Hier ein toller Kampagnen-Film für die Legalisierung der Ehen homosexueller Paare in den USA. Obwohl ich selber Heiraten so mittel-wichtig finde, denke ich, dass die Ehe nicht ein Privileg für Frau-Mann-Paare sein sollte, sondern dass es alle dürfen müssen. Auch hier in Deutschland:
Über Feministing
Meine Güte, bin ich am Heulen!!! *schluchz* Mensch, was muss ich nur so nah am Wasser gebaut sein, aber mich hat das gerade doch ziemlich bewegt… Vielen lieben Dank, Dir, Susanne, dafür dass Du uns diesen Kampagnenfilm verlinkt hast! :-)
Den hab ich gerade bei http://www.feministe.us/blog/ gesehen, das ist echt zum nach den Taschentüchern greifen!!
Kannte das Video auch schon von feministing, sehr bewegend. Mich stört hier in Deutschland aber auch immer der Begriff „Homo-Ehe“. Erstens ist es eben keine Ehe, die ja nach dem Grundgesetz eine besonders geschützte Institution zwischen Mann und Frau ist. Und auch wenn sie ständig an den Lebenspartnerschaftsgesetzen herumfuhrwerken und nachbessern, es ist nicht einfach gleiches (Heirats)Recht für alle. Abgesehen davon finde ich, diese „Homo“ Vorsilbe hat immer einen negativen Beigeschmack. Vielleicht bin ich da zu empfindlich, aber oft genug wird „homo“ für alles mögliche als Schimpfwort verwendet und wirkt irgendwie nicht mehr neutral.
Gott, dann sollte man vielleicht aufhören „homo“ immer als Schimpfwort zu verwenden.
Ich fand die Bilder herzzereißend. Und es ist mir etwas rätselhaft, wie man angesichts dieser traurigen Tatsache, dass es Menschen gibt, die diese Paare auseinander bringen wollen, in eitle Semantik verfallen kann.
Ts, Ehe ist nun mal definiert als… blablabla, wenn ich das schon höre. (Tut mir leid, ich bin sicher das war alles nicht böse gemeint, aber ich krieg das leider immer in den falschen Hals). Definitionen ändern sich. Bedeutungen wandeln sich. Wörter dienen uns, nicht wir den Wörtern.
Und das gleiche gilt übrigens für Gesetze. Auch Gesetze müssen eben geändert werden, wenn sie uns nicht mehr gerecht werden. Bevor wir den Gesetzen Genüge tun, müssen erst einmal die Gesetze uns Genüge tun.
Warum verdient nicht auch die Beziehung zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern besonderen Schutz? Weil es in diesen Familien keine Kinder gibt? Warum dürfen Homosexuelle keine Kinder großziehen? (Und es besteht ja wohl kein Zweifel, dass die Leistung im Großziehen liegt, nicht in der Zeugung?)
Konzepte wie „Ehe“, „Liebe“ usw. werden ständig umdefiniert. Auch für hetereosexuelle Paare. Für die ist Ehe auch nicht mehr das, was es früher einmal war – nämlich eine hauptsächlich wirtschaftliche Transaktion zwischen zwei Familien. Gott sei Dank, würd ich mal sagen.
bisschen pathoslastig, da fand ich die musicals & mac./.pc-spoofs schon besser (auch wenn sie natürlich nur von spätpolitisierten hollywoodlern gemacht wurden, die auch mal was zum thema beigetragen haben wollen, wie eben bei obama auch).
die gegner denken wohl auch eher in der richtung „bei zwei frauen, wem holen die denn dann das bier? bzw. zwei männer, wer ist denn dann ‚der mann im haus‘?“ siehe auch standardfrage „ohh, wer ist denn von euch dann mann/frau?“ (glücklicherweise hatten sie nur ein foto in der richtung drin, nicht das blöde standard-zeitungsfoto mit einem typen im anzug, und einem im brautkleid)
Vielleicht schaffen wir ja in Deutschland mit dem Wort „Homo…“ das, was die schwul/lesbische Bewegung im englischen Sprachraum mit dem Wort „queer“ geschafft hat!
http://de.wikipedia.org/wiki/Geusenwort
Kathi: So wie ich Hanna verstanden habe, war das eher eine Kritik. Es ist nicht gleich, und die implizierte Forderung ist, es gleich zu machen. Im Grunde gar nicht so anders als das was du schreibst. (Lieg ich falsch?)
