In Bildern: Das dachte die Welt 1913

Unsere Leserin Julia ist in einer Vorlesung einem Plakat begegnet, das sie uns und somit auch Euch nicht vorenthalten wollte:

Ich würde nun gerne sagen, dass ich mir sicher bin, dass so eine Ausstellung heute nicht mehr funktionieren würde. Bin ich mir nur leider nicht – wenn auch heutzutage wohl wenigstens ein anderer Titel gewählt würde, fraglich ist nur, ob es das besser macht.

16 Kommentare zu „In Bildern: Das dachte die Welt 1913

  1. ich fürchte, da hast du recht. mensch denke nur an exotische afrika-tanzshows und das african village im augsburger zoo vor ein paar jahren.

  2. Gerade in unserer „aufgeklärten“ Zeit ist ALLES möglich. Es wird nur besser intellektuell artikuliert und gedruckt.
    Hier in diesem Forum wird meiner Ansicht nach, auch sehr viel intellektuell um die Themen herum geschrieben, anstatt diese direkt anzugehen. Vor allem, die immer noch vorhandenen und tatsächlichen Ungerechtigkeiten, die Frauen – egal welcher Couleur und Alter, betreffend. Ich dachte immer, die jungen Menschen hätten dazu gelernt!

  3. Liebe Mädchenmannschaft,

    wenn manche Leser euch vorwerfen, zu feministisch im klassischen Sinne zu sein, und andere Leserinnen euch vorwerfen, nicht feministisch genug zu sein, macht ihr irgend etwas richtig.

    Viele Grüße,
    Matze

  4. Hallo Matze (und wer sonst so mitliest),

    beziehst du dich auf was Bestimmtes? Ich bin regelmäßige Emma- und Mädchenmannschaft-Leserin und bin jetzt ehrlich gesagt etwas verwirrt. Für mich sind da nämlich kaum Unterschiede in der ‚Feministigkeit‘, und trotzdem scheint es da einen Konflikt zu geben.

    Ich habe gerade den Artikel in der neuen Emma gelesen, in der jemand (hab vergessen wer) das Buch ‚Alphamädchen‘ auseinandernimmt. Und (ohne das Buch gelesen zu haben), wenn das stimmt, was da zitiert wird, dann kann ich der Frau nur recht geben. Hat jemand den Artikel gelesen? Hat die Kritikerin recht, oder hat sie sich nur ein paar Zitate rausgegriffen? Hat das irgendwas mit diesem Blog zu tun? Ich freue mich über Aufklärungsversuche.

    Regina

  5. *Off Topic*

    Liebe Regina,

    ich habe den Artikel in der Emma gelesen und fand, dass die Kritik nicht sehr viel mit unserem Buch „Wir Alphamädchen“ zu tun hat. Allerdings habe ich daran mitgeschrieben und deswegen natürlich keinen distanzierten Blick. Vielleicht müssen deshalb andere entscheiden; aber viele, die das Buch und den Artikel gelesen haben, haben den Kopf geschüttelt. Wenn du dir ein eigenes Bild machen magst, freuen wir uns, wenn du das Buch selbst liest.

    Und was das Buch mit diesem Blog zu tun hat: Die drei Autorinnen des Buches, Meredith, Barbara und ich, haben dieses Weblog vor gut einem Jahr ins Leben gerufen und sind mittlweile drei von sechs/sieben Autor_innen. Und die Grundhaltung, die wir hier vertreten, ist auch die Grundhaltung unseres Buches. Wenn du den Mädchenmannschaft-Feminismus magst, könnte das Buch also durchaus was für dich sein…

    Viele Grüße, Susanne

  6. @Regina: Sonnenscheins Kommentar schien mir in die Richtung „die Mädchenmannschaft ist viel zu zahm“ zu gehen; andere Kommentatoren haben in letzter Zeit hier einen Trend in Richtung „konservativer Feminismus“ gemeint festzustellen.

  7. Ok, dann werde ich es wohl mal lesen. Allerdings kann ich wie gesagt keinen großen – falsch: keinen – Unterschied zwischen der Grundhaltung in der Emma und in diesem Blog erkennen.
    Vielleicht sehe ich klarer bezüglich eurer Probleme miteinander, wenn ich das Buch gelesen habe.

    Im übrigen weiß ich nicht, was ‚konservativer Feminismus‘ sein soll. Ist das das gleiche wie ‚radikaler Feminismus‘? Wer definiert, was radikal sein soll? Ist der Feminismus älterer Frauen radikaler als der von jungen? Oder konservativer?

    Na egal – jedenfalls bringt es nur den Antifeministen was, wenn wir uns zoffen. Vielleicht sollte ich das auch mal der Emma schreiben.

  8. @ Regina: „Konservativer Feminismus“ ist sozusagen 70er-Jahre-Feminismus. Ich meine, wenn die Alphamädchen einen neuen Feminismus machen wollen, muss es ja auch logischerweise einen alten geben, und Feministen, die diesen alten Feminismus beibehalten wollen, würde ich als „konservativ feministisch“ beschreiben.

    Und wenn es einen guten Grund zu zoffen gibt sollte man zoffen, egal was sogenannte Antifeministen dazu meinen. Wenn der Feminismus nicht mehr als monolithische Bewegung wahrgenommen werden will, ist offene Dissonanz wichtig.

