sich hinter dem Slogan eine Geringschätzung weiblicher Subjektivität verbirgt. Irgendwie macht diese Forderung „Frauen nach oben“ (wenn wir sie wohlwollend als feministische Quintessenz verstehen wollen und nicht nur als Strategie, um ein krisengebeuteltes System mit frischer weiblicher Energie zu versorgen), ja nur Sinn, wenn man davon ausgeht, Frauen selbst wollten auch tatsächlich nach oben – schafften es aber irgendwie nicht aus eigenen Kräften.
Aber ist das wirklich so? Oder sieht die Realität nicht längst anders aus? Jedenfalls kenne ich viele Frauen (mich selbst eingeschlossen), die gar nicht weiter nach „oben“ wollen. Weil wir nämlich um den Preis wissen, der dafür zu bezahlen ist. Weil wir vierzig Jahre nach Beginn der neuen Frauenbewegung genug Erfahrungen gesammelt haben, um zu wissen, dass die eigenen Einflussmöglichkeiten der Weltgestaltung nicht unbedingt größer werden, je weiter „oben“ eine ist.
Klar, ein bisschen einflussreich, ein bisschen „oben“ muss eine schon sein, um überhaupt etwas bewegen zu können. Aber es gibt dabei möglicherweise einen Punkt, an dem die Kurve sich wieder senkt. Einen Punkt, an dem Selbstbestimmung und Einflussmöglichkeiten wieder kleiner werden, wenn man weiterhin nach „oben“ marschiert. Besteht der Trick vielleicht eher darin, genau diesen Punkt zu erwischen? Den Punkt, an dem es angemessen ist, innezuhalten, zu tun, was sinnvoll und notwendig ist, die vorhandenen Einflussmöglichkeiten so gut es geht zu nutzen – ohne aber die eigenen Wünsche und Vorstellungen aus den Augen zu verlieren und sich den Maßstäben und Anforderungen eines Vorgegebenen anzupassen?
Natürlich gibt es Frauen, die dabei unter ihren Möglichkeiten bleiben. Die aufgeben, bevor sie weit genug „oben“ sind. Es gibt aber inzwischen auch Frauen, die darüber hinaus gegangen sind – und dann wieder umkehren. Die zum Beispiel einen gut dotierten Job aufgeben , weil sie den Sinn ihrer Arbeit wichtiger finden als Geld und Status. Die sich lieber in der Kommunalpolitik engagieren, als für den Bundestag kandidieren. Die Klage „Wir finden nicht genug Frauen, die sich für dieses oder jenes zur Verfügung stellen“ ist ja längst ein Mantra geworden. (Darüber habe ich an anderer Stelle schon einmal etwas geschrieben).
Wie ist es zu verstehen, dass unter dem Vorwand des Feminismus die Parole „nach oben!“ ausgegeben wird, anstatt zu fragen, welche politischen Konsequenzen aus dem weiblichen Desinteresse an diesem „oben“ zu ziehen wäre? Wäre es nicht sinnvoller, sich dafür zu interessieren, welche alternativen Strategien und Praxen Frauen inzwischen entwickelt haben, um sich in einer stark verbesserungswürdigen Welt einzumischen – anstatt ihnen „Hilfe“ anzubieten oder in ihrem Namen konformistische Forderungen zu erheben?
Ich will ja gar nicht bestreiten, dass es immer noch Diskriminierungen oder sonstige Mechanismen gibt, die Frauen davon abhalten, ebenso leicht „nach oben“ zu kommen, wie Männer. Es ist sogar gut möglich, dass ich selbst, wäre ich als Mann geboren, heute weiter „oben“ wäre, als es der Fall ist. Aber ich frage mich, ob ich mir dann auch genauso sympathisch wäre.
Worauf ich hinaus will ist, dass „Frauen nach oben“ alles andere als eine feministische Forderung ist – also eine, die in politische Worte und Gedanken zu gießen versucht, was sich gegenwärtig als weibliches Begehren in der Welt zeigt. Vielmehr kommt der Slogan verdächtigerweise genau zu einem Zeitpunkt, wo sich viele Frauen ernsthaft die Frage stellen, wie sinnvoll es überhaupt ist, „nach oben“ zu streben. Und wo andererseits überall die Hoffnung auf weiblichen Surplus an den Horizont gemalt wird, ein Surplus, von dem man recht unverhohlen erwartet, uns doch bitte aus der Krise zu führen.
