Im Moment verhandelt die zukünftige Große Koalition darüber, wie eine Frauenquote für Aufsichtsräte aussehen könnte oder ob man Veränderungen beim Elterngeld beschließt. Feministische Wissenschaftlerinnen fordern in einem aktuellen Aufruf (PDF) einen Blick auf die breiteren gesellschaftlichen Zusammenhänge von Ungleichheit und Ausgrenzung. Sie stellen fest: „Die Gleichstellungspolitik der letzten Jahre hat sich hingegen weitgehend auf kosmetische Korrekturen beschränkt. Der emanzipatorische Gehalt feministischer Kritik muss deshalb wieder neu erstritten werden!“
In dem Aufruf, der sich als offener Brief an Politiker_innen richtet, wenden sich die Autorinnen unter anderem gegen Prekarisierung der Arbeitswelt, die vielfachen Benachteiligungen von Menschen mit Sorgearbeit und eine rassistische Migrationspolitik. Der sehr lesenswerte Aufruf formuliert einen Anspruch an das Zusammenleben in einer „globalisierten Gesellschaft“ und stellt fest, dass die Politik „bei den sozialen, politischen, ökonomischen und kulturellen Rechten aller Menschen“ ansetzen muss. Die Autorinnen wollen die feministische Debatte neu entfachen und laden deshalb Menschen aller Geschlechter auf, ihren Aufruf mitzuzeichnen. Hierfür genügt eine E-Mail an feministische_initiative@gmx.de