An dem Blog Mädchenmannschaft sind bekanntlich viele Menschen beteiligt – als Blogger_innen, Kommentator_innen, als Multiplikator_innen oder Leser_innen. Die Mädchenmannschaft versteht sich als ein Zusammenschluss von schreibwütigen Feminist_innen, die als Redaktionsmitglied, Kolumnist_in oder Gastautor_in tätig sind. Du hast Lust, dich in irgendeiner Form an der Mädchenmannschaft zu beteiligen? Dann her mit deinen Ideen, Texten oder Kommentaren.
Obwohl wir Feminist_innen mit unterschiedlichen politischen Ideen sind (und es auch bei uns mal konstruktiv kracht), gibt es ein paar Grundsätze, auf die wir uns in unserer Arbeit als Blogger_innen geeinigt haben und die wir gerne für zukünftige (Gast-)Autor_innen und Kolumnist_innen transparent machen möchten.
- Es ist absolut nicht notwendig, dass du Gender Studies (oder überhaupt irgendwas) studiert hast oder feministische Theoriegeschichte als deine Bibel bezeichnest. Das haben und machen wir auch nicht alle – auch wenn wir nichts dagegen haben :). Für ein feministisches Blog finden wir es allerdings sehr wichtig, stets einen kritischen Blick auf gesamtgesellschaftliche Verhältnisse zu haben. Wir bloggen also nicht nur über Sexismen, sondern auch über jene Formen der Diskriminierung, die mit Sexismus verknüpft sind, wie z.B. Heteronormativität, Rassismus, Diskriminierung auf Grund von Alter, sozialem Status, körperlichen Bedürfnissen, Aussehen oder Nationalität.
- Bevor du mit dem Tippen loslegst, überlege dir, was das Thema deines Textes ist und achte auf einen roten Faden. Welche Argumente möchtest du gerne loswerden, was sollen unsere Leser_innen aus deinem Text (neues) erfahren? Denke auch daran, dass wir oft tagesaktuell arbeiten. Es ist zum Beispiel ungünstig, einen alten Zeitungsartikel zu besprechen ohne einen Bezug zur aktuellen Situation herzustellen.
- Es ist völlig in Ordnung, sich auf (eine) bestimmte Form(en) von Diskriminierung zu konzentrieren, denn es kann nicht immer alles gleichzeitig thematisiert werden. Wichtig ist allerdings die eigene Perspektive offen zu legen, also: Was ist an dem Thema interessant (für dich), wer ist von Diskriminierung betroffen (und wer nicht), gibt es andere (gesellschaftskritische) Blickwinkel, die wichtig sind? Diese Thematisierung muss nicht immer explizit geschehen, also wortwörtlich in deinem Text erwähnt werden, aber jene Fragen helfen womöglich beim Prozess des Schreibens.
- Beim Schreiben eines Textes ist es daher wichtig die eigene soziale Position (kritisch) zu hinterfragen, denn sie hat Einfluss darauf, über was wir schreiben und welche Argumentationen wir benutzen. Es ist ratsam stets zu reflektieren, wie mensch selbst betroffen ist (oder auch nicht) von den Themen, die dich interessieren und möglichst nach Stimmen von Betroffenen zu suchen. Schreibst du z.B. über Sexarbeit und hast aber selbst einen ganz anderen Job, dann ist es sinnvoll, Texte von Sexarbeiter_innen zu lesen, damit jene Meinungen und wichtiges Expert_innenwissen nicht einfach übergangen werden.
- Generell ist es begrüßenswert, Texte in verständlicher Sprache zu verfassen, damit möglichst viele an den Diskussionen teilnehmen und Missverständnisse vermieden werden können. Wir möchten aber auch ab und zu theoretische Debatten führen, die interessant sind für alle, die sich schon länger mit Gesellschaftskritik und -theorie befassen. Es ist uns außerdem wichtig, auf geschlechtergerechte Sprache und Selbstbezeichnungen von sozialen Gruppen zu achten (Informationen zu antirassistischer Sprache findet ihr zum Beispiel bei Der Braune Mob e.V.)
- Niemand ist perfekt. Wir machen alle Fehler, haben nicht immer alles auf dem Schirm, wollen aber stetig dazulernen – Kritikfähigkeit und die Lust an Diskussion sind für unsere Arbeit also Voraussetzung. Kolumnist_innen und Gastautor_innen sind dafür verantwortlich, in den Kommentaren zu ihren Texten präsent zu sein, um eventuelle Nachfragen beantworten und auf Kritik reagieren zu können. In unserer Netiquette haben wir ein paar Grundsätze für’s Kommentieren auf unserem Blog zusammengetragen.
Du fühlst dich von den Anforderungen erschlagen? Keine Angst! Auf vieles achtest du (unbewusst) wahrscheinlich sowieso schon. Falls Du Fragen hast oder Dir beim Schreiben des Textes unsicher bist, kannst Du uns gerne schreiben.