Nein, ich möchte lieber dabei bleiben, dass es im Feminismus nicht darum geht, „Frauen nach oben“ zu bringen, sondern darum, die Logik des „oben“ und „unten“ in Frage zu stellen. Die bessere Position ist „dazwischen“. Dort, wo ich etwas bewegen kann, mich aber nicht der Logik und den Kriterien einer Ordnung unterwerfen muss, von der wir im Prinzip längst wissen, dass sie gescheitert ist. Das Projekt vieler Frauen (und vermutlich auch vieler Männer) besteht heute darin, für sich einen solchen Ort zu finden. Das ist – gemessen an den üblichen Statusformen – nicht für alle derselbe. Der Platz, an dem eine Frau „richtig“ ist, kann für die eine die Vorstandsetage sein, für die andere die Sacharbeiterinnen-Ebene. Für die eine ist er innerhalb einer Institution, für die andere außerhalb, für die eine der Ortsverein, für die andere der Parteivorstand, und für wieder eine andere die außerparlamentarische Bewegung. Es ist ein Selbstexperiment. Aber eines, bei dem die Marschrichtung nicht eindeutig ist. Und schon gar nicht in dem Slogan „oben“ zusammengefasst werden kann.
Statt den Karriere-Motor für aufstiegswillige Frauen zu geben, könnten die Grünen vielleicht mal wieder einen Frauenkongress ausrichten. Und dazu all die skurrilen, kantigen, unangepassten Frauen einladen, die ihnen in den letzten dreißig Jahren abhanden gekommen sind. Das wäre sicher ziemlich spannend.
PS.: Über den mindestens ebenso bescheuerten Slogan „Jobs, Jobs, Jobs“, den die Grünen ja auch noch plakatiert haben, verkneife ich mir jetzt mal einen Kommentar.
sehr schlüssig der kommentar, ich hab mich irgendwie schon über die röckchen im rosa hintergrund geärgert, wobei das natürlich symbolisch zu betrachten ist… aber dieses „nach oben“ ist wirklich blöd, es gitb so viel, was dringender getan werden muss, als jetzt die manager durch managerinnen auszutauschen
wie gesagt verhalten sich frauen in führungspositionen ja oft wie das männliche klischee eines harten bosses… was bringt das ganze also…
Hm… Das ist ein schwieriges Thema finde ich! Die Ebene der Führungskräfte ist ja nach wie vor hauptsächlich mit Männern besiedelt und wenn man mitmischen will, so muss man sich auf einen Weg einlassen, der dann natürlich auch bedeutet, dass man sich mit zehn Ellebogen und viel Konkurrenzkampf an die Spitze kämpfen muss. Ich kann nur allzu gut verstehen, dass das viele Frauen nicht wollen – ich bin daran selber nicht interessiert, derweil ja ausser dem Drang zum Alphatier hierbei kein weiteres Grundbedürfnis befriedigt wird. Nun es ist aber meiner Meinung nach so, dass der Weg zum Chefsessel von Männern designed wurde – die Frauen, die heute erfolgreiche Managerinnen und Führungskräfte werden, haben konsequenterweise ähnliche Wesenszüge wie ihre männlichen Vorgänger.
Ich finde, solange die Cheftetagen nicht so viele Frauen gesehen haben, dass man davon ausgehen kann, dass sie zu gleichen Teilen von beiden Geschlechtern geprägt worden ist, sollte man weiter dafür kämpfen, dass Frauen der Weg zur Führungskraft nicht schwerer gemacht wird, als ihren männlichen Kollegen. – Wir wissen ja bisher nicht, wie die Geschäftswelt aussehen würde, wenn sie nicht primär durch die Männer geformt worden wäre. Ich persönlich möchte auf die vielen positiven Eigenschaften, die Frauen als Führungskräfte mitbringen könnten, nicht verzichten. Es wäre eigentlich sehr angenehm zu wissen, dass auch Menschen Chefs werden, die nicht ganz so viel Konkurrenzkampf in den Genen liegen haben, wie es bisher der Fall war.
Ich gebe dir aber völlig recht, dass die Führungspositionen zumindest immoment nicht unbedingt die besten Charaktereigenschaften zu Tage fördern.
Man kann’s auch so sehen: Endlich sind Frauen auch wichtig genug, dass sie überhaupt angesprochen werden. Natürlich etwas scheinheilig, aber alles was Bedeutung hat bzw. wichtig ist, wird auch mal leider misbraucht.
Für mich zeigt das nur letztendlich, dass der Feminismus auf dem richtigen Weg ist. Aber wenn Frauen wirklich gleichberechtigt sind, sind halt nicht nur die positiven Seiten/Aspekte/Konsequenzen zu sehen, sondern auch negative. Frauen sind schliesslich auch nur Menschen :)
Edit: Aber deine Ansichten über das Plakat an sich teile ich auch :-) !
