Das Jahr im feministischen Rückblick

Für alle, die das Jahr noch einmal nachlesen wollen, haben wir aufgelistet und verlinkt, was uns in diesem Jahr die feministischen Herzen erwärmte, was uns aufhorchen ließ und was uns wirklich auf die Nerven ging:

20. Januar: Hillary Clinton gibt ihre Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahl 2008 bekannt.

26. Januar: Die feministische Zeitschrift Emma feiert ihr 30-jähriges Jubiläum.

2. April: Familienministerin Ursula von der Leyen setzt sich mit ihren Plänen durch, bis 2013 die Kleinkinderbetreuung massiv auszubauen, nämlich auf insgesamt 750.000 Krippenplätze bis 2013.

6. Mai: Die französische Präsidentschaftskandidatin Ségolène Royal unterliegt bei den französischen Wahlen ihrem Konkurrenten Nicolas Sarkozy.

9. Mai: Die Antholgie „Das F-Wort. Feminismus ist sexy“ erscheint.

11. Mai: Miss Platnums Single „Give Me The Food“ erscheint und lässt uns mit den Hüften wackeln. Was für eine tolle Hymne für gutes Essen und kurvige Frauen. Schon im Februar war auf Mikas Album „Life in Cartoon Motion“ „Big Girl, You Are Beautiful“ zu hören.

31. Mai: Alice Schwarzer veröffentlicht „Die Antwort„.

6.-8. Juni: Angela Merkel empfängt in Heiligendamm die Gruppe der 8 zum Gipfeltreffen. In diesem Jahr wird sie vom Magazin Forbes das zweite Mal in Folge zur mächtigsten Frau der Welt gewählt.

7. August: Die Viva-Moderatorin Gülcan Karahanci heiratet live im Fernsehen den Bäcker-Sprössling Alexander Kamps. Dem geht eine wochenlange Serie voraus, in der das Fest geplant, hysterisch gekreischt und in Tränen ausgebrochen wird. Botschaft: Der schönste Tag im Leben einer Frau kann nur ihr Hochzeitstag sein.

6. September: Eva Herman stellt ihr Buch „Das Prinzip Arche Noah“ vor und äußert sich zweideutig über das Frauenbild der Nationalsozialisten. Ein Auftritt einige Wochen später in der Sendung „Kerner„, bei dem sie ihre Äußerungen verteidigt, führt zu einer riesigen Diskussion – allerdings nicht darüber, warum eine normale Frau wie Herman so verklärt über die Mütterpolitik der Nazis denkt, sondern über das Fernsehen und sowieso.

10. September: Die Body Shop-Gründerin und „grüne Seele der Kosmetikindustrie“ Anita Roddick stirbt im Alter von 64 Jahren an einer Gehirnblutung.

16. September: Anne Will startet ihre gleichnamige Talkshow am Sonntagabend, dem wichtigsten Talk-Sendeplatz Deutschlands. Zwei Monate später, am 17. November, outet sie sich als homosexuell.

25. September: Oliviero Toscani schockt mit einem Werbefoto für das Modehaus Nolita, auf dem das magersüchtige Model Isabelle Caro nackt zu sehen ist.

30. September: Die deutsche Frauennationalmannschaft wird in China Fußballweltmeister.

8. Oktober: Julia Franck wird für ihren Roman „Die Mittagsfrau“ mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Das Buch behandelt die Frage, was eine Familie ist.

11. Oktober: Es wird bekannt, dass Doris Lessing den Nobelpreis für Literatur gewinnt.

28. Oktober: Die Schauspielerin Evelyn Hamann stirbt im Alter von 65 Jahren. Vor allem an der Seite von Loriot spielte sie Hunderte unfassbar komische Frauenrollen.

Oktober: Die feministische Anthologie „Hot Topic“ erscheint.

29. November: Leander Haußmanns Geschlechterklischee-Komödie “Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken” kommt ins Kino und amüsiert alle, die glauben, Mann sei nun mal Mann und Frau Frau.

3. Dezember: Alice Schwarzer wird 65 Jahre alt und kündigt zum Jubiläum ihren Rückzug als Chefredakteurin ihrer Zeitschrift Emma an.

10. Dezember: Hessen verbietet seinen Beamtinnen das Tragen von Kopftüchern.

23. Dezember: Ein neues Mitglied in der Mädchenmannschaft kommt zur Welt. Hallo Henry!

27. Dezember: Nicolette Krebitz‘ zweiter Spielfilm „Das Herz ist ein dunkler Wald“ kommt ins Kino.

Welche Ereignisse und Frauen machten euch in diesem Jahr froh oder brachten euch auf die Palme? Lasst uns noch einmal kurz auf das vergangene Jahr zurückblicken, bevor das neue startet.

Ein Kommentar zu „Das Jahr im feministischen Rückblick

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