Eine Stimme gegen das Schweigen

Dieser Text ist Teil 100 von 115 der Serie WWW Girls

In jeder Folge der WWW Girls stellen wir euch eine Bloggerin und ihr Weblog vor. Heute:

Mutismus Blog
Auch auf facebook und bloglovin.

Wie heißt du?
Sab

Seit wann bloggst du?
Gefühlt schon eine Ewigkeit und ich glaube meinen ersten richtigen Blog habe ich 2005 begonnen. Danach folgten dann ein paar weitere, bei verschiedenen Anbietern, bis ich 2009 den Mutismusblog angefangen habe. Und vorher habe ich eigentlich auch schon „Tagebuch“ im Internet geschrieben. Auf einer selbstgebastelten Homepage. Das müsste 2003/2004 gewesen sein.

Drei Bloggerinnen mit weißen Laptops auf denen der Venusspiegel prangt, darum der Slogan - Feminists of the WWW: unite

(c) Frl. Zucker, fraeuleinzucker.blogspot.com

Warum hast du damit angefangen?
Anfangs eigentlich nur, um meine Gedanken aufzuschreiben. Ich konnte aufgrund meiner „Krankheit“ selektiven Mutismus im realen Leben nicht sprechen und fand es deswegen toll das Internet mit meinen Gedanken zu füllen und so mit Menschen (über die Kommentare) in Kontakt zu kommen und zu „reden“, weil mir das Schreiben schon immer leicht fiel und Spaß machte. Den Mutismusblog habe ich dann angefangen, weil ich zum einen das Thema Mutismus etwas bekannter machen wollte, damit es bei anderen Betroffenen früher erkannt und somit besser und schneller therapiert werden kann. Und zum anderen, weil ich zeigen wollte, wie das ist, wenn man organtechnisch eigentlich sprechen kann, es dann aber doch nicht funktioniert und man sich deswegen irgendwie stumm fühlt.

Worüber schreibst du?
Über selektiven Mutismus, eine Kommunikationsstörung, bei der Betroffene angstbedingt schweigen (oder das, was bei mir noch davon übrig ist), und mein Leben damit. Es gibt in meinem Blog Geschichten von Alena, Kevin und Marie und einige Gedanken und Erlebnisse von mir selbst.

Was dir ohne Internet nicht passiert wäre:
Eine richtige, echte Web-Anekdote habe ich eigentlich nicht. Aber durch das Internet hatte ich bisher die Möglichkeit viele nette, mir heute sehr wichtige Menschen näher kennen zu lernen, die ich im realen Leben nie so nah kennen gelernt hätte und nun nicht mehr missen möchte.

Wovon braucht das Internet mehr:
Braucht das Internet wirklich mehr bei den viiiieeelen viiieelen Menschen und Inhalten? Aber wenn es etwas braucht, dann vielleicht Grenzthemen. Oder besser gesagt eine Möglichkeit, dass diese Themen und Webseiten bekannter werden, damit andere dafür sensibilisiert werden und vielleicht erstmal nachdenken, bevor sie be- und verurteilen. Weil eben innendrin vieles anders aussieht, als außen. Und ich glaube, wenn Grenzthemen bekannter wären, würden viele Menschen offener sein.

Frauen* im Web…
haben eigentlich ziemlich viel zu sagen, finde ich. Und sollten es deshalb auch tun.

Deine tägliche Web-Lektüre:
Neben den typischen Nachrichtenseiten und Facebook und Twitter mag ich die Blogs, die in meinem Feed-Reader sind, ziemlich gern. Unter anderem grauistbunt.de, winternachtstraum.wordpress.com und herzlichchaotisch.wordpress.com. Aber auch www.exocomics.com und mymilktoof.blogspot.de dürfen nicht fehlen.

Tipps und Bewerbungen für die WWW Girls an post(at)maedchenmannschaft.net.

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