Morgen gehts um gleiche Löhne

Kampagnen-Logo: Rote Tasche
Kampagnen-Logo der "Initiative Rote Tasche"

Anna hat es Anfang der Woche schon angekündigt und Euch um Fotos Eurer roten Taschen gebeten: Morgen ist der zweite bundesweite Equal Pay Day. Mit dem Ziel, die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern abzubauen, finden deshalb in ganz Deutschland Veranstaltungen und Aktionen statt. Der Equal Pay Day will das Bewusstsein für ungerecht verteilte Bezahlung schärfen und Frauen wie Männer mobilisieren, gleiche Verdienstchancen zu schaffen. Organsiert werden die Veranstaltungen von einem Aktionsbündnis aus Wirtschaftsverbänden und Frauenorganisationen. Darunter auch das Frauennetzwerk der Business and Professional Women (BPW), das den Equal Pay Day im vergangenen Jahr in Deutschland einführte – in den USA besteht er bereits seit 1988. Für die BPW gibt es in diesem Jahr den ersten Preis des Innovationswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“, der ebenfalls morgen, am 20. März, vergeben wird.

Susanne mit roter Tasche - da passt jede Menge Lohn rein
Susanne mit roter Tasche - da passt jede Menge Lohn rein

Die „Initiative Rote Tasche“ als Kampagnenmotto soll die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen symbolisieren. Also Mädels, rote Taschen packen, hingehen und mitfordern. Zum Beispiel in:

Berlin, wo bereits am 19. März Aktionspostkarten im Stadtteil Neukölln verteilt werden. Unter dem Motto „Bekommen Sie, was Sie verdienen?“ informieren die Karten über den anstehenden Protest und weisen auf die „Initiative Rote Tasche“ hin.
Die zentrale „Mittagsaktion“ vom Business and Professional Women Club Berlin findet am Freitag von 12 bis 13 Uhr, Pariser Platz am Brandenburger Tor, statt. Weitere Infos hier

In Dresden gibt es auf dem Campus der Technischen Universität (TU) Dresden einen Informationsstand. Von 12 bis 14 Uhr können im Foyer der Mensa Reichenbachstraße alle Infos zur Lohnverteilung zwischen Frauen und Männern erfragt werden.

Im Großen Sitzungsaal des Rathauses in München wird von 18 bis 19.30 Uhr die Podiumsdiskussion „Marienplatz sieht rot“ veranstaltet. Teilnehmer sind unter anderem Christine Haderthauer, die bayerische Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, Marlies Mirbeth, Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse München und Prof. Dr. Susanne Ihsen, die an der Technischen Universität München Genderforschung zum Thema Frauen in Ingenieurberufen betreibt. Weitere Infos – auch zu anderen Aktionen in München – gibt es hier

Auch in Stuttgart gibt es eine Talkrunde. Zum Thema „WISSEN MACHT GELD“ wird ab 18.30 Uhr in der Industrie- und Handelskammer (Jägerstr. 30) diskutiert. Talk-Gäste sind hier unter anderem Prof. Dr. Ulrike Detmers, Mestemacher Group, Preisträgerin des „German Women Entrepreneur Awards“ und Dr. Robert Habeck, Vorsitzender von Bündnis 90/ Die Grünen, Schleswig-Holstein und Autor von „Verwirrte Väter“. Mehr Infos hier

Im Haus der Geschichte (Willy-Brandt-Allee 14) in Bonn findet ab 19 Uhr eine ähnliche Podiumsdiskussion statt. Dabei geht es um „Wissen macht Geld – Voraussetzungen und Wege zur Lohngleichheit“. Prof. Dr. Doris Lucke (FB Politikwissenschaftlerin Uni Bonn), Marc Emde (Personalberater) und Dr. Marion Gierden-Jülich (Staatssekretärin im Ministerium für Generationen NRW) sind als Teilnehmer eingeladen. Weitere Infos gibt es hier.

In Hannover treffen sich von 12 bis 13.30 Uhr Interessierte zur Kundgebung „Mit roten Taschen auf dem Opernplatz“. Treffpunkt, genau, der Opernplatz. Weitere Infos hier.

schick, schick - Verenas rote Tasche
schick, schick - Verenas rote Tasche

Eine besondere Aktion hat sich der Business and Professional Women (BPW) Club Hamburg ausgedacht. Als Weltrekordversuch im „High-Speed-Coaching“ sollen zwölf Coaches zwölf Stunden lang 1000 Frauen zum Thema Gehaltsverhandlungen beraten. Los geht es morgens um sieben Uhr im Museum der Arbeit (Wiesendamm 3). Mehr Infos hier.