„Ich bin da skeptisch. Wieso sollten sie? Frauen sind nicht die besseren Menschen.“
„Verabschiedung jeglichen Wunsches nach gesellschaftlicher Veränderung beinhaltet. Denn wer selbst nach oben will, hat ja offensichtlich gegen die Existenz dieses „oben“ nichts einzuwenden, sondern zollt ihm im Gegenteil ein Höchstmaß an Anerkennung.“
LOVE IT.
Großes Lob von meiner Seite, dies waren genau die zwei Dinge, die mich auch sofort stutzig gemacht haben.
Die Sympathie dem kapitalistisch ausgelegten Wirtschafts-und Finanzsystem lässt sich mit einem solchen Spruch nicht mehr verbergen.
Und die Grüne avanciert langsam zu einer Partei, die nur noch für CDU-Wähler mit Umweltbewusstsein tauglich ist.
Bionade-Biedermaier, halt!
Antje,
you can’t have your cake, and eat it, too.
Letzte Woche ging es darum, daß das weibliche Glück scheinbar davon abgängt, daß Quoten für Aufsichtsräte eingeführt werden.
Hierarchien sind eine organisatorische Notwendigkeit. Inwieweit „Glück“ und Status zusammenhängen ist eine interessante Frage, die ich vermutlich mit meinem Standardargument beantworten würde, weswegen ich das einfach mal lasse.
Wer oben ist, trägt Verantwortung für das Gesamtsystem und das ist notwendigerweise irgendwie konservativ, weil man halt dafür sorgen muß, daß nicht alles auseinanderfällt, nicht nur für die eigene Lobby. Wie schnell man alles – inklusive der eigenen Lobby politisch und intellektuell diskreditieren kann, wenn man das tut, hat doch GW Bush eindrucksvoll bewiesen. Verbal gewalttätige Talkshow-Hosts sind jetzt die intellektuelle Vorfront der Partei Abraham Lincolns.
Dafür zu sorgen, daß „die Züge ankommen“ ist sicher ein Widerspruch für nicht wenige selbst definierte „Progressive“, und bis weit in die SPD erkennt man ja immer wieder wie sehr man lieber egoschonend bekrittelt, statt regiert.
Am Rande, ich kann die Grünen wg. ihres Frauenstatuts nicht wählen. Formale Diskriminierung – geht einfach gar nicht. Wenn das mal eine Feministin sagen würde, dann wäre sie vielleicht bereit für Verantwortung für das Gesamtsystem…
Ich glaube nicht, dass das Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit momentan von irgendeiner Partei durchgesetzt werden kann. Deshalb kann man jede Partei (auch die Grünen) nur als kleineres Übel wählen. Für reale Veränderungen (und nicht nur ein paar Prozente mehr in der Lohntüte von weiblichen Führungskräften oder ähnliches) braucht es (zivil-)gesellschaftlichen, außerparlamentarischen Druck, nicht Parteipolitik. Wie wir es bereits oft genug erlebt haben (und in Zukunft wahrscheinlich auch noch oft genug sehen werden), lassen sich die meisten parteipolitisch geäußerten Forderungen, die Bedeutung erlangen und drohen, das System zu verändern, binnen kürzester Zeit domestizieren. Gerade die Grünen sind zum Beispiel mit ihrer Position zur Kernenergie ein wunderbares Beispiel dafür:
Ein Kompromiss hier, ein wenig leeres Gerede da, Koalititionsdisziplin… die außerparlamentarische Bewegung ist von ihrer parlamentarischen Vertretung gespalten (divide et impera) und damit nachhaltig geschwächt… währenddessen kann sich der parteipolitische Gegner schon darauf vorbereiten, genau diesen mühsam erreichten Kompromiss zum Mond zu schießen.
Versteht mich nicht falsch – Kompromisse und Koalitionen sind notwendiger Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft, auch wenn es faule und taktisch unkluge Kompromisse gibt. Die Frage ist doch eher, wann man einen Kompromiss schließen sollte und wann es darum geht, erstmal die eigene Position zu festigen und auszubauen. Wenn es keine überparteilichen Mehrheiten für eine geschlechtergerechte Gesellschaft gibt, große Teile der Gesellschaft denken, dass es sich bei ‚Gender‘ um einen Kampfbegriff handelt, um kleine Jungs im Kindergarten umzuprogrammieren und ohnehin ‚Männlein‘ und ‚Weiblein‘ als notwendige Bestandteile ihrer Schubladenwelt brauchen – dann brauchen wir gar nicht zu hoffen, dass eine Partei irgendetwas dauerhaft in Richtung Geschlechtergerechtigkeit tun kann.
