Focus Online berichtet über irakische Frauen, die bei den Wahlen für das Parlament und die Provinzverwaltungen eigentlich kandidieren möchten, sich aber nicht trauen. Denn obwohl es für diese Wahlen eine 25-Prozent-Quote für Frauen gibt, müssen diese bei einer Kandidatur mit Gewalt rechnen. Die Frauen erscheinen bei den Wahlen 2009 zum ersten Mal mit ganzem Namen auf den Wahllisten, wo früher nur das Symbol ihrer Partei zu sehen war. Das macht sie persönlich angreifbar:
Frauen haben nach der Verfassung zwar die gleichen Rechte wie die Männer, was Wahlen, Eigentum und Gerichtsfähigkeit betrifft. Doch in der irakischen Gesellschaft herrschen tiefe Meinungsverschiedenheiten über ihre Rolle und die des Islams.
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Inzwischen wird schon befürchtet, dass gar nicht genug Frauen antreten werden, um die 25-Prozent-Quote zu erfüllen. Für Said Arikat, Sprecher der UN-Mission im Irak, ist dieses Phänomen nicht überraschend: „Manche Statistiken zeigen, dass Frauen in den Ländern, die von geschlossenen zu offenen Wahllisten übergehen, nicht so gut damit fahren.“ Allerdings kann nach seiner Einschätzung die Umstellung auch für Männer schwierig sein: „Zu Wahlen im Irak anzutreten, erfordert Mut und Engagement von allen Kandidaten.“
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Die frühere irakische Frauenministerin Nirmin Othman, die inzwischen Umweltministerin ist, äußert Verständnis für die Angst vieler Frauen. Gleichwohl sei die Teilnahme an den Wahlen wichtig, um den Irak weiter zu verändern. „Wir brauchen Frauen in Bezirkstagen, Provinzverwaltungen und im Parlament – einfach überall, wenn wir wollen, dass unsere Belange bei der Entscheidungsfindung gehört werden“, sagt sie.
interessant:
die psychologische wirkung der verbindung,
direkter blick in die kamera kompakt dargestelt + der eigene namen…
…wie das genau beim probanden ankommt kann man ja mal bei einer wahl untersuchen…