Das Geld für den Ausbau der öffentlichen Kinderbetreuung fließt erst einmal nicht. Noch streitet die Koalition über die „Herdprämie„, also das Geld, das nach Forderung der CDU/CSU an Eltern gezahlt werden soll, die ihr Kind oder ihre Kinder Zuhause betreuen. Bis diese Frage nicht geklärt ist, können die 2,1 Milliarden Sondervermögen zum Ausbau der Krippen nicht eingesetzt werden. Dabei hat eine Umfrage von TNS Infratest gerade erst wieder ergeben, dass 61 Prozent der Deutschen finden, der Staat tue nicht genug dafür, dass sich Beruf und Familie vereinbaren lassen. Und das liegt ganz sicher nicht an ein paar Euro mehr oder weniger in der Haushaltskasse, sondern an fehlenden Betreuungsmöglichkeiten.
In unserem Dorf gibt es einige Grippenplätze. Da es bisher noch keinen Rechtsanspruch gibt und die Plätze für die 3jährigen gerade noch ausreichen, sind diese begrenzt. Aber eine Betreuung von 12 Minis von gerade mal zwei Erzieherinnen, von denen eine wohl permanent mit Wickeln beschäftigt ist und diese zwei Erzieherinnen dann auch mit allen 12 Kindern Mittagessen, ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Dann doch lieber eine Tagesmutter mit weniger Kindern und mehr Zeit und Aufmerksamkeit für jedes Kind.
Ob Tagesmütter immer automatisch mehr Zeit und Aufmerksamkeit für die Kinder haben, wage ich zu bezweifeln. Klar, der Betreuungsschlüssel ist natürlich viel besser, aber es gibt – neben vielen sehr engagierten und bewundernswerten Frauen, die Tagesmütter sind – doch einige Tagesmütter, die diesen Job machen weil die eigenen Kinder schonmal ‚da‘ sind und das dann die angeblich bequemste Art und Weise ist, Geld zu verdienen. Ob die Kinder dort das bekommen, was ihnen eine vernünftig geführte Krippe bietet, wagee ich zu bezweifeln.