Wer war… Gloria Anzaldúa?

Dieser Text ist Teil 31 von 53 der Serie Wer war eigentlich …

Die mexikanisch-amerikanische Schrift­stellerin, Kultur­wissen­schaftlerin und Aktivistin Gloria Evangelina Anzaldúa wurde 1942 in Texas (USA) geboren und gilt als eine der populärsten Vertreter_innen der Queer Theorien und der Chican@-Literatur in den USA. Sie forschte ins­besondere zu den Ver­knüpfungen von Geschlecht, Kultur und Sexualität und prägte auf neue Art den Begriff ‚mestizaje’, welcher einen Zustand fernab eines binären entweder/oder Konzepts beschreibt und Raum für eine Viel­zahl an (wider­sprüchlichen) Identitäten schafft.

Anzaldúa, 1990, am Smith College. Quelle: flickr (K. Kendall) CC BY 2.0

Anzaldúa veröffentlichte zahlreiche Essays, Ge­dichte, Kurz­­geschichten und Kinder­­bücher, unter­richtete an verschiedenen Universitäten in den USA und war Mitherausgeberin der 1981 erschienenen Anthologie This Bridge Called My Back: Writings by Radical Women of Color, in der auch Audre Lorde vertreten ist.

Ein oft zitiertes Werk ist Borderlands / La Frontera: The New Mestiza (1987). In diesem Buch werden eine Viel­zahl an Grenzen thematisiert und über­schritten – literarische, spirituelle, sexuelle, sprach­liche sowie sozio-politische Grenz­ziehungen. Durch einen Mix aus mehreren Variationen von Englisch und Spanisch sowie die Verbindung von auto­biographischen und theoretischen Elementen werden so konventionelle Form-, Genre- und Sprach­kategorien in Frage gestellt. Aus diesem Buch stammt auch das berühmte Zitat von Anzaldúa: „Wild tongues can’t be tamed, they can only be cut out“, welches übersetzt so viel heißt wie: „Wilde Zungen können nicht gezähmt, sondern nur rausgeschnitten werden“.

Kurz vor Erhalt ihres Doktor­titels an der University of California in Santa Cruz starb Gloria Anzaldúa 2004 im Alter von 62 Jahren.

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