Salut,
ich freue mich, dass ich euch heute vom erfolgreichen Abschluss meiner Aktion „Gleiche Bezahlung – JETZT!“ berichten kann!
Das Europaparlament hat mit großer Mehrheit den Bericht „Gleiche Bezahlung für Männer und Frauen bei gleicher oder gleichwertiger Tätigkeit“ angenommen und somit die Europäische Kommission in Zugzwang versetzt. Diese muss jetzt bis Februar 2013 entweder einen Gesetzentwurf vorlegen, mit dem sie den Grundsatz der gleichen Bezahlung, der seit 1957 in den Europäischen Verträgen verankert ist, endlich umsetzt oder sie begründet öffentlich, warum sie untätig bleibt.
Die detaillierten Empfehlungen des Berichts enthalten vor allem: Erhöhung der Transparenz durch verpflichtenden Entgeltcheck für alle Unternehmen ab 30 MitarbeiterInnen, die Möglichkeit von Sammelklagen, damit NROs und Gewerkschaften Opfer von Diskriminierung vertreten können und eine bessere Definition mit Kriterien für „gleichwertige“ Arbeit. Entgeltchecks gibt es ja bereits in Schweden, der Schweiz und Luxembourg; es gibt das freiwillige Logib-D in Deutschland und einen Gehaltsrechner in Österreich.
Ein verpflichtender Entgeltcheck (ab einer Unternehmensgröße von 30 Mitarbeiter_innen) in Deutschland wäre ein großer Fortschritt, um die öffentliche Diskussion über Gehaltsdiskriminierungen neu anzustoßen und ein Bewusstsein bei den Unternehmen, aber auch bei den – männlichen und weiblichen – Beschäftigten zu schaffen. Die Sammelklagen sollen es Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen ermöglichen, gegen die Diskriminierung von Frauen vorzugehen. Um den Druck auf Unternehmen zu erhöhen, Frauen und Männer für gleichwertige Arbeit auch gleichwertig zu bezahlen, fordert das EU-Parlament außerdem höhere Strafen. Bisher sind die Strafen in vielen Ländern viel zu niedrig: ein Unternehmen macht trotz der Strafe immer noch Gewinn, wenn es eine weibliche Arbeitskraft schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Außerdem wurden bisher noch nie Strafen gegen Arbeitgeber verhängt.
Mit einer Fotoaktion haben wir vor der Plenarabstimmung nochmal die Abgeordneten und die Presse auf die Thematik aufmerksam gemacht. Bilder gibt es hier.
Viele Grüße aus Brüssel,
eure Franziska
P.S. Die Vorgeschichte zur Aktion mit weiteren Einzelheiten findet ihr hier.
Wichtige Sache!
Ein kleiner Hinweis zur Barierefreiheit: Links wie oben sind das nicht. Der Text auf dem Link sollte selbstklärend sein und „hier“ oder auch „hier klicken“ sind das nicht…