Das Weltwirtschaftsforum hat gerade den „Global Gender Gap Report 2007“ veröffentlicht. Für diese weltweite Studie wird die wirtschaftliche und soziale Situation von Frauen und Männern des jeweiligen Landes verglichen. Die Forscher untersuchen vor allem vier Bereiche: 1. wirtschaftliche Teilhabe; 2. Möglichkeiten, politische Verantwortung zu übernehmen; 3. Zugang zu Bildung und 4. Gesundheit und Lebenserwartung.
Dabei soll ein Index verdeutlichen, wie unterschiedlich die Lebensumstände der Geschlechter sind und wie viel schlechter es Frauen im Vergleich zu Männern geht. Im internationalen Ranking landete Deutschland mit einem Index von 0,761 (1 = Gleichheit der Geschlechter) auf Platz 7, hinter Schweden, Norwegen, Finnland, Island, Neuseeland und den Philippinen. Zwar sind in 120 anderen Ländern die Lebensumstände für Frauen noch gravierender schlechter als für Männer, doch die Freude über einen Platz im Spitzenfeld wird getrübt beim Blick auf das vergangene Jahr: Da belegte die Bundesrepublik noch Platz 5. Neuseeland und die Philippinen haben also größere Fortschritte in Sachen Gleichberechtigung gemacht als wir.
Wer sich die genaue Analyse der Daten zu Deutschland anschaut (S. 83) entdeckt den schlechtesten Wert im internationalen Vergleich bei der Kluft zwischen Frauen- und Männergehältern. Mit einem Verdienst von 65 Prozent der Männergehälter liegt Deutschland in dieser Hinsicht auf dem miserablen Platz 71. Die Gründe für dieses schlechte Ergebnis sind vielfältig: hohe Zahl an Nur-Hausfrauen, schlechtere Bezahlung von Frauen in Unternehmen, riesiger Frauenanteil (96 Prozent) in der Teilzeitarbeit.
Abwarten, wie sich im nächsten Jahr die Kinderbetreuungs-Offensive der Bundesregierung auf diese Kluft auswirkt. Und bis dahin für gleiche Bezahlung kämpfen, schon morgen mit einem Gehaltsgespräch bei den Vorgesetzten.