Ende März ist im Unrast-Verlag queer_feminismus – label & lebensrealität erschienen, das ich zusammen mit Leah Bretz verfasst habe. Mittlerweile hatten wir einige Gelegenheiten das Buch vorzustellen und mit Interessierten über Thesen und Themen aus dem Buch zu diskutieren. Uns erreichte über Mails, in Gesprächen mit Freund_innen und auf den Veranstaltungen selbst viel positives Feedback und konstruktive Kritik. Wir arbeiten in dem Buch mit Interventionen auch auf schriftsprachlicher Ebene, um auszuprobieren, wie sich Bedeutungen von Inhalten verschieben oder andere Bedeutungsebenen wahrnehmbar werden. Wir rücken Themen in den Fokus, die vielleicht nicht jede_r beim Lesen eines Buches zu Queer_Feminismus erwarten würde. Lassen allerdings auch Umgänge außen vor, die für andere ganz selbstverständlich zu ihrer queer_feministischen Praxis dazugehören.
Obwohl es toll wäre, wenn Leah und ich die Gelegenheit bekämen, in einer neuen Auflage Anmerkungen und Kritikpunkte einzuarbeiten, kann es doch nie ein einziges Buch geben, das alles in Sachen Queer_Feminismus mitdenkt oder bespricht/analysiert (mal unabhängig von der Frage, ob sowas überhaupt innerhalb einer schriftsprachlichen Publikation passieren muss). Uns war es wichtig, von unserer eigenen Praxis ausgehend zu schreiben, unsere Verantwortlichkeiten zu w_orten und hier und da Sachen einfach lückenhaft stehen zu lassen, um Räume zu eröffnen für weiterführende Diskussionen, die ein einziges Buch gar nicht leisten kann.
Der Austausch über unsere Texte mit vielen Menschen und meine eigene politische Arbeit seit der Veröffentlichung hat mich darüber hinaus nochmal an ganz andere Punkte gebracht oder Bestehendes überdenken lassen, neue Perspektiven kamen dazu, andere wurden verkompliziert, so dass ich heute, knapp ein Jahr nach Textproduktion gar nicht mehr in der Lage ware, deckungsgleiche Perspektiven in deckungsgleiche Worte zu packen. So ist das Buch auch als Momentaufnahme von Prozessen zu verstehen, nicht im Sinne von: Heute sind wir viel weiter, sondern im Sinne von: Ein Versuch zu beschreiben, was uns zu dem Zeitpunkt des Schreibens wichtig und wertvoll an und mit unserer politischen Praxis war.
Eine Übersicht über bisher erschienene Rezensionen gibt es auf der Seite des Unrast-Verlags (unter Presse). Eine weitere Rezension ist in der aktuellen Ausgabe von Queerulant_in erschienen (PDF). Mit der taz habe ich vor einer Weile ein Interview über „queer_feminismus. label & lebensrealität geführt“
Das Einführungskapitel könnt ihr auf unserer kleinen, aber feinen Webseite nachlesen. Auf dieser werden wir hoffentlich demnächst die bisherigen Feedbacks sammeln und konkreter besprechen.
Glücklicherweise haben wir auch in der nächsten Zeit viele Gelegenheiten, uns mit anderen über unsere queer_feministischen Perspektiven und Formen von Aktivismus auszutauschen, andere und neue kennenzulernen. Wir freuen uns, wenn ihr vorbeischauen mögt.
21.09. – 20 Uhr, Frauenraum der Reitschule Bern Reitschule Bern (CH)
03.10. – 18 Uhr, im Rahmen von Q. (kju_point), Halle (Saale).
11.10. – 20 Uhr im chicklit Wien (A)
16.10. – 19 Uhr, im Rahmen des Leipziger Lesbentreffen
02.11. – 15 Uhr, im Rahmen des (Pro)Feministischen Theorie-, Kultur- und Praxiswochenendes im Nexus Braunschweig
06.12. – Bochum (Infos folgen)
Falls ihr Interesse an einer Buchpräsentation in eurer Stadt oder Umgebung habt, schreibt uns eine E-Mail an info@queerfeministische-praxis.de