Über viele vorgebliche Tabus wird dieser Tage wieder viel geredet. Wahre Tabus erkennt man daran, dass sie nur gut versteckt auf Spartensendern thematisiert werden. So läuft heute abend auf ARTE der Dokumentarfilm „Tabu Intersexualität – Weder Mann noch Frau“ von Britta Dombrowe.
Die Dokumentation erzählt die Geschichte der 4-jährigen Inge, die mit uneindeutigem Geschlecht zur Welt kam. Trotz Anraten der Ärzte zu einer schnellen „Korrektur“ entschieden sich die Eltern das Kind zu lassen wie es ist. Inge soll später selbst entscheiden können als was sie leben möchte. Diese Wahl hat die Intersexuelle Christiane Völling (50) niemals gehabt: Bei ihrer Geburt wurde das Mädchen auf Grund einer vergrößerten Klitoris männlich zugewiesen. Später wurden ihr ohne Aufklärung Gebärmutter und Eierstöcke entfernt. Erst dreißig Jahre nach der Operation erfährt sie aus den Akten, dass man ihr ihre Weiblichkeit genommen hat. 2008 verklagt sie den Chirurgen – der Film zeigt die Bilder des spektakulären Gerichtsprozess.
(via zwischengeschlecht.info)