Eine unglaublich engagierte Frau ist Danah Boyd, die soziale Netzwerke erforscht und auch darüber bloggt. Etwa darüber, wie rassistische Sprache die Zuschreibungen von MySpace und Facebook beeinflußt oder warum soziale Netzwerke nicht der Grund für die Veränderung der Teenager-Datingkultur sind.
Am bekanntesten ist vermutlich ihre Kritik an Facebook, als es um die Veränderungen der Privatsphäre-Einstellungen ging. Dabei stieß ihr vor allem auf, dass Facebook immer mehr Inhalte der User_innen öffentlich mache, bei der Kommunikation über diese Änderungen aber sehr unoffen sei.
Bei dem texanischen Kulturfestival SXSW kritisierte sie in ihrem Vortrag, dass viele Firmen heute einfach annähmen, sie wüßten, was das beste für ihre Nutzer_innen sei. An der Lebenswirklichkeit der meisten Teenager und „normalen“ Leute ginge das häufig vorbei. So sei den meisten Erwachsenen und auch Teenagern ihre Privatsphäre weiter wichtig. Dank der schlecht erklärten Änderungen würden viele aber mehr öffentlich machen, als ihnen lieb und bewußt sei.
Dabei prägte sie den Begriff des „privileged straight white male technology executive“ (priviligierten heterosexuellen weißen männlichen Vorsitzenden), der auch die Intersektionalität, bzw. die Einseitigkeit in den Vorstandsetagen sehr schön illustriert:
No matter how many times a privileged straight white male technology executive pronounces the death of privacy, Privacy Is Not Dead.
Egal wie oft ein priviligierter, heterosexueller, weißer, männlicher Vorsitzender eines Technologieunternehmenes den Tod der Privatsphäre erklärt, Privatsphäre Ist Nicht Tot.
Vor kurzem hat sie es mit ihrer Kritik bis ins Urban Dictionary geschafft. Das definiert nun „pswmte“:
(via Annnalist)