Was ist eigentlich „normal“ – am Beispiel von #609060 und Brigitte

Neuer Chef und alte Leier: Die Brigitte könnte demnächst wieder zu Profi-Models zurückkehren. Von der 2009 angekündigten „Revolution“ war bereits nach wenigen Wochen Schluss, als Leserinnen empfohlen bekamen, Weihnachten möglichst spaßfrei zu verbringen. Um bloß nicht zuzunehmen. Soviel zu mehr Vielfalt, aber von der war sowieso nicht viel zu sehen. Profis waren eure Models nicht, aber immer noch weiß, jung, schlank, etwas sportlich, aber nicht zu sehr. Ihr nanntet das „normal“.

Diese Frage stellen sich seit einiger Zeit im Internet auch viele Menschen. Im August begann Journelle, Fotos von sich in Oberbekleidung bei Instagram und Facebook hochzuladen – als Gegenentwurf zu den photogeshoppten Bildern, die tagtäglich auf uns einprasseln. Andere Bloggerinnen und ein Blogger „machten mit“ (eine konkrete Aufforderung zum Auffordern gab es nicht) und markieren die Bilder und Tweets mit dem Zahlendreher #609060. Inzwischen ist daraus eine breite Diskussion geworden, die sich leider auf die Verwendung des Wortes „normal“ konzentriert. Denn die meisten, die mitmachen, sind immer noch recht nah dran an Schönheitsidealen.

Dabei kommt schon quasi gebetsmühlenartig: Anders als bei Brigitte, bei denen eine Moderedaktion Models und Kleidung aussucht, könne hier jede_r einfach so mitmachen. Tun aber viele nicht. Die Frage nach dem „Warum“ stieß birtona schon einmal an, die Antworten waren leider übersichtlich. Anke Gröner verwies darauf, dass Bilder dicker Menschen auch auf Seiten landen, die sich in Haß und Lästerei ergießen. Nur weil es außer einer Kamera und Internetzugang keine offensichtlichen Hürden gibt mitzumachen, heißt es noch lange nicht, dass keine da sind.

Denn je weiter entfernt Menschen vom Schönheitsideal sind, umso mehr Kritik müssen sie einstecken, wenn sie sich der Öffentlichkeit aussetzen. Allein die Erwähnung eines Modeblogs für Kopftuchträgerinnen reicht aus, eine generelle Debatte auszulösen, ob alle muslimischen Frauen unterdrückt sind. Alte und behinderte Menschen gelten immer noch als „eklig„, wie der Haspa-Skandal zeigte. Wundert es da wirklich jemanden, wenn eine Kopftuchträgerin sich das nicht nur einmal, sondern zehnmal überlegt und am Ende doch nicht mitmacht? Weil ihr vermutlich gleich noch eine Debatte über „den Islam an sich“ aufgedrückt würde und sie vielleicht sogar beschimpft und bedroht werden würde? Weil ihr Foto nicht einfach das einer „normalen Frau“ wäre.

Deswegen greift „macht doch einfach mit“ zu kurz. Was es braucht, ist die Anerkennung möglicher Probleme, Bedenken und Zugangshürden. Und die Versicherung, dem vorzubeugen und zu helfen. Ganz verhindern lassen sich Anschuldigungen und Beleidigungen leider nicht, aber man kann zumindest vorher signalisieren, den Betroffenen beizustehen. Wenn dann immer noch Menschen nicht mitmachen wollen, zeigt es vor allem eins: Das noch lange nicht alle „normal“ sind.

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Kommentarhinweis: Auch hier gilt natürlich, beim Thema zu bleiben und das ist weder die Frage ob alle muslimischen Frauen unterdrückt werden oder behinderte Menschen doch eklig sind. Derartige Kommentare werden nicht freigeschaltet.