Und wie Antje richtig bemerkt hat: zum Anliegen des Feminismus gehört im Rahmen des Ziels auch das In-Frage-Stellen momentan herrschender Hierarchien (was nicht heißt, Hierarchien selbst in Frage zu stellen, jj). Ich möchte mich nicht mit einer gesellschaftlichen Organisationsform zufrieden geben, innerhalb derer es notwendige, geschlechtsunabhängige Voraussetzung für Führungspersonal ist, Menschen nur noch als statistische Größen wahrzunehmen.
jj:
Die Frage sollte lauten, ob man es ethisch vertreten kann, für dieses Gesamtsystem Verantwortung zu tragen. Ich würde sagen, momentan kann man das guten Gewissens nicht tun, egal ob FeministIn oder nicht; dafür ist die instrumentelle Vernunft viel zu stark am Werk und die mit ihr notwendig verbundenen Ausgrenzungsmechanismen. Das soll nicht heißen, dass es im System keine Unterschiede geben würde, zwischen denen man wählen kann. Solange sich die politische Kultur nicht ändert, ist da aber keine ‚gute‘ Alternative dabei. Leider bringt sich die Demokratie damit selbst in Gefahr, wenn das Führungspersonal dauerhaft dazu in der Lage, gegen den Willen der Mehrheit Politik zu machen.
Ob eine Feministin die Grünen wählen kann?
Das wird sie, schlau wie sie ist, nicht aufgrund eines Plakates, sondern aufgrund der bereits gemachten feministischen Politik einer Partei und auf Basis des Programms der Partei machen.
Oder überlegen sich Bodybuilder, CDU zu wählen, weil sie sich mit dem Slogan „Wir haben die Kraft“ solidarisch fühlen?
Wahlplakate können immer nur eine plakative Zuspitzung politischer Forderungen ermöglichen. Von daher finde ich es verdammt schade, dass sich die Frau Schrupp nur mit der grünen Forderung die Hälfte der Macht, tatsächlich den Frauen zuzugestehen auseinandersetzt.
In der Betrachtung fällt die Forderung nach einer eigenständigen Existenzsicherung , der Abschaffung des EhegatInnensplittings, des Gleichstellungsgesetzes für die Privatwirtschaft als gesetzlicher Regelung eines Anspruchs, das Verbandsklagerecht bei Diskriminierung etc. hinten runter.
Darüber hinaus macht Frau Schrupp den Fehler, zu meinen, sie würde für die Mehrzahl aller Frauen sprechen Zitat: „Weil wir nämlich um den Preis wissen, der dafür zu bezahlen ist. Weil wir vierzig Jahre nach Beginn der neuen Frauenbewegung genug Erfahrungen gesammelt haben, um zu wissen, dass die eigenen Einflussmöglichkeiten der Weltgestaltung nicht unbedingt größer werden, je weiter „oben“ eine ist.“.
Aus dieser Äußerung spricht meiner Ansicht nach Resignation. Wir haben es versucht, es hat sich als unmöglich erwiesen, drum suchen wir jetzt lieber nach einer Alternative dazwischen. Meine Antwort darauf ist: politische und gesellschaftliche Veränderungen brauchen Mehrheiten, die eigenen Möglichkeiten sind da sehr beschränkt, dem stimme ich zu. Meine Schlussfolgerung ist jedoch eine komplett andere: Gerade aufgrund dieser Problematik müssen wir weiter versuchen, sowohl privat durch netzwerken und Widerstand als auch politisch zu einer anderen, menschlicheren Ordnung zu kommen.
Ich würde nicht behaupten, dass alle Frauen nach oben wollen. Sicher, da spielen genau die Widerstände, die gläsernen Decken eine Rolle, auf die Frau Schrupp hinweist, aber auch der Wunsch nach einer anderen Lebensart, mit mehr Zeit für Hobbies, Familie etc.. Uns Bündnisgrünen geht es im wesentlichen um Chancengleichheit: das Männer und Frauen die gleichen Chancen bekommen, sich privat und beruflich zu entfalten, die Lebensform wählen zu können, die sie wünschen.
Davon kann derzeit nicht die Rede sein. Das Alleinernährermodell ist vor allem in GeringverdienerInnenhaushalten schon lange nicht mehr lebbar. Frauen sind also de facto in vielen Fällen allein aus ökonomischen Gründen gezwungen, arbeiten zu gehen und sich in das männlich geprägte Wirtschaftssystem einzufügen.
