Alarm: Die Moral-Apotheker kommen!

Papst Benedikt hat katholische Apotheker dazu aufgefordert, die Pille Danach nicht mehr auszugeben. Auch wenn sie in ihren Heimatländern per Gesetz dazu verpflichtet seien, das Präparat zu führen, sollten sie sich auf die Verweigerung aus Gewissensgründen berufen. Darüber hinaus sollen Apotheker nach der Vorstellung Benedikts ihre Kunden über die ethischen Konsequenzen solcher Verhütungspräparate aufklären. Ich würde sagen, ein Apotheker, der lieber sein Christengewissen beruhigt, statt seine Kunden zu bedienen, sollte sich einen anderen Beruf suchen.

Vermutlich stellt er sich das vor wie in einigen US-amerikanischen Bundesstaaten: Dort haben christlich-konservative Apotheker sich so lange geweigert, Verhütungsmittel zu verkaufen, bis die Gesetzeslage zu ihren Gunsten geändert wurde. Mit der Folge, dass es an manchen Orten mittlerweile vollkommen unmöglich geworden ist, die Pille (und die Pille Danach) zu bekommen.

Hat der Vatikan eigentlich nichts besseres zu tun, als die Freiheit der Menschen zu sabotieren? Wenn er sich schon dazu berufen fühlt, die Pharmazie aufzumischen, sollte sich Benedikt lieber mal mit den Konzernen auseinandersetzen, die die Produktion generischer Medikamente in den armen Ländern blockieren. Damit würde er der Menschheit zur Abwechlung mal einen Gefallen tun.

6 Kommentare zu „Alarm: Die Moral-Apotheker kommen!

  1. Wow, also ich habe diesen Blog jetzt von vorn bis hinten gelesen. Er ist einfach nur toll. Fem-Blogs sind einfach viel zu wenige da.
    Ich habe mir auch gleich mal ein paar Themen „geklaut“

    Aber wirklich: Chapeau!

    Das ist auf jeden Fall auch einen Link wert – also der ganze Blog;-)))

    lg

  2. Hallo Barbara, Meredith und Susanne,

    ich lese euren Blog seit einigen Wochen und ich liebe es. Leider finde ich keine Kontaktmöglichkeit außer Kommentare, deshalb schreib ich hier. Ich wollte anfragen ob ihr mein Video über Sexismus in der Werbung auf eurer Seite zeigen wollt. Der Audiokommentar, ist nicht sehr gut, aber ich denke es würde hier her passen.

    Grüße

  3. Liebe Carolin und alle anderen: Ihr könnt uns jetzt auch eure Anregungen, Ideen, Hinweise etc. mailen, und zwar an

    mannschaftspost[at]web.de

  4. „Die Verweigerung aus Gewissensgründen“, hm. Da muss ich doch glatt nochmal Jürgen von der Lippe zitieren: „Wenn Männer schwanger werden könnten, könnte man an jeder Ecke abtreiben.“

  5. Haha, das ist wirklich lustig. Aber Ehrlich, der heizt den katholischen Apothekern mal richtig ein. Sonntags in der Kirche knien, Werktags mit Pillenverkauf das große Geld machen. Endlich ein Angriff gegen die Scheinheiligkeit.
    Sorry, für mich wäre es doch auch zum Kotzen wenn ein Apotheker nur widerwillig mir ein Verhütungsmittel verkaufen würde. Ganz einfach: Apotheken mit einer riesen Anschrift: Verkaufen auch Pille und Pille danach. Und solche mit ner Anschrift, man verkauft sie nicht. Der Markt wird den Rest regeln. Gähn.

Kommentare sind geschlossen.

Betrieben von WordPress | Theme: Baskerville 2 von Anders Noren.

Nach oben ↑