Bei dem anhaltenden Nicht-Sommer und dem regnerischen Grau müsste eigentlich jeder Tag ein (Selbermach)-Sonntag sein! Wir freuen uns über eure Linktipps, Neuigkeiten, Aufreger oder Freuden der Woche.
Eigenwerbung ausdrücklich erlaubt!
Für Feminist_innen und alle, die es werden wollen
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Guten Morgen!
In meinem kurzen Artikel beschreibe ich, warum man dem norwegischen Attentäter seine geistige Gesundheit nicht absprechen sollte:
http://disciplineandanarchy.wordpress.com/2011/07/28/norwegian-psycho-anders-behring-breivik-as-everyman/ (Englisch)
Seit einiger Zeit wird von Teilen der revolutionären Linken über Organisierung diskutiert. Im März schlug ein Papier die Gründung einer „neuen antikapitalistischen Organisation“ vor. Ich antwortete darauf im Mai unter der Überschrift „Antikapitalistisch ist nicht revolutionär genug“; ergänzend dazu schrieb ich im blog „Lafontaines Linke“ eines Freitag– und eines ND-Journalisten unter der Überschrift „Noch mal: Diversity-Management statt Klassenkampf? Zur Kontroverse Prütz/Schilwa vs. Seibert“.
Jetzt liegt eine ausführliche Antwort der AutorInnen des debattenauslösenden Papiers vor – u.a. mit den Abschnitten:
Von mir gibt es dazu wiederum einen Kommentar. Eine Gliederungsübersicht für beide Texte gibt es hier.
Ist zwar schon etwas älter aber ich habe es diese Woche erst entdeckt und war entsetzt – ein Bericht über plastische Genitalchirurgie: http://documentaryheaven.com/the-perfect-vagina/
Aufreger der Woche eindeutig für mich der Versuch von GMX gegen die Politikverdrossenheit anzukämpfen und dies anhand der physischen Erscheinung von Politikerinnen
http://ullikoch.wordpress.com/2011/07/28/damit-politik-wieder-spas-macht/
Der Blog „Wasdagegen“ beschäftigt sich auch nochmal mit den beiden Astra-Beschwerden und anderer sexistischer und rassistischer Werbung: http://wasdagegen.blogsport.de/2011/07/29/gehts-noch/
Beim Piratenkeks erschien ein Beitrag zu der Foto-„Lovestory“ in der Bravo, die Daterape bagatellisiert. http://piratenkeks.de/2011/07/die-destruktive-wirkung-des-opferfeminismus/
Dieser Beitrag wiederum bagatellisiert nun feministische Beschwerden über das Bagatellisieren von Vergewaltigung und spricht damit auch noch Täter von Verantwortung frei. Ein Knaller. Und ein neuer Fettnapf für die Piratenpartei.
@Piratenweib: Ja, da hast du Recht. Sich mal wieder selbst in den Bauch geschossen, die Piraten. Zu dem verlinkten Blogpost bleibt mir nur zu sagen: „Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.“
@ Piratenweib, Tohuwabohu
Jepp, kann ich mich nur anschließen, wie selbstherrlich die Verharmlosung sexueller Gewalt auf die simple Maxime heruntergespielt wird „sie hätte eben deutlicher nein sagen sollen“. Es ist richtig, dass Alkohol keine Entschuldigung sein kann für verantwortungsloses Handeln. Aber Geilheit noch weniger, denn ein alkoholisierter Zustand kann einen je nach Ausmaß tatsächlich für einige Zeit außer Gefecht setzen. Dass der oder die Trinkende selbst an seinem Zustand schuld ist, spielt keine Rolle mehr, wenn eine wehrlose Situation ausgenutzt wird. Das ist dann in jedem Fall die Schuld des aktiven, nicht des passiven Parts. Wenn sie nur angeschwipst und enthemmt aktiv mitgemacht hätte und das am nächsten Tag bitter bereut, wär es eine andere Situation gewesen.
Geilheit lässt sich noch eher kontrollieren und im Zaum halten als ein alkoholisierter Zustand, auch wenn das im Zweifelsfall tragischerweise eben Sexverzicht bedeutet. Tja was ist wohl schlimmer, frag ich da mal.
Mich freut die Klage einer Britin gegen L’Oréal Paris. :)
In Berlin hat die Sexualerziehung an Grundschulen für Aufsehen gesorgt. Denn nach den Sommerferien soll mit den Kindern unter anderem auch über sexuelle Lebensweisen und Beziehungen gesprochen werden, die nicht dem traditionellen Familienmodell entsprechen.
Gegenwind bekamen die Pläne von allen, die dieses Thema für zu früh hielten, um sie mit Kindern zu besprechen.
http://www.faz.net/artikel/C31475/sexualerziehung-fuer-ein-anderes-bild-von-familie-30468479.html
wohin reisen mit dem gleichgeschlechtlichen lebenspartner? http://www.bild.de/politik/ausland/auswaertiges-amt/dorthin-sollten-lesben-und-schwule-nicht-reisen-19145802.bild.html
in frankfurt/main stand der csd dieses wochenende unter dem motto „einigkeit und recht auf gleichstellung – artikel 3 jetzt!“
kritisch auseinandersetzen tun sich damit das autonome frauenlesbenreferat uni frankfurt und das aktionsbündnis schrägstrich: http://aflr.blogsport.de/2011/07/21/frankfurter-csd-ein-nationalfeiertag/
@ Piratenweib, Tohuwabohu
Auf der Piratenkeksseite hat inzwischen auch der antifeministische Trollshitstorm eingesetzt. Diskutieren lohnt dort nicht mehr. Dabei hat es recht interessant angefangen. Aber wie man mal wieder sieht, sobald ein bestimmtes Klientel auftaucht, kann man es vergessen, wenn man Wert auf ein Minimum an ernsthafter Diskussion, Niveau und Sachlichkeit legt.