13 Kommentare zu „Was ist eigentlich „normal“ – am Beispiel von #609060 und Brigitte

  1. Ich bin ja bei #609060 auch dabei und meine Teilnahme bei der Brigitte-Aktion scheiterte bis jetzt daran, dass ich keine Zeit hatte, Fotos zu machen, die ich dort auch einsenden würde.
    Ich bin zwar „nur“ 1,40m lang, davon abgesehen ist mir aber bewusst, dass ich mit meiner Figur und meinem Aussehen nicht gerade aus der „Norm“ falle und sehr privilegiert bin.
    An dem Wort „Normal“ habe ich mich auch anfangs gestoßen. Auch der Ersatz „echt“ ist nicht sonderlich besser. Und ich kann gerade Ankes Kritik sehr gut nachvollziehen. Ich habe begonnen, bei #609060 mitzumachen, weil ich Spaß dran habe, mir zu überlegen, was ich anziehen könnte und das anderen zu zeigen. Und vor allem zu zeigen, dass auch Frauen, die klein sind, coole Dinge mit der Mode machen können, wenn sie möchten. Ich würde mir wünschen, dass noch viel mehr andere Menschen an dem Projekt teilnehmen und wäre an vorderster Front, wenn diese Menschen dann aus irgendwelchen Gründen beleidigt werden, mich vor sie zu stellen und ihnen beizustehen. Dass das nichts an dem Problem an sich ändert, ist leider klar.
    Ich freue mich über deinen Post, Helga, und hoffe, dass er sowohl zum Nachdenken als auch zum Hürden abbauen anregt.

  2. Tja normal. Ein weites Feld….
    Ich habe fast 30 Jahre lang gedacht, ich bin nicht normal.
    Mir ist seit frühester Jugend eingeredet worden zu dick zu sein.
    Als sich irgendwann ein junger Mann in mich (!!!) verliebte, war das für mich ein Wunder.
    Jahrelang bin ich nicht schwimmen gegangen, weil ich mich für zu dick hielt. Und dachte, alle anderen Menschen um mich herum würden das auch so sehen.
    Mittlerweile bin ich verheiratet und mein Mann begehrt mich so wie ich bin. Einfach so. Weil er mich liebt. Weil er mich schön findet. Mich. Mit Konfektionsgröße 52.
    Ich habe auch gelernt, daß es den meisten Menschen um mich herum total egal ist, wieviel ich wiege. Entweder sie mögen mich oder nicht. Aber nicht wegen meines Gewichtes, sondern weil ich bin wie ich bin und wer ich bin.

    Ich wünsche mir, daß die Redakteurinnen der deutschen FRAUENZEITSCHRIFTEN wie Brigitte und Co. endlich mal selbstbewußter werden und diesen ganzen Diät-Kram und Fotos mit dünnen, zu jungen Models weglassen würden. Gesunde Ernährung und Sport sind ok (schöne Frauen auch), aber nicht, wenn der einzige Zweck darauf zielt der Leserschaft zu zeigen wie man „normal“ aussieht.

    Es wäre auch schön, wenn Mode auch jenseits Gr. 44 stattfinden würde. Auch hier wäre Unterstützung durch die großen Zeitschriften gefragt.

    Ich möchte so gerne schöner gekleidet sein, so wie es mir gefällt und nicht nehmen müssen, was mir passt, weil nichts anderes da ist. Ich wünsche mir viel viel mehr Vielfalt und Auswahl für Kleidung ab Gr. 48. Vielleicht ist das banal, aber für mich wäre das normal.

  3. Ich habe jetzt schon länger, durch diverse Blogposts angeregt, über den Diskriminierungsaspekt der Geschichte nachgedacht und habe trotzdem noch Fragen.

    Es gibt jetzt also ein Mem, indem sich reale Leute, die sich als normal empfinden, in Alltagskleidung ablichten und online stellen, um den gephotoshopten Modelbilder etwas engegen zu stellen. Nun das Sample, der Leute, die das effektiv tun, statistisch signifikant unterschiedlich zu einem zufälligen Sample aus den Einwohnern von deutschsprachigen, europäischen Raum. (Zwischenfrage: Reicht die Anzahl der Leute, die mitmachen, wirklich aus, um statistisch relevant zu sein? Aber ich nehme das jetzt mal an für den Rest). Ich schlussfolgere daraus, dass es Gruppen ( blödes Wort) gibt, die sich als eben nicht normal empfinden und lieber nicht mitmachen. Das ist nicht gut.