Dass man aufhören muss, homo als Schimpfwort zu benutzen, unterschreibe ich. Aber ein Wort kann trotzdem eine gewisse disphemistische Konnotation zurückbehalten, egal wie es ursprünglich gemeint war und ob es noch Leute gibt, die es neutral benutzen. So ein gewisses unwohles Gefühl habe ich bei dem Begriff „Homo-Ehe“ auch und das lässt sich leider nicht damit wegdiskutieren, dass nicht alle ihn abwertend verwenden.
Fand das Video übrigens süß, und es war schön, dass sehr unterschiedliche Leute und Lebenssituationen dargestellt wurden. Bisschen Pathos schadet manchmal ja auch nicht.
Ich hab das Wort Homo-Ehe wertneutral benutzt, so wie ich auch Heteros wertneutral benutze. Aber ich möchte natürlich auch niemandem zu nahe treten, also habe ich meinen kurzen Ankündigungstext in eine politisch korrekte Form gebracht.
Z.Allomorph, genau, meine kurze Bemerkung war eher als Kritik dahingehend gemeint, dass in den Medien und auch landläufig meistens schon von „Ehe“ und „Schwule können heiraten“ die Rede ist, aber die juristische Realität anders aussieht. Meine Emotionen bezüglich dieses Themas sind Kathis schon ganz ähnlich. Ich versuche allerdings nüchtern zu bleiben, was eine tatsächliche Chance Umdeutung, Neuinterpretation usw anbelangt (einfach nur aus eigener ernüchternder Erfahrung). Oh, und ich habe Deine Benutzung von Homo-Ehe, Susanne, auch als neutral verstanden! Habe nur meine Eindrücke vom Alltagsgebrauch weitergesponnen. Übrigens verwenden auch einige meiner schwulen und lesbischen Freunde für Bekannte Beschreibungen wie „die soundso haben neulich geheiratet“ und wenn ich dann an Beschreibungen von Zeremonien von bayrischen Bekannten denke, die in einem Notarbüro regelrecht abgefertigt werden, weil sie ja nicht wie alle anderen zum Standesamt dürfen, rege ich mich innerlich auf.
Es wird also suggeriert, Homosexuelle hätten ja schon so ne Art Ehe, die Gesetze werden nach und nach angeglichen (aber eben nicht überall, vieles bleibt in der Umsetzung Ländersache) und man streitet sich durch alle Instanzen, bis der Gesetzgeber nachzieht. Die Aktivisten in den USA hingegen verfolgen eher die „ganz oder gar nicht“-Strategie, die meines Erachtens ehrlicher ist: Einfach die Ehe für zwei Menschen (egal welchen Geschlechts) öffnen und nicht länger als zwischen Mann und Frau definieren, anstatt eine neue (minderwertige) Institution der „Lebenspartnerschaft“ zu gründen, die dann über Jahre eventuelle irgendwann angeglichen werden soll.
Zur Semantik: Ich fühle mich komischerweise mit den englischen Bezeichnungen immer wohler. Ist aber natürlich Geschmackssache. Und „homo“ ist auf jeden Fall eine geeignete Vorsilbe, weil es dann immer schwul und lesbisch gleichermaßen abdeckt. Hm, aber ich sage dann doch immer lieber: Ich gehe heute Abend auf ne „Gayparty“. Queer finde ich noch geeigneter, weil es neben der Orientierung noch die Geschlechteridentität berücksichtigt, aber meiner Erfahrung nach können damit noch nicht so viele Leute was anfangen. Zumal in Zeiten, wo selbst in der Süddeutschen noch nicht konsequent zwischen Transvestiten und Transsexuellen unterschieden wird…
Hanna,
sorry, bei nochmaligen Lesen geht das durchaus schon klar aus deinem ersten Kommentar hervor. Ich habe zu emotional reagiert und nicht ordentlich gelesen und dich wirklich sehr missverstanden.
Danke, dass du so gelassen reagiert hast.
Na klar :-)
Super-Kampagnen-Film
schlägt mitten im Herz ein und zieht Tränen in die Augen