  9. Konservativer Feminismus ist wohl der, der den Mann prinzipiell zum Feind erklärt. Der Feminismus der 70er und 80er Jahre war randvoll mit Männerhass. Das war sehr unangenehm und musste zwangläufig früher oder später zu einer bösen Gegenreaktion führen. Na ja, sollte man verstehen können. Wer lässt sich schon gern als grundsätzlich gewalttätig, dumpf und minderwertig bezeichnen?
    Der neue Feminismus ist, so wie ich ihn verstanden habe, zwar immer noch Lobbyarbeit von Frauen für Frauen, aber er ist zu Männern wesentlich höflicher, zumindest ein gewissen menschlicher Respekt ist erkennbar.

    Für einen Mann ist der neue Feminismus natürlich akzeptabler als der alte. Ich habe aber neulich in der taz gelesen, im aufgeklärt feministischen Schweden stände Valerie Solanas wieder hoch im Kurs. Keine Ahnung, ob die taz Blödsinn schreibt, aber es wäre schlimm, wenn sie Recht hätte.

  10. @ Matze, @ Frank
    mit meiner „Ánsicht“ – was dieses Forum anbelangt, meinte ich: „Dass hier, auf oder in diesem; entweder pseudo intellektuell oder zynisch/sarkastisch über die – bei weitem noch nicht geklärten, enormen Schwierigkeiten, was die Kommunikation, wie Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern anbelangt, „diskutiert“ wird. Auch wenn – Frau/Mann eine gute Ausbildung hat, sollte diese genossen werden und nicht dauernd „heraushängt“ – um sich abzugrenzen. Deutschland – ein Land der Individualisten!
    Die Dinge direkt beim „deutschen Namen“ nennen, erleichtert für alle, den Umgang damit – vor allem mit der deutschen Sprache. Sarkassmus und Zynismus behoben noch nie Probleme, im Gegenteil.
    Den „Alphamädchen“ immer wieder von Neuem, meinen Respekt und Dank für diesen Mut. Ohne die Mutigen, säßen wir immer noch auf den Bäumen und würden uns mit den Keulen „verteidigen!“ Intellektualität und Zynismus/Sarkassmus kann auch zur Keule werden.

  11. Also Regina, ich habe den Artikel in der EMMA gelesen, den Susanne verlinkt hat, und ich habe überhaupt drei Erwähnungen der „Alphamädchen“ gefunden, der Rest bezog sich auf die „Neuen Deutschen Mädchen“. (Gerade die Geschichte mit dem reichen Liebhaber.)
    Wo sich die Autorin nicht über die reiche-Liebhaber-Geschichte aufregt, beißt sie sich an dem Wort Mädchen fest. Man kann sicherlich überlegen, inwiefern der Titel unglücklich gewählt ist, allerdings halte ich es nicht für sonderlich feministisch „Mädchen“ sofort mit klein, harmlos, hübsch und Gefallenwollen zu verknüpfen.
    „Neue deutsche Mädchen“ habe ich jetzt noch nicht gelesen, ich kann also nicht sagen inwieweit die Geschichte aus dem Zusammenhang gerissen ist.

    Ich finde jetzt gerade die Seite nicht, aber eine wesentliche These in „Alphamädchen“ lautet: „Wir wollen alles – und das ist nicht zuviel verlangt“.
    Vergleiche dazu Frau Anton:
    „“Warum Feminismus das Leben schöner macht“ lautet der Claim der Alphamädchen, den sich die EMMA so auch schon seit langem auf die Fahnen geschrieben hat, nur dass wir wohl eher „besser und gerechter“ sagen würden. Etwas einfach nur verschönern wollen ist vom Verzieren und noch schnell ein putziges Schleifchen dranbinden nicht so arg weit entfernt. Dabei hätten die Autorinnen doch – wenn sie schon einen neuen Feminismus ausrufen wollen – einfach mal alles fordern können. Alice Schwarzer und die EMMA wollen schon seit 30 Jahren mehr, als einfach nur etwas schöner machen und Spaß haben.“

    Meiner Meinung nach ist der größte Unterschied zwischen „EMMA-Feministinnen“ und „Alphamädchen“, dass sich erstere als politische Bewegung begreifen und sich nicht auf die „niedrigere“ Ebene des individuellen Alltags herabstufen lassen wollen. Das Ganze ist mehr kollektiv angelegt und auf die großen Kämpfe auf politischem Boden ausgerichtet.
    Die „Alphamädchen“ spiegeln dagegen die Auflösung der großen politischen Bewegungen in den letzten Jahrzehnten. (Wer unter dreißig definiert sich heute noch klar über die politischen Lager?) Der Ansatz geht vom einzelnen Individuum und dessen Problemen im Alltag aus, d.h. es ist von tausenden winzigen Scharmützeln die Rede, die immer nur einige Personen umfassen. Unter anderem deswegen weil die großen politischen Siege schon errungen sind. Offiziell per Gesetz ist heute keine deutsche Frau mehr benachteiligt. Übrig ist heute das viel schwammigere Problem der Vorurteile, gegen die mensch nunmal nicht mit Großdemonstrationen ankommt.

    Der Tonfall dieses Artikels hat mich allerdings schon überrascht. Während die Alphamädchen durchaus an mehreren Stellen Alice Schwarzer und insbesondere ihre Deutungshoheit über den Feminismus kritisieren, ist das Buch an keiner Stelle herablassend. Es wird ihr auch nirgendwo rundweg die Existenzberechtigung abgesprochen.

  12. Worauf der Artikel von Frau Anton durchaus hinausläuft. Ich verstehe ihre Aussagen im Wesentlichen als ein „Haben wir schon viel besser gemacht.“

  13. ich find das titelbild der story auch etwas link – dieses verschüchterte, zimperliche grafitti-mädchen, das vermutlich irgendwie subtil-sinnbildlich für die neuen deutschen/alphamädchen stehen soll?!

Kommentare sind geschlossen.

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