Neue Perspektiven aufzeigen, wenn die anderen so weiter machen wollen wie bisher

Dieser Text ist Teil 108 von 115 der Serie WWW Girls

In jeder Folge der WWW Girls stellen wir euch eine Bloggerin und ihr Weblog vor. Heute:

High on Clichés
Auch auf Twitter @HighOnCliches, Facebook und Soup

Wie heißt du?
Lange Zeit hieß ich Zweisatz, seit Neuestem auch Esme Grünwald. Ich heiße nicht High on Clichés. Das ist mein Blog.

Seit wann bloggst du?
Lass mich in meinen Archiven stöbern… Seit dem 1. Mai 2010.

Drei Bloggerinnen mit weißen Laptops auf denen der Venusspiegel prangt, darum der Slogan - Feminists of the WWW: unite

(c) Frl. Zucker, fraeuleinzucker.blogspot.com

Warum hast du damit angefangen?
Ich habe sehr viele englischsprachige feministische Blogs gelesen, aber in deutscher Sprache war mir so gut wie nichts bekannt. Nach einiger Frustration habe ich die Suche abgebrochen und einfach meinen eigenen Blog gestartet. Ich wollte eine Anlaufstelle schaffen, um sich vor allem auch auf persönlicher Ebene über Feminismus auszutauschen … nicht immer nur deprimierende Nachrichten kritisieren.

Worüber schreibst du?
Inzwischen recht Vieles. Ich versuche nicht nur Sexismus im Blick zu haben, sondern auch die anderen Formen der Diskriminierung, die Menschen begegnen (und mich häufig nicht betreffen, weswegen ich auch ab und zu hart auf die Nase falle). Dabei analysiere ich seltener das Weltgeschehen – es sei denn, man begreift Fernsehserien oder Computerspiele als solches – sondern habe meist persönliche Aufhänger. Dadurch entstanden in letzter Zeit einige Artikel zu Street Harassment (Belästigung auf der Straße), aber vor allem auch Artikel, die Handlungsoptionen aufzeigen sollen. Wir reden so oft darüber, was alles scheiße läuft und häufig fühlt man sich dann hilflos. Ich möchte eine Perspektive liefern, was man tatsächlich tun kann, wenn die anderen gerne so weiter machen würden wie immer.
Was ich mehr oder weniger regelmäßig veröffentliche sind Zitate, die mir gut gefallen, Privilegien-Checklisten, eigentümliche/witzige Suchbegriffe und etwas, das als feministisches Bullshit-Bingo begann und jetzt intersektionelles Bullshit-Bingo heißt („intersektionell“ bezieht sich auf sich überschneidende Diskriminierungen).

Was dir ohne Internet nicht passiert wäre:
Ich hätte nie herausgefunden, dass es so viele Gleichgesinnte gibt. Und natürlich viele tolle Bekanntschaften und Freund*innen nicht gefunden.

Wovon braucht das Internet mehr:
Moderation. Ich bin ein echter Fan davon. Sie wird gerne als Verzerrung der „wahren“ Meinung dargestellt (und natürlich die Übernahme der Feminazis, die das Matriarchat einführen wollen), aber wenn man sich die Kommentare bei bekannten Tageszeitungen mal ansieht, würde denen eine ordentliche Verzerrung gut tun.

Frauen* im Web haben…
…es nicht leicht, aber einen unglaublichen Reichtum an Kreativität, Wissen, guten Ideen und Kampfgeist.

Deine tägliche Web-Lektüre:
Captain Awkward (ich warte darauf, dass die ersten Kommentator*innen auf meinem Blog frustriert anmerken, sie können es nicht mehr hören), takeover.beta, der bunt gemischte Gruppenblog, an dem ich mitarbeite und Soup – obwohl von Lesen nur bedingt die Rede sein kann. Weniger täglich, aber immer wenn etwas kommt Stop! Talking. und Class Matters.

Tipps und Bewerbungen für die WWW Girls an post(at)maedchenmannschaft.net.

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