Eisenhartes Bloggen

Dieser Text ist Teil 98 von 115 der Serie WWW Girls

In jeder Folge der WWW Girls stellen wir euch eine Bloggerin und ihr Weblog vor. Heute:

antischokke
Auch auf twitter, soup.io, Google+, identi.ca.

Wie heißt du?
antischokke.

Seit wann bloggst du?
Das Blog hab ich im Juni 2006 aufgesetzt, die ersten Beiträge sind von September 2006.

Drei Bloggerinnen mit weißen Laptops auf denen der Venusspiegel prangt, darum der Slogan - Feminists of the WWW: unite

(c) Frl. Zucker, fraeuleinzucker.blogspot.com

Warum hast du damit angefangen?
Damals saß ich mit meiner Freundin Britta zusammen, um für die nächsten Klausuren zu lernen und auf einmal war es da (Prokrastination war in meinem Kulturkreis noch nicht erfunden): Zack! Ich wollte endlich auch mal was ins Internet schreiben und war ganz entzückt bis aufgeregt darüber, wie elegant und einfach das mit so einem eigenen Blog geht. Mein erster Plan war, darin unter anderem das Entstehen meiner Diplomarbeit zu begleiten und meine Thesen für und gegen die Verwendung von Creative-Commons-Lizenzen zu diskutieren.

Worüber schreibst du?
Über mich. Und über alles, was mich interessiert oder begeistert oder empört. Über Freie Lizenzen und Freies Wissen. Über Netzpolitik und Netzkultur, über mein G8-Verfahren und die Iron Blogger Berlin. Einen Themenfokus oder ein Konzept gibt es nicht. Ich überlege immer wieder, ob ich dort auch einzelne Schnipsel (Videos, Musik, Zitate, Links) poste oder nur selbst geschriebenes, habe den 7. Weg aber noch nicht gefunden.

Seit ich Iron-Bloggerin bin, habe ich immerhin den Ansporn, mindestens einmal die Woche zu bloggen (freie Themenwahl!) oder zur Strafe 5 Euro in die Bierkasse zu werfen. Das hilft mir ein bisschen, meine Bloglethargie zu überwinden, richtig im Flow bin ich aber immernoch nicht.

Was dir ohne Internet nicht passiert wäre:
Ohne Internet? Mein jetziges Leben wäre mir nicht passiert. Meine Diplomarbeit, Berlin, mein Job, meine Wohnung, viele meiner Freundinnen und Freunde. Die Frage hätte ich vor einigen Jahren vielleicht differenziert beantworten können. Dazu gibt es einen treffenden Text des polnischen Dichters Piotr Czerski, Wir, die Netz-Kinder: “Für uns ist das Internet keine externe Erweiterung unserer Wirklichkeit, sondern ein Teil von ihr: eine unsichtbare, aber jederzeit präsente Schicht, die mit der körperlichen Umgebung verflochten ist. Wir benutzen das Internet nicht, wir leben darin und damit.”

Wovon braucht das Internet mehr:
Mehr Leute, die das Internet verstehen und die selber Coden lernen; die Demut vor der Offenheit und Dezentralität des Netzes haben und es in seinen Grundstrukturen und -freiheiten erhalten wollen. Und: Mehr Menschen, die Ironie erkennen können (vgl. eternal-September-artige Zustände auf Google+).

Frauen* im Web…
… sollten an Wikipedia mitschreiben. Überhaupt: Sie sollten viele sein, und lauter und mutiger. Und weniger wehleidig.

Deine tägliche Web-Lektüre:
Meine tägliche Lektüre klicke ich mir aus Empfehlungen aus meinen Timelines und Kreisen zusammen oder bekomme sie von Lichtgestalten, Webversteherinnen und anderen Helden zugespielt. Dabei interessieren mich vor allem netzpolitische und netzkulturelle Dinge, Weltverbesserung, Lebensentwürfe und Arbeitsformen, Rechtsextremismus, Tanzmusik, Genussmittel und anderes Dschungelgelöt.

Mehr oder weniger regelmäßig lese ich netzpolitik, irights.info, das Wikimedia-Blog, den Wikipedia:Kurier, die Blogs der Iron Blogger Berlin, Spon, taz und höre ein paar Podcasts (elementarfragen, klar); im Bad läuft außerdem FluxFM.

Tipps und Bewerbungen für die WWW Girls an post(at)maedchenmannschaft.net.

2 Kommentare zu „Eisenhartes Bloggen

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