Das nicht-so-stille Örtchen

Auf Beobachtungen eines Genderterroristin gibt es, neben weiteren klugen Gedanken, gleich zwei interessante Artikel zum Pinkeln. Zunächst geht es um die Toilettenfrage in Anbetracht häufiger langer Schlangen vor Damentoiletten:

Wieso sind Architekt_innen öffentlicher Gebäude nicht imstande, einfach doppelt bis dreimal so viele Frauen-WCs zu planen wie Männer-WCs?

Dass die Lage eigentlich noch ungerechter ist, wird im Kommentar von re-laxed deutlich:

Es ist sogar auch häufiger umgekehrt: Mehr Toiletten (Urinale) für Männer als Toiletten für Frauen: z.B. drei Kabinen bei den Damen – ein bis zwei Kabinen bei den Herren plus eine Anzahl an Urinalen.

Dass vor der Damentoilette schnell eine Schlange entsteht, könnte daran liegen, dass etwa in Einkaufscentern mehr Frauen unterwegs sind. Bei Open-Air Veranstaltungen kommt dann noch hinzu, dass Männer oft einfach an einen Baum pinkeln:

Zumindest entspricht es meiner Erfahrung, dass Frauen etc., die nicht im Stehen pinkeln, sich im Freien so weit es geht in die Büsche schlagen, damit niemand sie beim pinkeln beobachtet, während Männer etc. , die im Stehen pinkeln, sich damit begnügen, einen Baum am Waldrand zu finden, vor den sie sich stellen können.

Zunächst einmal finde ich es sehr respektlos, wenn Menschen, egal welchen Geschlechts, „in der Gegend rumpinkeln“, obwohl eine Toilette in der Nähe ist. Meist passiert das unter Alkoholeinfluß und nach Konzerten oder Fußballspielen. Wer bei McDonalds war, geht doch auch dort noch mal auf Klo, warum fällt vielen Clubbesuchern dann erst draußen wieder ein, dass sie mal müssen?

Ist keine Toilete in der Nähe, bleibt wirklich niemandem etwas anderes übrig, als einfach die Hose runterzulassen. Doch selbst im Wald verschwinden Frauen hinter einem uneinsehbaren Busch, denn es könnte ja jemand den Weg langkommen, während Männer meist einfach den nächsten Baum nehmen. Mehr zu sehen kann man bei Frauen eigentlich nicht, wie der Genderterroristin feststellt. Viel eher ist es doch die Geschechterbrille in unserem Kopf. Und mal ehrlich, die meisten von uns werden bei einem pinkelnden Kerl höchstens die Augen verdrehen, bei einer pinkelnden Frau aber „das kann die doch nicht machen“ denken.

10 Kommentare zu „Das nicht-so-stille Örtchen

  1. zumindest fürs pinkeln im freien gibt’s abhilfe:
    http://www.pmate.de/index.htm
    falls das hier noch keiner kennt. ;)
    für den notfall (z.B. festivals und co.) echt mal ne alternative zu schlange-stehen-bis-die-blase-platzt.
    ich find wildpinkeln zwar auch nicht unbedingt toll, aber wenn’s nicht anders geht, seh ich nicht, warum frauen es nicht auch können/tun sollten.

  2. nun ja, es gibt diveres Regelwerke, in denen die Anzahl der WC für Männlein und Weiblein festgelegt ist. Zum Beispiel gibt es die Versammlungsstättenrichtlinie, die Arbeitsstättenverordnung, diverse DIN- Normen etc. Jedenfalls geht der Gesetzgeber davon aus, dass Männer häufiger müssen als Frauen, insbesondere unter Alkoholeinfluss und deshalb werden so gut wie immer mehr Pinkelbecken für Männer geplant als für Frauen. Insbesondere an Orten, an denen erwartungsgemäß mehr Männer anzutreffen sind als Frauen, z.B. Fussballstadien, Rockkonzerte, Festivals usw.

  3. was mich bei diesem p-mate und Ähnlichen stört ist dass die Dinger Einweg sind. Das ist mir zu unökologisch.

  4. eben, in anderen ländern funktionieren unisex toiletten (mit unisex urinalen) doch auch, aber gut diese krampfhafte geschlechter trennung hab ich noch nie verstanden

  5. In Washington D.C. im Air and Space Museum ist das Verhältnis von Frauen- zu Männer-Toiletten 3:1 und keinem Mann fällt es besonders negativ auf.

Kommentare sind geschlossen.

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