Nicht erst seit der Tode von Kevin und Lea-Sophie nehmen die Jugendämter Eltern mit Problemen die Kinder öfter weg, berichtet Zeit.de. Von der Politik wird dies als Erfolg gefeiert, inzwischen habe sich eine „Kultur des Hinschauens“ etabliert. Doch nicht alle sind dieser Meinung:
Seit Jahren weisen Sozialarbeiter auf die stetige Zunahme familiärer Notlagen und Krisen hin und fordern, darauf mit dem Ausbau präventiver Hilfen zu reagieren. Das Gegenteil geschieht, jedenfalls in armen Kommunen. Gerade dort, wo es aufgrund der Bevölkerungsstruktur am nötigsten wäre, können sich die Kommunen keine gut ausgestattete Jugendhilfe leisten.
So gibt es heute nur noch wenig Geld für präventive Maßnahmen, außerdem trauen sich immer weniger Eltern, diese in Anspruch zu nehmen, aus Angst, ihre Kinder zu verlieren. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz und am schlechtesten stehen am Ende die Kinder da.
Inobhutnahmen und Sorgerechtsentzüge sind gravierende Eingriffe in das Leben von Familien. Für alle Beteiligten und besonders für die Kinder bedeuten sie eine traumatische Erfahrung, selbst wenn sie ihrem Schutz dienen. Und was wird dann aus diesen Kindern? Die allermeisten kehren doch in ihre Familien zurück und dann werden endlich ambulante Hilfen gewährt, nicht zuletzt auch, um die hohen Kosten einer längeren Unterbringung zu vermeiden.
Seit Jahren ist bekannt, dass die Jugendämter zu wenig Personal haben. Wird der Rotstift angesetzt, sind Erziehungshilfen trotzdem immer die ersten Streichkandidaten.
Über ihre Erlebnisse in einem Familienzentrum berichtet auf Zeit.de Elisabet Cantero.
meine güte, das sind ja wahnsinnstexte von der cantero.