    Bis dahin bin ich mit dem Artikel einverstanden.

    (i) Was ich nicht verstehe, ist, weshalb ich das Sample der 609060-Leute nicht einfach weiter als Indikator benutzen kann und mir dann überlege, wie ich es erreiche, dass sich alle als „normal“ empfinden. Hypothetischerweise könnte ich nach Umsetzung meiner Massnahmen über den Indikator nachschauen, ob die Massnahme wie gewünscht gefruchtet hat oder nicht.
    Stattdessen wird im obigen Artikel den 609060-Postern selbst vorgeworfen, dass sie nicht genug tun, damit sich alle normal fühlen. What? Ich kann doch meiner Messgrösse nicht die Schuld geben, wenn sich das System nicht so verhält, wie ich es gerne hätte.

    (ii) Es stellt sich für mich (als Weisse mit Durchschnittsfigur), schon vor diesem Artikel, die Frage, wie ich es denn erreiche, dass eben nicht nur die Privilegierten sich zum Mitmachen ermuntert fühlen. Explizit voraus zu sagen, dass man auch jemanden unterstützt, dessen Körper in einem Punkt mehr als zwei Sigma vom Mittelwert abweicht, ist doch kontraproduktiv: Da fühlt diese Person sich erst recht als nicht „normal“. Und das ist nun wirklich nicht das Ziel. Es ist mir wirklich ein Anliegen, herauszu finden, wie ich meine Unterstützung offen signalisieren kann. Hat jemand konkrete Vorschläge?
    Sobald jemand mitmacht, erlebe ich bei diesem Meme enorm viel positives Feedback und Zusammenhalt, Stichwort Flauschsturm, es geht mir eher darum um die Hürde des Mitmachens selbst.

    (iii)Die meisten Menschen bei 609060 sind definitiv NICHT nahe an den gephotoshoppten Schönheitsidealen. Ich habe gerade mal zwei Frauen gesehen, deren Körper annähernd den Plakaten an meiner Bushaltestelle entsprechen. Zwei. Alle andern sind anders gebaut, seien es die Proportionen, sei es die Masse. Denn der deutsche Mittelwert ist nunmal irgendwas um die Grösse 40 rum, nicht 34. Aber es ist eben auch ein Mittelwert einer Normalverteilung, sprich, ja himmelnochmal, es gibt Körper, die kommen häufiger vor als andere.

    (iv) Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass eine feministische Seite, die das Meme bespricht, auch die positiven Aspekte von 609060 betont. Denn das hat es auch. Es geht hier um Körperakzeptanz, darum, zu zeigen, wie Kleider an realen Menschen aussehen. Das finde ich aus feministischer Sicht etwas sehr Positives und ich habe mich gefreut, dass dies auch in der deutschsprachigen Blogosphäre angekommen ist.

  4. Hm, als ich den Beitrag von Anke Gröner gelesen hab, hatte ich auch den Gedanken, dass das ganze vielleicht sogar eher kontraproduktiv sein könnte, weil damit „normal“ einfach eine/zwei Kleidergrößen weitergeschoben wird, aber diese Grenze trotzdem erhalten bleibt.
    Ich komme aus der anderen Ecke und bin schon seit frühester Kindheit untergewichtig und klebe an Größe 34 fest (was klamottentechnisch übrigens nicht immer leichter ist, da viele Läden erst bei 36 oder sogar 38 anfangen^^). Das mag vielleicht in irgendwelchen Zeitschriften die Normalität sein, aber im real life eben auch nicht, da muss man sich dann mit Gerüchten über Magersucht rumschlagen.
    Deswegen hab ich bei der Aktion das Gefühl, dass einfach das, was heute im Alltag (abseits von Zeitschriften) eh schon die Normalität ist, nochmal als „total normal“ zementiert wird. Und das scheint mir gemessen am Ziel, Normalitäten abzulegen oder aufzubrechen nicht unbedingt hilfreich.
    Gerade dem Schluss des Artikels möchte ich zustimmen, dieses „macht doch einfach mit“ ist imo einfach ein Schuld weiterschieben an die, die sich für diese Seite eben nicht normal genug fühlen und die dann auch mit den negativen Konsequenzen leben müssten im Vergleich zu den „total normalen“.

