Das Buch “Schneewittchen rechnet ab. Feministische Ökonomie für anderes Leben, Arbeiten und Produzieren”, welches die Diskussionen im Rahmen der gleichnamigen Tagung vor ziemlich genau einem Jahr in Berlin nun in einem Buch versammelt, ist nun erschienen.
Auf der Tagung befassten sich über 100 Teilnehmer_innen mit den Fragen: Was kann (queer-)feministische Ökonomie leisten? Wo stößt sie an Grenzen und wie kann eine sinnvolle Weiterentwicklung gedacht werden? Welche Alternativen der Arbeit und der Produktion gibt es? Ganz grundsätzlich fragten wir uns: Wie wollen wir eigentlich leben?
Schön finde ich, wie die Herausgeberinnen des Buches produktiv mit den Kritiken an der Tagung umgingen: Die auf der Konferenz diskutierten Ideen, einige der im Nachhinein verfassten Blogbeiträge und weiterführende Texte mit Perspektiven, die auf der Tagung kaum ihren Raum fanden, finden sich nun in diesem Buch zusammen. Ergänzt wurden zum Beispiel Texte wie „Klassismuskritik und gelebte Umverteilung – Die Geschichte einer Prolo-Lesbengruppe“ oder ein Interview mit Llanquiray Painemal „Deutsche Feministinnen müssen sich mit ihren Privilegien beschäftigen, sonst werden sie Komplizinnen bei der Ausbeutung von Migrant_innen“. So stellt das Buch keine bloße Zusammenfassung der Konferenz dar, sondern dient der Sichtbarmachung von Prozessen und ist als (selbst-)kritischen Anstoß zu verstehen, im (Nach-)Denken und Dazulernen niemals stehen zu bleiben.
Eine weitere Besonderheit des Buches besteht darin, dass verschiedene Formen von Wissensproduktionen nebeneinander stehen: Theoretische Texte wechseln sich ab mit Bildern, aktivistischen Beiträgen, Interviews, Fotos, Blogbeiträgen und einem Spoken Word, in denen Künstler_innen, Wissenschaftler_innen, Aktivist_innen (oder alles in einem) gemeinsam feministische Alternativen erarbeiten, reflektieren und kritisieren.
Das Buch kann zum Beispiel bei FEMBooks bestellt werden. Eine Leseprobe gibt es auch. Die Buchparty findet am 26. November 2013 um 19 Uhr im Café Blume statt.