Als Frau und Fußballfan ist das Leben – unabhängig vom Tabellenstand – nicht immer ganz einfach. Zum Beispiel wenn zu Beginn einer neuen Saison Fanshopkataloge herauskommen. Die sind, ebenso wie die allermeisten dort abgebildeten Fanartikel, in den jeweiligen Vereinsfarben gehalten: knalliges schwarz-gelb, rot-weiß oder zur Not königsblau. Bis auf Fanartikel für weibliche Fans allerdings, bei denen Vereinsfarben auch gerne mal durch „weibliches“ Rosa oder Hellblau ersetzt und mit allerlei Glitter versehen werden.
Einen anderen Weg geht allerdings der österreichische Bundesligist FK Austria Wien in seinem aktuellen Fanshopkatalog (danke für den Hinweis nach Wien!). Auf dem Cover ist neben einem Spieler im Trikot, dessen obere Kopfhälfte nicht zu sehen ist, eine nackte Frau abgebildet. Sie legt ihm eine Hand auf die Brust, ihre Nägel sind violett lackiert – das ist die Farbe der Austria. Mir fällt dazu eigentlich nichts mehr ein. Außer vielleicht: WAS ZUM TEUFEL SOLL DAS? Findet das irgendjemand sexy, erotisch, witzig oder interessant? Öffentlichkeitsarbeit, das ließ sich schon bei anderen Gelegenheiten feststellen, ist offenbar nicht so ganz das Ding der Vereinsverantwortlichen von Austria Wien. Immerhin ein Motiv des letztjährigen Katalogs war diesmal nicht wieder zu sehen: ein kleines Mädchen in einem violetten Jeanskleid mit der Aufschrift „Spielerfrau“.
„Das Amt für Verfassungsschutz meinte dort, der Reichsadler wäre so weit entstellt, dass es keine rechtliche Handhabe dagegen gäbe.“ Das ist ja ein geiles Zitat! Was ist bitte an den Farben, dem Symbol und den beiden keltischen Os in Hooligans nicht richtig einzuordnen? Und natürlich werden Flaggen immer von Einzelpersonen aufgehängt, weil es nun mal keine Gruppe braucht um einen Wimpel über die Balustrade zu werfen. Trotzdem stehen hinter solchen Flaggen immer Gruppen, die sich sehr genau mit der Symbolik auskennen. Auch sind die Fans von Real Madrid auch nicht gerade für ihre „linke Einstellung“ bekannt. Aber das Problem hat nicht nur Austria. Auch Rapid ist nicht wirklich neutral, aber sie halten sich mit der Symbolik stärker zurück.
Man müsste mal eine Initiative weibliche Fans und Mütter gegen Rechts ins Leben rufen, weil zu dem Umkreis dieser Personen auch immer Frauen gehören. Das ist kein rein männliches Problem.
Achja aber ein Grauen seh ich hier nicht, nur Sexismus und Rassismus…
Gestern durfte ich auch erfahren, dass beim Fußball trotz der unglaublichen Medienpräsenz bei der Frauen-Fußball-WM immer noch so getan wird, als wäre es ein Männersport. Ich spiele seit kurzem im Verein und wollte mir endlich ordentliche Schuhe zulegen. Die riesige Sportabteilung im Kaufhof hatte neben hunderten Modellen für Männer, ganze zwei Paar für Frauen. Die waren, wie du sagst, rosa und hellblau! Auch bei der Beratung von einem Verkäufer wurde ich dann eher schräg angeguckt. Habe mich dann für ein wunderschönes schwarzes Paar „Männerschuhe“ entschieden… Diese Trennung ist doch sowieso nur Marketing!
@mädchenmusik: Das mit den Schuhen mache ich schon lange so. Alle alltagstauglichen Schuhe, die ich kaufe, sind sog. Männerschuhe. Mit guten Sohlen und bequemer Fußweite. Die meisten sog. Frauenschuhe passen nicht an meine anatomisch korrekten Füße (welche anatomisch korrekt vorn breiter sind als hinten – im Gegensatz zu den Schuhen). Wenn jewelche im Laden komisch guckt – guck ich halt komisch zurück ;-)
Was hab ich ein Glück, in 45, Größe hat eben auch Vorteile, gibt es gar keine Schuhe in grässlichen „Frauenfarben“. :)
Aber dass jetzt die Sporttreter heutzutage im Barbielook gefärbt werden ist grausig.
Da ich selbst eher schmale Füße habe bin ich ganz froh um die Damenmodelle bei Sportschuhen. in den breiten Männermodellen rutsche ich nur hin und her und habe keinen festen Halt. :(