Bei gerade einmal 13,7 Prozent liegt europa-weit der Anteil von Frauen in Aufsichtsräten und Vorständen. Unter den Vorsitzenden schwankt er gar seit Jahren um die 3 Prozent, wie der Fortschrittsreport der EU (PDF) zu Frauen in wirtschaftlichen Entscheidungspositionen feststellt. Wie kann das geändert werden?
Die Europäische Kommission bittet daher in einer öffentlichen Ausschreibung um Vorschläge. Aufgerufen sind neben den Mitgliedsstaaten, Wirtschaftsverbänden und Firmen auch zivilgesellschaftliche Organisationen, Gewerkschaften und sogar einzelne Personen, die sich mit Geschlechter- und sozialen Fragen auseinandersetzen. Im Besonderen sollten die folgenden Fragen erörtert werden:
- Für wie wirksam halten Sie die Selbstregulierung durch Unternehmen im Hinblick auf den Abbau des Geschlechterungleichgewichts in den höchsten Entscheidungsgremien von Unternehmen in der EU?
- Welche zusätzlichen Maßnahmen (der Selbstregulierung bzw. Regulierung) sollten im Zusammenhang mit dem Abbau des Geschlechterungleichgewichts in den höchsten Entscheidungsgremien von Unternehmen in der EU ergriffen werden?
- Brächte Ihrer Meinung nach eine stärkere Präsenz von Frauen in den höchsten Entscheidungsgremien von Unternehmen wirtschaftliche Vorteile, und wenn ja, welche?
- Welche Zielvorgaben (z. B. 20 %, 30 %, 40 %, 60 %) sollten für das unterrepäsentierte Geschlecht in den höchsten Entscheidungsgremien von Unternehmen festgesetzt werden und für welchen Zeitrahmen? Sollten diese Vorgaben bindenden oder empfehlenden Charakter haben? Warum?
- Welche Unternehmen (z. B. börsennotiert / einer gewissen Größe) sollten von dieser Initiative erfasst werden?
- Welche Entscheidungsgremien / Gremienmitglieder (geschäftsführend/nicht geschäftsführend) sollten von dieser Initiative erfasst werden?
- Soll es Sanktionen für Unternehmen geben, die die Zielvorgaben nicht einhalten? Soll es Ausnahmen bei Nichterreichen der Zielvorgaben geben?
Weitere Informationen gibt es bei der EU und der Einsendeschluss ist der 28. Mai 2012.