Am Weltrekordversuch in Hamburg nehmen wir auch teil und berichten im Anschluss, wie so ein High-Speed-Coaching aussieht und was es bringt.
Weitere Infos zu allen bundesweiten Aktionen beim Equal Pay Day gibt es hier.

6 Kommentare zu „Morgen gehts um gleiche Löhne

  1. Mich stört an der Idee von Christoph, dass sie impliziert, dass ein Mann einfach weil er ein Mann ist 23% mehr Geld bekommt, als er verdient und er deshalb diese 23% spenden müsste.

    Spenden an ein Projekt, was sich für Gleichberechtigung einsetzt ist natürlich grundsätzlich eine gute Idee, aber das gerade so aufzuhängen, finde ich nicht gut. Ich will mich nicht für 23% meines Gehaltes schämen müssen.

    Ich betrachte es als meinen Beitrag zur Überwindung dieser 23%, dass ich junge Frauen, wo es geht, ermutige, MINT-Fächer zu wählen.

    Was den Equal-Pay-Day angeht: Ich besitze eine neckische rote Tasche, die ich als kleiner Junge als Musikschultasche bekommen habe. Manchmal habe ich die auch im Gymnasium eingesetzt, an so Kurzschultagen, an denen ich nicht meine ganze Ausrüstung gebraucht habe. Damals hat die einige Fragen erregt. Ich glaube heute würde es wirklich auffallen, wenn ich die bei mir trüge. Aber leider ist die irgendwo in der Wohnung meiner Eltern in Saarbrücken … Schade. Aber es gibt ja noch einen nächsten Equal-Pay-Day.

    Heute werde ich die Augen offen halten nach roten Taschen und jede Frau mit einer Roten Tasche auf den Equal-Pay-Day ansprechen. Montag werde ich berichten.

  2. M.E. ein interessanter verwertbarer Link :

    http://www.frauenrat.de/…/user…/091108_Positionspapier_Entgeltgleichheit.pdf

    2. Rollenstereotype prägen weiterhin die Lebenswirklichkeit in Deutschland
    2.1. Zur Wirkung von Rollenstereotypen

    Die Ergebnisse einer qualitativen Studie zu Lebensentwürfen, Rollenbildern und Einstellungen von 20-jährigen, die im Auftrag des BMFSFJ erstellt wurde, machen deutlich, dass bei jungen Erwachsenen vor allem Rollenstereotype und vorgelebte Rollenbilder für die eigenen Lebensvorstellungen und für ihr Mutter- und Vaterbild ausschlaggebend sind.

    Durch Eltern, Erzieher/innen, Lehrer/innen, aber auch durch Gleichaltrige wird Mädchen und Jungen vermittelt, wie oder was „Frau“ bzw. „Mann“ zu sein hat. Immer noch werden dabei Mädchen an ihre späteren Pflichten als Familienfrauen herangeführt und Jungen an die Rolle des Familienernährers. Bei der Vermittlung von Rollenmodellen in der breiten Öffentlichkeit spielen zudem die Medien
    eine nicht zu unterschätzende Rolle. Insbesondere das Fernsehen fördert ein Frauenbild, das häufig nicht kompatibel ist mit einem egalitären und partnerschaftlichen Rollenmodell. Darüber hinaus ist sexistische Werbung allgegenwärtig auf Titelbildern oder Plakaten.“

  3. „Ich betrachte es als meinen Beitrag zur Überwindung dieser 23%, dass ich junge Frauen, wo es geht, ermutige, MINT-Fächer zu wählen.“

    Sehr schön uns sehr diskret formuliert. Das wäre immerhin ein gangbarer uns äusserst realistischer Weg, die 23 Prozent Lohnunterschied auf Null herunterzuschrauben. Alles andere ist meiner Ansicht nach- wie allgemein bekannt- reine Ideologie oder Nostalgie, je nach dem.

    Alles, was es zu diesem Thema zu sagen gibt- als Zweifler an der Diskriminierungsthese mit profunden Kenntnissen über die Arbeitswelt- habe ich bereits gesagt.

  4. Sehr schön und sehr diskret formuliert. Das wäre immerhin ein gangbarer und äusserst realistischer Weg, (…)

    wollte ich natürlich schreiben.

Kommentare sind geschlossen.

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