  5. @umienne: (i) Nein, ich gebe den Teilnehmer_innen von #609060 nicht die schuld, dass sich nicht alle „normal“ fühlen. Blogger_innen haben aufgezeigt, dass nur bestimmte Menschen mitmachen und angestoßen über das „warum“ nachzudenken. Da kam leider nur „wer nicht mitmacht ist selber schuld“ und DAS kritisiere ich, bzw. zeige Gründe auf, warum Menschen nicht mitmachen.
    (ii) Klar könnte man das als „wir unterstützen auch dicke Leute!!einself“ platt schreiben und damit „unnormales“ hervorheben. Genausogut kann aber auch eine der „normalen“ Personen Ziel von Spott werden. Also sollte man es breiter formulieren „Wir freuen uns, wenn soviele Menschen wie möglich mitmachen. Wir wollen weg von den zur Unkenntlichkeit bearbeiteten Bildern, die uns erzählen, mit unseren Körpern stimme etwas nicht. Daher werden wir es nicht dulden, wenn Teilnehmer_innen beschimpft oder ihre Bilder auf Hassseiten landen.“
    (iii) Ja, das ist der Punkt, viele Leute bei #609060 sind am deutschen Mittelwert dran.
    (iv) Es gibt noch mehr Feminist_innen, die sich damit beschäftigt haben und auch die positiven Seiten betont haben. Ich finde die Idee an sich sehr schön, bin aber sehr genervt von diesem „macht doch einfach mit“. Es ist genau das, was ich an anderer Stelle von Männern höre, die nicht wissen, warum Frauen in bestimmten Gruppen und Diskussionen fehlen.

  6. @umienne: Ach ja, Ninia hatte das auch schon formuliert „Ich würde mir wünschen, dass noch viel mehr andere Menschen an dem Projekt teilnehmen und wäre an vorderster Front, wenn diese Menschen dann aus irgendwelchen Gründen beleidigt werden, mich vor sie zu stellen und ihnen beizustehen.“

  7. Was mich an der Kritik so stört ist, dass ich manchmal das Gefühl habe, allein durch meine Teilnahme würde ich a) übergewichtige Leute ausschließen oder entmutigen und b) eigentlich sagen, dass meine Figur das wirkliche „normal“ wäre.

    Besonders ein Satz von Anke Gröner in ihrer Stellungnahme hat mich massiv gestört, nämlich dieser hier: „Ich will mit meinem nicht-normalen Körper nicht in einer Reihe von Mädels stehen, die – und hier unterstelle ich mal ganz fies etwas – beim Anblick meines Körpers als erstes NICHT denken, wow, total normal, sondern: Puh, bin ich froh, dass ich nicht so aussehe.“

    Ja, ich kann verstehen, woher so ein Gefühl kommt, aber ich möchte mir eben auch nicht unterstellen lassen, dass ich beim Anblick eines übergewichtigen Menschen sofort irgendwas gemeines denke.

    Insofern sehe ich das ähnlich wie umienne, ich will nicht hingehen und extra sagen müssen, dass ich es gut finde, wenn übergewichtige Menschen (wie auch immer das definiert wird) auch mitmachen sollten. Ich habe das auch so gesagt, ich hoffe, es ist auch so rübergekommen, und genauso gemeint. Aber wenn ich extra bestimmte „Figurtypen“ auffordern muss, dann mache ich genau das, was ich eben vermeiden will, nämlich diese Gruppen explizit als „anders“ darstellen.

    Man muss vielleicht dazu auch sagen, dass ich dieses Mem von Anfang eher als eine spaßige Sache (mit einem ernstzunehmenden Hintergrund) gesehen habe. Da wird – zumindest gefühlt – mehr ernst genommen und kritisiert als meiner Ansicht nach sein müsste. Nicht, dass die Probleme nicht ernst wären, die wir an dieser Stelle haben, aber diese jetzt auf dem Rücken eines einzelnen Internetmems auszutragen, scheint mir auch nicht der richtige Weg.