Ein weiteres Zitat: „Der Platz, an dem eine Frau „richtig“ ist, kann für die eine die Vorstandsetage sein, für die andere die Sacharbeiterinnen-Ebene.Für die eine ist er innerhalb einer Institution, für die andere außerhalb, für die eine der Ortsverein, für die andere der Parteivorstand, und für wieder eine andere die außerparlamentarische Bewegung.“. Für mich stellt sich erst einmal die Frage, ob Frau überhaupt die Wahl zwischen diesen Orten hat. Für die Allermeisten, abgesehen von einer privilegierten Elite, besteht diese Wahlfreiheit überhaupt nicht.
Es ist nicht die einzelne Frau im Vorstand , die sich für ihre Geschlechtsgenossinnen einsetzt, die eine Veränderung der Geschlechterhierarchie, von der in dem Artikel, nur am Rande die Rede ist, sondern es ist die Veränderung der Spielregeln, die Wandel ermöglicht. Die Grünen haben mit der Quote ein Beispiel gesetzt, an dem sich zumindestens Linke und SPD zu orientieren versuchen. Bei den Direktkandidaturen wird sie nicht eingehalten, aber für diese gibt es auch keine vergleichbare Regel, die dafür sorgt, dass genauso viele Männer wie Frauen aufgestellt werden. Ein gutes Beispiel ist auch das französische Paritätsgesetz, welches den Parteien vorschreibt, die Hälfte der Listenplätze mit Frauen zu besetzen. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich der Frauenanteil in den Kommunalparlamenten auf über 48% erhöht.
Wenn wir unter Demokratie auch Geschlechterdemokratie verstehen, dann sind wir Frauen aufgerufen uns auch für unsere Belange einzusetzen. Politisch unbequeme, aber aktive Frauen aber eher eine Chance gehört zu werden und Einfluss auszuüben, wenn es eine Frauenquote gibt, weil sie dann nicht gezwungen sind, den gleichen Politikstil wie ihre männlichen Kollegen zu fahren. Und wer einmal z.B. am Wahlkampfstand gestanden hat, weiß auch, dass es viele Frauen gibt, die sich sachorientiert mit Problemen auseinandersetzen wollen und die sich, wenn man die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement und die politische Diskussion (z.B. RednerInnenquote) ändern würde, vermutlich gern stärker engagieren würden.
Wenn wir die Strukturen nicht ändern, dann lassen wir andere für uns entscheiden, ein vollkommenes Opt-out gibt es für FeministInnen wohl nicht einmal in alternativen Kommunen. Die Frage der Einführung eines Grundeinkommens, welches vor allem für Frauen mehr Selbstbestimmtheit bedeuten würde, wird in der Partei weiter diskutiert, die eigenständige Existenzsicherung statt der Bedarfsgemeinschaft, Garantierente, Kindergrundsicherung, Pflegezeit, Erwachsenen-BAFÖG und ein Sanktionsmoratorium bei Hartz-IV-Beziehern sind erste Weichenstellungen für eine Weiterentwicklung des Sozialversicherungssystems, in dem Frauen bislang diskriminiert werden.
Die Kritik an dem Slogan Jobs, Jobs, Jobs kann ich in Teilen nachvollziehen. Sie lässt jedoch die Strategie der politischen Kontrahenten in der Auseinandersetzung mit den Bündnisgrünen außer Acht: Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik sind für eine Mehrheit der WählerInnen das wichtigste politische Themenfeld. Die Grünen gelten vor allem als Ökopartei, wobei Umwelt als ein nachrangiges Handlungsfeld wahrgenommen wird. Um wirklich ernst genommen zu werden und Einfluss zu gewinnen, müssen wir deutlich machen, dass wir nicht nur Arbeitsplätze in traditionellen Industrien abbauen wollen, sondern auch neue, langfristig vorhandene Arbeitsplätze schaffen. Es geht hier um eine Million und nicht um Steinmeyers 4-Millionen-Arbeitsplätze-Vollbeschäftigungsprogramm. Es geht um den Abbau von Verlustängsten und das Schaffen von Zukunftsperspektiven. Natürlich wollen wir eine andere Gesellschaft, aber wir leben in einer Demokratie und werden, wenn wir etwas verändern wollen, dazu andere von unseren Auffassungen überzeugen müssen. Das kann man als „umständlich“ oder angepasst bezeichnen, ob in der revolutionären Umwälzung eine Alternative liegt, wage ich zu bezweifeln.
