Über das Genderblog bin ich auf ein Interview mit der Sexualforscherin Ulrike Brandenburg aufmerksam geworden und kann es nur zur Lektüre empfehlen. Sie sagt so interessante Sachen wie:
„Die Vorgängergeneration erkämpfte sich das ‚Nein‘ zum Sex, das heißt das Nein zu dem, was sie nicht wollen. Danach kam eine Zeit, in der die Beratungsstellen voll waren von lustlosen Paaren. Es stellte sich die Frage, wie kommen wir aus dem Dilemma wieder heraus? Und das ist das Erfreuliche an dem neuen Rollenverständnis: Das ‚Ja‘ der Frau kommt jetzt aus einer Offensivposition heraus. Sexualhistorisch betrachtet war diese bislang dem Mann vorbehalten.“
Und mit Blick auf Charlotte Roches Buch „Feuchtgebiete“:
„Ich finde es trotzdem angenehm, dass ich mich heute nicht gleich wieder entrüsten muss, dass sie so auftritt. Ich finde es wundervoll, dass eine gewisse moralisierende Sicht einfach mal vom Tisch gefegt wird. Wenn Charlotte Roche ‚ficken‘ und ‚Möse‘ sagt, hat das längst nicht mehr diesen abwertenden Charakter, den wir damit noch verbinden – Frauen entwerten oder Frauen als Objekte betrachten. So erlebe ich das bei Roche nicht. Hier findet eine provokante Neubesetzung von Bedeutung statt.“
… und dann gibt es Leute, die Roche nicht als feministisch betrachten…
yes means yes.
genaugenommen ist das genau das thema, das mich zum feminismus gebracht hat. sehr schön.
ps: aber bitte, lasst doch mal die roche aus’m spiel.
jj: roche selbst oder ihr buch?