@piratenweib @tohuwabohu @onyx
Wenn ihr tatsächlich mal darauf eingehen würdet, was wir sagen, und nicht darauf, was wir alles nicht sagen (und vll konsequenter uns nicht unterstellt ob wir das, was wir nicht thematisieren gut oder schlecht finden), dann würde das sicherlich auch eine bessere Diskussion.
An keiner Stelle heißt doch, dass wir einer Person Verantwortung zusprechen, das wir sie der anderen Person damit komplett wegnehmen. Das ist doch nichts binäres, dass nur einer Schuld sein kann oder wenn, dann beide gleichviel.
Trolle muss man nicht füttern/kann man ignorieren und nur weil die Seite piratenkeks.de heißt, heißt das nicht, das das irgendwie mit der Partei zusammenhängt.
@ Sylvi,
du warst überhaupt nicht gemeint und die Partei auch nicht. Hab doch gesagt, dass es eine interessante Diskussion war. Diejenigen, die es betrifft, werden sich schon angesprochen fühlen (falls sie hier mitlesen).
netzfunde : inspiration …
Barbara Ehrenreich hält bei RSA/UK einen vortrag über „die dunkle seite des positivismus“ – „smile or die“, jeweils englisch
– hier als ausschnitt mit gezeichneter animation :
http://comment.rsablogs.org.uk/2010/03/17/rsa-animate-smile-die/
– hier als gesamtes :
http://www.thersa.org/events/video/archive/barbara-ehrenrich-smile-or-die
chapeau : 1. Google Science Fair – gleich 3 (!) junge frauen sind die gewinnerinnen in allen 3 altersgruppen (gesamt 13-18 jahre) – englisch mit links :
http://googleblog.blogspot.com/2011/07/hats-off-to-winners-of-inaugural-google.html
und mein nächster chapeau an Lisa Sauermann (D) als diesjährige gold-medalistin (damit hat sie dann jetzt 4 goldene) bei der IMO (internat. mathematical olympiad) – englisch :
http://mathdl.maa.org/mathDL?pa=mathNews&sa=view&newsId=1164
Mooncup/UK (stellt den gleichnamigen silikon-menstruationsbecher her) hatte letztes jahr einen wettbewerb veranstaltet.
copyranter berichtete (links ebenda) – englisch :
http://copyranter.blogspot.com/2011/06/presenting-love-your-vagina-song.html
jetzt gab’s eine song dazu – „Love your vagina“, englisch :
http://www.youtube.com/user/mooncupltd
(auf der Mooncup-WS gibt’s auch die dt. PZN, mit der in dt. apotheken bestellt werden kann – http://www.mooncup.co.uk/
yeah : lesbisches (ehe-)paar rettet 40 jugendliche (anlässlich der tötungs-schiesserei) in Norwegen – englisch :
http://boingboing.net/2011/08/01/married-lesbian-couple-rescued-40-teenagers-from-drowning-during-utoya-shooting.html
auch wenn heute schon mittwoch ist…
immer wieder dsk, immer wieder ekelhafte artikel: josef joffe in der Zeit:
http://www.zeit.de/2011/28/P-Zeitgeist
dazu die titanic: Briefe an die Leser/August 2011
„»Zeit«-Herausgeber Josef Joffe!
Sie fragen: »Was hat Dominique Strauss-Kahn gemeinsam mit Effi Briest, Madame Bovary und Anna Karenina?« Ja, was denn? »Die schlichte Antwort: den sündigen Sex.« Oha, das ist aber tatsächlich ganz schön schlicht – selbst für einen Zausel wie Sie! Aber einen kleinen Unterschied gibt es doch, wie Sie eingestehen: »Früher, bei Effi und Kolleginnen, war’s die unbändige Sexualität der Frau, die ins Verderben führte; heute ist es der überschießende Lust- und Machttrieb des Mannes.«
Gut, Joffe, nehmen wir einmal an, Ihr Vergleich zwischen einem realen Menschen des 21. Jahrhunderts und Romanfiguren des 19. basierte auf mehr als Ihrem überschießenden Plappertrieb: Könnte es dann nicht sein, daß die behauptete Differenz eher eine Kontinuität ist? Schließlich dienten die (von Männern erdachten) Verführungen der fiktionalen Damen doch gerade als Warnung davor, die Macht des Mannes über die Sexualität der Frau in Frage zu stellen. Für Sie allerdings zeigt sich im von Ihnen erfundenen Vergleich »ein gewaltiger Kulturwandel, der sich im Westen in unzähligen Gesetzen über properes Sexualverhalten niederschlägt. Sie gelten zwar beiden Geschlechtern, treffen in der Praxis aber die Männer.«
Gute Güte, Joffe: Was zur Hölle haben Sie für ein sündiges Sexualverhalten, daß auch nur ein westliches Gesetz Sie in der Ausübung Ihrer Lust einschränkt?
Will’s gar nicht so genau wissen, weil’s vermutlich ins Verderben führt:
Titanic“
p.s. zu meinem letzten link – englisch :
https://talkaboutequality.wordpress.com/2011/08/01/if-a-married-lesbian-couple-saves-40-teens-from-the-norway-massacre-and-no-one-writes-about-it-did-it-really-happen/