Frankreichs Unternehmen werden zu einer Frauenquote in den Aufsichtsräten von 40 Prozent verpflichtet. Am Mittwoch legte Jean-François Copé, Franktionsvorsitzende der konservativen UMP (Union pour un mouvement populaire), einen entsprechenden Gesetzesentwurf vor. Ursprünglich war der Plan noch ambitionierter gewesen, heißt es unter anderem auf sueddeutsche.de: 50 Prozent Frauen in den Aufsichtsräten sollten es innerhalb der nächsten drei Jahre werden. Nach Protesten aus den eigenen Reihen (klar, er ist Fraktionsvorsitzender von Frankreichs Konservativen) wurde der Gesetzesentwurf noch einmal korrigiert: auf 40 Prozent Frauen innerhalb der nächsten sechs Jahre, 20 Prozent sollen es nach drei Jahren sein.
Bei der Abstimmung im Parlament gab es keine Gegenstimmen und so wird Frankreich das vierte Land mit einer Frauenquote in den Aufsichtsgremien – nach Norwegen, Spanien und Belgien. In Frankreich liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der 500 größten Unternehmen bei gerade mal acht Prozent. Das war Copé zu wenig. Die linke Opposition enthielt sich der Stimme. Sie hielten den Vorstoß der Konservativen für reine PR und forderten bessere Löhne und Aufstiegschancen für alle Frauen.
Trotzdem ist das Gesetz sicher ein gutes Signal, auch für Deutschland: Wenn der große Nachbar Frankreich nun auch eine verpflichtende Frauenquote gesetzlich verankert, wächst auch der Druck auf die deutsche Regierung, etwas am miesen Geschlechterverhältnis in den Führungsetagen zu ändern. In der Koalition wird zwar versprochen, man wolle sich für die Erhöhung des Frauenanteils in Vorständen und Aufsichtsräten einsetzen. Dabei soll es aber bei Selbstverpflichtungen bleiben – die wirkungslos sind, wie der Blick auf eine einzige Frau im Aufsichtsrat eines DAX-Unternehmens zeigt.
(Danke an Franziska für den Hinweis.)
Ich habe keine Hoffung. In D ist man gut darin, seinen separaten, ultra-
konservativen Weg alle weiterzugehen.
Frankreichs Aufsichtsräte werden weiblich
…aber nur deshalb, weil dann alle Männer im operativen Bereich weiterhin unter sich bleiben können.
Mal eine kurze Ergänzung: Es ist unwahrscheinlich das dieses Gesetz so bestehen bleibt. Bereits 2006 wurde ein Quotengesetz von nur 20% vom Verfassungsgericht in Frankreich verworfen da Männer und Frauen vor dem Gesetz gleich zu behandeln sind.
http://www.zeit.de/2010/03/L-Oreal?page=all
(steht am Ende des Artikels)