  8. Auch ein sehr schönes Projekt, wo „normal“ keine Rolle spielt, ist ja der Me Made Mittwoch. Klar, da geht es um selbstgenähte Klamotten, das schließt natürlich auch wieder sehr viele Menschen aus, aber ich bin schon immer wieder sehr fasziniert von der wirklichen Vielfalt (okay, Kopftücher, PoC, etc. sieht man da auch nicht, aber alle Konfektionsgrößen, viele sehr individuelle Stile,…). Und mir scheint, dass die Nähbloggerszene scheinbar noch nicht von irgendwelchen Arschlöchern dieser Welt entdeckt wurde, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht haben, nicht-normatives runter zu machen.

  9. Ich würde es auch verquer finden, durch diese Diskussion nun das ganze Mem oder die Teilnehmer zu verteufeln. Dass dadurch weitere Probleme an die Öffentlichkeit kommen, ist für mich mehr ein gesellschaftliches Problem, das aber nicht die Idee entwerten sollte.
    Für mich zeigt es eigentlich, dass die Welt/Menschen/Debatte noch nicht weit genug ist, weil mir das Mem ein bisschen so vorkommt wie ein Protest der „normalen“ Frauen (sagen wir Größe 38-42), die eben dagegen angehen müssen, dass ihnen von den Medien oder der Mode vorgegaukelt wird, dass aber Größe 34/36 normal ist.
    Und wenn der Mainstream noch nicht einmal beim Minimum angekommen ist, überhaupt den Durchschnitt der Menschen korrekt abzubilden, sondern an einem weiteren Ideal festhält, wird der Graben meiner Meinung nach für diejenigen, die vom Durchschnitt weiter entfernt sind, noch tiefer. Ich bin auch skeptisch, ob eine Art Beistandsgarantie wirklich hilft, obwohl ich die Idee gut finde.
    Aber ich finde das Projekt schon wichtig, um die Öffentlichkeit erstmal auf dieses Problem aufmerksam zu machen, weil das meiner Meinung nach ein guter Schritt ist, um generell die Toleranz für Andere zu erhöhen. Ich glaube wenn sich keine Frau mit Größe 40 hinstellen und sich irgendwie dick fühlen muss, wird es mittelfristig auch einfacher für Frauen mit Größe 50.

  10. @Anne:

    Was mich an der Kritik so stört ist, dass ich manchmal das Gefühl habe, allein durch meine Teilnahme würde ich a) übergewichtige Leute ausschließen oder entmutigen und b) eigentlich sagen, dass meine Figur das wirkliche “normal” wäre.

    Das sagt aber niemand. Die Kritik ist doch, dass sich vor allem Menschen innerhalb bestimmter Normen trauen mitzumachen und man nachdenken sollte, warum das so ist. Diese Norm ist breiter als in Frauenzeitschriften, aber eben immer noch relativ begrenzt. Und dann gibt es noch die Forderung anzuerkennen, dass sie Menschen nicht trauen oder unwohl fühlen und das am besten versuchen auszuräumen. Es geht auch nicht darum, wie umienne und Du das beschreiben, explizit dicke Menschen anzusprechen (und damit noch einmal extra herauszustellen), sondern einfach nur darum klarzumachen, dass Lästereien und anderer Mist nicht geduldet werden. Also genau das, was Ninia formuliert hat:

    Ich würde mir wünschen, dass noch viel mehr andere Menschen an dem Projekt teilnehmen und wäre an vorderster Front, wenn diese Menschen dann aus irgendwelchen Gründen beleidigt werden, mich vor sie zu stellen und ihnen beizustehen.

    Und klar ist es hart, Vorurteile unterstellt zu bekommen und damit selbst auf ein Vorurteil zu stoßen. Aber wenn ich mir das durchlese, was Anke Gröner und Nele Tabler posten über solche Hass-Seiten oder einfach nur mal höre, was an Körperhass an dicke Menschen herangetragen wird, dann wundert es mich höchstens, dass sie überhaupt noch immer wieder unter schlanke Menschen gehen.

Kommentare sind geschlossen.

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