Ein echter Klassiker feministischen Aktivismus sind die Bingo-Karten, auch Bullshit-Bingo genannt. Von Extra 3 gibt es zur WM2011 eine Karte mit den „schönsten“ Sprüchen zum Frauenfußball. Die Kommentator_innen dort haben auch noch ein paar passende Vorschläge zusammengetragen.
Beim gestrigen Eröffnungsspiel war der Ton beim Public Viewing (leider?) so leise, dass ich die TV-Kommentare nicht hören könnte. Das Publikum und meine Twittertimeline waren zum Glück ebenfalls frei von sexistischen Sprüchen, sondern haben nur das Spiel kommentiert. Die Damen haben sich dann auch nicht Lumpen lassen und mit einem 2:1 gegen Kanada den Grundstein für die nächsten Wochen gelegt!
Da hab ich noch was.
Nähmlich: SpielerInnen, Frauen und Frau Merkel sind keine „gesunden Menschen“
http://dreckschleuder.info/blog/?p=4871
Der Kommentator war gut und professionell, keine Klagen, alles wie es sein soll.
Wer Bock auf sexistische Ergüsse hat zieht sich heute Abend am besten TV-Total rein.
Mir geht die sog. „Fussballweltmeisterschaft der Frauen“ oder „Frauenfussballweltmeisterschaft“ oder u.s.w. gehörig auf die Nerven!
Was ist mit trans- und intersexuellen Genderidentitäten. Die dürfen wie immer nirgends mitspielen. Und auch wer sich als „echte“ Frau versteht darf irgendwann nciht mehr mitspielen wenn der Gen Test falsch ausgeht.
http://maedchenmannschaft.net/bist-du-eine-echte-frau-finds-raus-bei-den-olympischen-spielen/
Die Sportlichen Leistungen der Athlet_innen werden auch künftig wieder hinter Bundesliga, Welt und Europameisterschaft der „Männer“ zurücktreten müssen wenn das Spektakel vorbeigezogen ist. Aber zementieren wird diese Wletmeisterschaft wieder etwas mehr das Konstrukt der Zweigeschlechtigkeit. Wer nicht in dieses Raster passt, muss noch mehr drausen bleiben. Nur Tore bejubeln dürfen sie!?
Eine Weltmeisterschaft für alle! Alle dürfen mitspielen und die Besten sollen gewinnen!
Angelique, ich gebe dir recht, dass die anerkennung des frauenfußballsports nicht weit genug geht, aber dennoch würde ich nicht pauschal sagen, dass es keine positiven seiten gibt. mir wäre eine gemischtgeschlechtliche „mannschaft“, mit menschen egal welchen geschlechts auch am liebsten. das wird aber so schnell nicht passieren, die nächsten 50 jahre sowieso nicht (außer hobbymäßig, aber keinesfalls im profisport). es wird wohl eher so aussehen, dass der frauensport vom männersport seperat ein besseres image bekommt und in ausnahmefällen vllt die teilnahme von anderen identitäten diskutiert wird. aber wie viele trans- und queers wollen schon in den profisport, wenn es zahlenmäßig wenige sind, wird es einfach in den medien kaum gewürdigt. trotzdem muss es natürlich thematisiert werden.
Sehr treffend, wirklich…
kommentator, gehört beim usa-spiel : „Hope Solo, schon 29 jahre alt, immer noch ein mädchen geblieben“ …
jetzt guck ich mal, wo das beim bingo passt.
@Angelique – DAS ist ja mE sowieso ein thema für sich. alleine wenn ich mir „die geschichte des leistungs/sports“ seit dem ende des 2. WK anschaue – es ist eine immerwährende perpetuierung/endlosschleife genau dieses (androzentrischen, heteronormativen, patriachalen, phallokratischen, kommerziellen) systems. wem nützt es ?
heute morgen auf Radio 1 von einer KommentatorIN (!) über das Spiel gestern: „die Spielerinnen tragen so viel Verantwortung auf ihren manchmal so schmalen Schultern“…