Was hat euch beschäftigt, erfreut, geärgert, traurig und wütend gemacht, euer Herz vor Begeisterung hüpfen lassen? Jeden Sonntag habt ihr bei der Mädchenmannschaft die Möglichkeit eure Gedanken der letzten Woche zu teilen, Links zu tollen Texten, Blogs, Webseiten, Videos, Fotos, Gifs und Audiobeiträgen zu posten. Also ab damit in die Kommentare! Wir wünschen euch eine angenehme und erholsame Restwoche.
Ich habe mich in dieser Woche sehr viel geärgert. Anlass hierfür war ein wirklich rücksichtsloses, unverschämtes Verhalten eines Mitbewohners während (vor/nach) einem WG-Plenum. Es ging um Haushaltsaufgaben, Zustand der Wohnung, … . Dieser Mitbewohner hat von seinem Privileg Gebrauch gemacht, den bestehenden Haushaltsplan zu boykottieren und die zusätzliche Arbeit wissentlich an mich weiterzugeben. Ich habe wochenlang seine Arbeit mitgemacht und mich demzufolge fast wie eine WG-Putzfrau gefühlt. Anstatt sich bei dem besagten Plenum zu entschuldigen, und gemeinsam an einer Lösung für die Problematik „Reproduktionsarbeit“ zu finden, hat besagter Mitbewohner sich im Recht gefühlt, ignoriert, wer unter seinem Verhalten leidet, einen anderen Mitbewohner durch sein unverschämtes Verhalten vom Plenum ausgeschlossen und eine Mitbewohnerin zum weinen gebracht, die meiste Redezeit für sich beansprucht und und und … Ein Rückschlag auf ganzer Linie. So ein unreflektiertes Verhalten eines männlich Sozialisierten habe ich selten in meinem direkten Umfeld. Ich möchte nicht mit solchen „Männlichkeiten“ wohnen und wünsche mir seinen Auszug. Es sei denn, es kommt ne dicke ernsthafte Entschuldigung und ein glaubwürdiges reflektieren des eigenen Verhaltens. Im Moment habe ich keine Lust auf eine Auseinandersetzung, sondern wünsche mir, mich mit dem Rest der WG auszusprechen und nach Lösungen zu suchen. Aber ich fühle mich „zuhause“ nicht mehr wohl und das beeinträchtigt mich massiv.
Nach dem Anschlag in Colorado Springs Ende letzter Woche habe ich viel darüber nachgedacht, was das für Feminist*innen, die sich gegen die „Lebesschützer“ engagieren, bedeutet. Mein Verlag hat das Ergebnis auf seinem Blog veröffentlicht. Auch darüber können wir am Montag gerne sprechen.
In Kürze: Wir sollten deswegen nicht aufhören, unsere Differenzen zu diskutieren.
In Länge: https://verbrecherei.wordpress.com/2015/12/04/der-anschlag-ein-statement/
Am Montag werde ich das Buch „Selbstbestimmte Norm. Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung“ nochmal in Berlin vorstellen. Der akj hat mich eingeladen, daher wird das Feld Abtreibung und Pränataldiagnostik diesmal eher unter einem juristischen Blickwinkel diskutiert werden. Außerdem freue ich mich, dass die Antidiskriminierungsrechts-Expertin Juana Remus ergänzend einen kurzen Input zur rechtlichen Einschätzung eines möglichen Vorgehens gegen selektive Pränataldiagnostik halten wird und bin gespannt auf die Diskussion.
Montag, 7.12. 19 Uhr, Juristische Fakultät der HU Berlin, Bebelplatz 2, Raum E42, die Räumlichkeiten sind rollstuhlgerecht
Außerdem hat mich die Süddeutsche Zeitung online über mein Buch interviewt: http://www.sueddeutsche.de/leben/praenataldiagnostik-es-gibt-feministische-argumente-gegen-abtreibungen-1.2751102
Das Ganze wurde sogar ins Englische übersetzt: http://international.sueddeutsche.de/post/134396051425/a-new-feminist-argument-against-abortion
Über Feedback, Lesungseinladungen, Rezensionen, Weiterleitungen freue ich mich!
Hier ist der Link zum Buch: http://www.verbrecherverlag.de/book/detail/797
Das Buch hat auch eine Facebookseite, auf der ich die Lesungstermine und thematisch interessante Artikel poste: https://www.facebook.com/selbstbestimmte.norm