Frag doch mal Bodybuilder.
Wenn das Plakat nicht dass Wahlprogramm der Grünen bewerben würde, hätte es doch gar nicht erst gedruckt werden müssen.
„Frauen nach oben“ – das ist ja wirklich eine absurde Forderung. Ich will jetzt gar nicht darauf eingehen, dass sie explizit die Verabschiedung jeglichen Wunsches nach gesellschaftlicher Veränderung beinhaltet. Denn wer selbst nach oben will, hat ja offensichtlich gegen die Existenz dieses „oben“ nichts einzuwenden, sondern zollt ihm im Gegenteil ein Höchstmaß an Anerkennung.
Aber das ist nur das Offensichtliche. Jedes Mal, wenn ich an diesem Plakat vorbeikomme, frage ich mich, wer hier überhaupt zu mir spricht. Männer, die mir galant die Hand hinhalten, um mir an die Fleischtöpfe ihrer Macht zu helfen? Gruseliger Gedanke. Oder sind es Frauen, die diese Forderung erheben? Dann wäre der Feminismus vollends auf Lobbyismus zusammengeschmolzen und auf die banale Forderung des „Wir auch“.
Ein ausgesprochen bemerkenswerter Standpunkt! Sogar ich als Mann kann mit dieser Machtsphäre- die sich mittlerweile nicht nur von der Lebenswirklichkeit verabschiedet-, sondern auch jeden Bezug zu realwirtschaftlichen und ökologischen Begebenheiten verloren hat- überhaupt nichts mehr anfangen.
Ja, eine Feministin kann grün wählen! Und ich kenne viele Feministinnen von radikal, differenz bis dekonstruktivistisch und fast alle wählen mit ihrer Zweitstimme die grünen.
So Frauenkonferenzen gibts da regelmäßig, auf einer hab ich Dich liebe Antje auch Reden hören, Du müsstest das also wissen
– auch wenn die bundesweiten natürlich größer sind und dann das Publikum vielleicht bunter ist. Deine Ausgangsthese von pluralisiertem Gender in deiner Rede hab ich dabei nur zum Teil geteilt – dein Festhalten am binären System fand ich schlecht und unproduktiv und nicht tiefgehend genug reflektiert über die Hegemonie von Gender. Das Plakat sollte den gläsernen Aufzug symboliseren – naja Lohngleichheit hat irgendwas mit Menschenrechten zu tun, oder? Naja, über die Vorschläge, die Werbeagenturen für Plakatmotive abliefern, motzen grüne Frauen warscheinlich mehr als Du, aber liebe Antje, sag mal einfach, wer dann bitte ein besseres feministisches Programm haben soll als die Grünen? Ich schreibe grade meine Magisterarbeit drüber und kann nur sagen, dass z.B. zu Gender Mainstreaming nicht mal eine Antwort von der SPD kam. Die anderen Parteien leben doch feministisch hinterm Mond!
CU
Ines
Hallo Ines, ja klar, viele Frauen wählen Grüne (ich vielleicht auch übrigens), aber eben nur, weil sie die anderen erst recht nicht wählen wollen. Das ist doch nichts, worauf man sich ausruhen kann. Das ist im Übrigen etwas, das mich gerade bei der Konferenz, die du ansprichst, irritiert hat – dass ein Großteil der Redebeiträge darum ging, wie toll die Grünen und wie doof die anderen sind. Ich finde das in einer Runde, in der eh nur grüne Frauen sind, ziemlich langweilig. Auch dort haben viele Frauen erzählt, dass sie mit den Umständen, unter denen sie Parteipolitik machen, nicht zufrieden sind. Warum wird das nicht von den Grünen selbstkritisch und offen diskutiert? Und überlegt, was das feministisch bedeuten könnte? Solche Sachen meine ich.
Was du mit „binäres System“ meinst, verstehe ich nicht ganz, aber wenn du damit zementierte Zweigeschlechtlichkeit meinst, sehe ich mich nicht so. Ich versuche ja Frausein gerade jenseits des Vergleiches mit Mannsein zu sehen. Deshalb halte z.B. Gendermainstreaming für ziemlich „binär“, weil das ja das dauernde Vergleichen von Mann und Frau geradezu zum Prinzip macht. Binärer geht’s ja wohl nicht.
lg ANtje
Ja, ich wähle GRÜN und bezeichne mich als Feministin!
Mal ehrlich – Parteien sind verdammt vielschichtig und bestehen nicht nur aus Plakaten und Programmen, sondern aus Ihren vielen Mitgliedern und MitstreiterINNEN.
