In jeder Folge der WWW Girls stellen wir euch eine Bloggerin und ihr Weblog vor. Heute:
Wie heißt du?
Astrid Wehmeyer
Seit wann bloggst du?
Seit 2001, erst auf der Website meiner damaligen Agentur www.invent-kommunikationsmanagement.de, seit 2010 als „Landpomeranze” auf einer „reinen” Blog-Site.
(c) Frl. Zucker, fraeuleinzucker.blogspot.com
Warum hast du damit angefangen?
Zuerst, weil ich ein aktuelles Kommunikations- und Mitteilungsmedium für die Beziehung zwischen mir und meinen KundInnen haben wollte. Ich wollte nicht einfach nur so eine „Philosophie” für meine Arbeit posten sondern verdeutlichen, dass sich diese tagtäglich verändern kann, weil sich die Welt und mein/unser Sein darin mit verändert. Und wenn eine als Kommunikations-„Managerin” unterwegs ist, dann braucht es in den heutigen Zeiten schon deutlich mehr Transparenz und Austausch, um die eigenen Bedingungen zu veröffentlichen, ihnen nicht auf den Leim zu gehen und vor allem, sie zur Verhandlung zu stellen.
Bald hat dieser Teil meiner Webseite soviel Raum eingenommen, dass ich mich entschied, dem ganzen eine eigene Seite zu widmen. Als ich dann noch meine berufliche Ausrichtung verändert habe, wollte ich ein Medium, dass dieser Veränderung schnell und unkompliziert Rechnung trägt und mit dem ich mich und meine Prozesse in einen größeren, öffentlicheren Raum stellen konnte, ganz nach dem Motto: Das Private ist das Politische.
Worüber schreibst du?
Über mich und mein Leben, meine Erfahrungen darin als Frau und Feministin auf dem Weg der Selbst-Ermächtigung – oder, um mit den Denkerinnen des Mailänder Frauenbuchladens „Diotima” zu sprechen: Über mein Begehren und damit über die Welt.
Was dir ohne Internet nicht passiert wäre:
Dass ich plötzlich mit Menschen in Beziehung stehe, die ich persönlich (noch) gar nicht kenne. So hat sich zum Beispiel über meinen Blog und die Verlinkung zu Facebook und Twitter eine rege Freundschaft zwischen mir und Luisa Francia ergeben, die ich im „realen” Leben schon ein paar Mal „fast” getroffen hätte, aber eben immer nur fast …
Wovon braucht das Internet mehr?
Mut und persönliche Transparenz. Meiner Ansicht nach haben wir (immer noch) viel zu viel Furcht vor „Big Brother” in der fälschlichen Annahme, der (oder die) wüssten nicht längst schon alles über uns dank GPS im Handy und maschinenlesbarer Bankkarte. Meiner Ansicht nach hilft da nur radikale Offenheit, also Veröffentlichung des eigenen Standpunkts von der Wurzel (Radix) her im Sinne einer radikalen Präsenz und Einnahme einer öffentlichen Position und Teilhabe an der Welt. Wie in der Geschichte von der Frau zu Zeiten des National-Sozialistischen Terrorregimes in Deutschland: Als alle ihre Türen abschlossen aus Angst vor dem, was „da draußen” vor sich ging, ließ sie ihre Tür immer offen – und rettete auf diese Art und Weise vielen Flüchtlingen das Leben. Weil die „Herrscher” gar nicht auf die Idee kamen, dass eine etwas zu verbergen haben könnte, die ihre Tür immer offen läßt …
Frauen im Web…
sind einfach der interessanteste Teil des Internet, ich lese fast ausschließlich ihre Seiten, weil sie in aller Regel unkonventionell, intelligent, witzig und sexy sind. Eben alles, was die Welt so braucht!
Deine tägliche Web-Lektüre:
www.bzw-weiterdenken.de
www.salamandra.de
hollesgartenblog.twoday.net
www.facebook.com
flannelapparel.blogspot.com
antjeschrupp.com
dorotheemarkert.wordpress.com
www.inapraetorius.ch
www.fembio.org/biographie.php/frau/blog
maedchenmannschaft.net
www.sanyal.de
Tipps und Bewerbungen für die WWW Girls an post(at)maedchenmannschaft.net.