Und da haben die Grünen nun mal die höchste Frauenquote in der deutschen Parteienlandschaft!
Aus der Krise hilft nur grün! ;-)
So wichtig Genderthemen auch sind, das Thema „Umwelt“ ist wichtiger, da existenzbedrohend (immerhin stecken wir mitten in der größten ökologischen Krise der Menschheitsgeschichte). Und da die Grünen trotz aller Schwächen die einzige Partei sind, bei denen das Thema immerhin noch eine irgendwie (*leider* nur noch ‚irgendwie‘) zentrale Rolle einnimmt, gibt es für mich im Moment keine Alternative zu den Grünen.
Korrektur: „die einzige Partei, bei *der*“, nicht „bei denen“
Ob eine Feministin die Grünen wählen kann? Klar!
Weil sie kann ja ein Grundsatzpropgramm und ein Bundestagswahlprogramm lesen kann. Die Interpretation von der Frage wo ‚oben‘ ist und was das für die Einzelne bedeutet, möchte ich nicht von einer selbsternannten Schlaubergerin in komplizierten Sätzen mitgeliefert bekommen Die beantworte ich mir lieber selbst, sonst stirbt bei mir jede kreative Gehirnzelle.
Ansonsten finde ich Plakat gute, die zur Diskussion anregen.
Außerdem weiß ich wie Plakate in Parteien enstehen.
Es sollte Frau Schrupp vielleicht nicht wundern, daß sie nicht basisdemokratisch abgestimmt werden und das ist auch okay, sonst gäbe es gar keine Plakate und sie könnte sich nicht darüber aufregen.
Die Grünen. Jeder kennt ihren Namen. Doch was verbirgt sich hinter der wohlklingenden Verpackung?
Ein kurzer dramaturgischer Streifzug durch einen jüngeren Teil der deutschen politischen Landschaft.
Die Bewegung der Grünen (Video):
http://www.youtube.com/watch?v=wH3cX4ySDt8&feature=channel_page
„Das also war des Pudels Kern!“ – J.W. Goethe ‚Faust‘
Übrigens gibt es bei den Grünen nicht nur alle 2 Jahre eine Frauenkonferenz, sondern regelmäßige Sitzungen des Bundesfrauenrates, in denen oft genug mehr als selbstkritisch diskutiert wird. Wenn frau also wollte, könnte sie sich munter in solche Debatten einklinken. Von außen ein bißchen zu mosern ist natürlich einfacher, als den langen Weg der internen Auseinandersetzung zu gehen.
Ich kann nur sagen, dabei lernt frau für’s Leben. Moppern ohne selbst zu gestalten, geht auch allein in eigenem Kämmerlein.
Hi
so Magisterarbeit ist abgegeben und jetzt würde ich doch gerne noch ein paar Sachen sagen:
1. Prinzipiell finde ich dass toll, dass Antje Schrupp einen so ausführlichen Kommentar zu einem (bzw. eigentlich sind es ja zwei) Frauenplakat der Grünen geschrieben hat – so tiefegehende Gedanken machen sich die meisten Medien nicht! Wo wurde darüber geschrieben, wie bzw wie nicht die Parteien Frauendiskriminierung oder insgesamt die Geschlechterverhältnisse im Wahlkampf kaum thematisieren?
Dass die eher grundsätzliche Kritik mitten im Wahlkampf kam, freute aktive grüne Feministinnen natürlich nicht gerade. Grundsätzlich führen sie solche Debatten ja regelmäßig bzw. naja, die Pluralität feministischer Selbstverständnisse grüner Aktivistinnen zwingt auch ab und an dazu – nur geschieht das im Gegensatz zu früher nicht so öffentlich. Die Frage, wo ist denn die Frauenbewegung, ist dafür eine wesentliche Ursache. Aktuell gilt der Stellenwert von Frauenpolitik noch immer als niedrig (auch wenn er m.E. gestiegen ist seit Schröder weg ist, leider passiert aber auch so gut wie nix).
Kurz: Feministinnen aller Coloeur müssen sich noch viel mehr vernetzen und zusammen schließen und dabei auch die aufgeschlossenen Männer mitnehmen. Neue feministische Bündnisse! Gerne auch mit Antje Schrupp : )
2. Denn ich finde Umwelt nicht wichtiger als eine radikale Veränderung der Geschlechterverhältnisse – ich bin überzeugt, dass nur beides gemeinsam möglich ist! In der Entwicklungshilfe hat man das international erkannt.
3. „Irgendwie macht diese Forderung „Frauen nach oben“ (…), ja nur Sinn, wenn man davon ausgeht, Frauen selbst wollten auch tatsächlich nach oben – schafften es aber irgendwie nicht aus eigenen Kräften.“
Ja und genau darauf wollte das Plakat raus: in den „gläsernen Aufzügen“ männerbündischer Arbeitkultur bleiben eben auch die stecken, die gerne hoch wollten. Dabei geht es schlicht um Diskriminierung. Statistisch nachgewiesene und von Gerichten bestätigte Menschenrechtsverletzungen in Deutschland. Die Veränderung dieser in Deutschland vorherrschenden männerbündischen Arbeitskultur wäre ein (1 von x) Baustein zu einer feministischen Veränderung der Verhältnisse: frauenfeindliche und genderinkompetente Personalchefs ablösen, menschenfreundlichere Arbeitsverhältnisse, so dass auch Frauen sagen „so will ich leben“, mehr Akezptanz für Kinder, weniger Sexismus (hier am Arbeitsplatz) … Das Ergebnis lässt sich aktuell nur in „sex-counting“ messen, also wieviel Prozent Frauen sind „oben“ – wobei „oben“ für mich auch die Leiterin einer Kindertagesstätte oder eines Pflegeteams ist – noch sind die Masse aller Führungsebenen überwiegend mit Männern besetzt. Ich verstehe hier bei „oben“ ist nicht nur das, was gängig als „die da oben“ gilt. Auch der Mann neben mir kann durch eine Gehaltsklasse höher „oben“ sein, auch wenn er nicht an die „Töpfen der Macht“ langen kann.
Langfristig geht es besonders Bündnis 90/Die Grünen um eine tiefgreifende Veränderung der Gesellschaft.
4. Es gibt auch noch in jedem Landesverband einen Landesarbeitskreis Frauen und bei der Heinrich-Böll-Stiftung hochkarätige Diskussionen zu den von Antje Schrupp vorgetragenen Sachen. Leider berichten die Medien einfach kaum über sowas, zuletzt über feministische Ansprüche in praktischen Forderungen.
5. Frauen- und Geschlechterpolitik und auch Gender Mainstraming müssen einfach immer wieder einen Bezug zu den gängigen Begriffen „Mann“ und „Frau“ herstellen, so lange unsere Gesellschaft so organisiert ist. Das ist einfach die Gender-Paradoxie, wie sie Lorber usw. immerwieder beschreiben. Selbst wenn man wie die Grüne Jugend die „Abschaffung der Geschlechter“ fordert, wird eine politische Organisation um die Bennenung von Benachteiligungen einer Gruppe nicht herum kommen – daran organisieren sich einfach Interessenslinien. Gender Mainstreaming ist radikal und wird leider immernoch von vielen nicht in dieser Radikalität zur Umgestaltung der Gesellschaft begriffen sondern auch von Feministinnen oft vergleichsweise pauschal abgelehnt. Die Fortführung und Weiterentwicklung von Gender Mainstreaming war die erste von vier Wahlprüfsteinen des Deutschen Frauenrates! Die haben das Konzept der Weltfrauenkonferenz begriffen und bemühen sich als eine der wenigen darum – die Grünen kommen als einzige Partei hier gut weg. Sie setzen sich dafür ein; die Union will es abschaffen – was gegen internationale Gesetze wäre. Deutschland steht eh seit vier Jahren in der Kritik der UN in Sachen Gleichstellung und Umsetzung Gender Mainstreaming Rückschritte zu machen.
6. Kann eine Feministin eine Partei wählen? – das hätte m.E. eherm Artikel gepasst, aber das ist doch schon seit 20 Jahren ausdiskutiert, oder? Ich finde, sie sollte unbedingt. Und sich selbst engagieren, denn sonst entscheiden eh die anderen, „die da oben“.
Die Grünen haben mit Hartz4 unter anderem besonders alleinerziehende Mütter in die Armut gestürzt. Die Grünen bezeichnen sich als Ökopartei, aber haben’s innerhalb von 8 Jahren nicht geschafft, dass auch nur ein einziges AKW vom Netz geht. Mit ihrem Slogan „Jobs Jobs Jobs“ erklären sich die Grünen ausdrücklich mit der wachsenden Armut einverstanden, denn Jobs ist Ausbeutung zum Mindestlohn von Leuten, die keine Wahl haben. Naja es gäbe noch unzählige Beispiele für diese Großmaulpartei, die ihre eigenen Ansprüche zu dem Zeitpunkt verraten hat, als sie mal die Chance hatte, in der Regierung etwas zu verändern.
Wer wählt schon die Grünen…?