Tschüss, bis bald!

Dieser Text ist Teil 5 von 45 der Serie Muttiblog

Nach langem hin- und herüberlegen habe ich mich dazu entschlossen den Muttiblog ad acta zu legen. Ich könnte jetzt an dieser Stelle sagen „aus persönlichen Gründen“, was letztlich auch stimmt, aber ich will euch meine Gedanken zu dem Thema auch nicht vorenthalten.

Fakt 1:
Über was soll ich nur schreiben?

Alle 14 Tage auf eine „wahre Begebenheit“ aus meinem Leben als Mutter zurückzublicken und diese für euch aufzuschreiben, hat für mich dazu geführt, dass ich an manchen Stellen krampfhaft nach einem Thema suchen musste, das sich für den Blog auch umsetzen ließ. Nicht immer, vieles lag nah, aber über das Stillen oder geschlechterfixierte Kinderkleidung kann man eben auch nur einmal schreiben, sonst wird’s für euch und mich langweilig. Und das ist mir zu krampfig, zu konstruiert. Und etwas ausdenken wollte ich mir nicht, schließlich sollte es ja um mein Leben gehen und nicht um ein fiktives.

Frau in High Heels und Bluse, Minirock und Leggins, die eine Aktentasche, Pfanne und Staubwedel mit drei Armen hält, sowie ein Baby in einem kleinen Wagen hinter sich herzieht

(C) Eva Hillreiner, www.evahillreiner.de

Fakt 2:
Das Private ist politisch.

Die besten Geschichten hätte ich erzählen können und wollen über Dinge, über die ich hier nicht schreiben kann, weil sie zu privat sind. Streitthemen in der Beziehung, Erfahrungen von Freundinnen und Freunden mit dem Eltern-Sein und Probleme, über die ich mich mit meiner besten Freundin unterhalten kann, die ich aber nicht hier ausbreiten will, weil sie eben privat sind. Andererseits wäre es wichtig genau an der Stelle den Feminismus einzubringen, denn als Kommentator/in in diesem Blog können alle so feministisch tun, wie sie wollen, ob sie es wirklich sind, so in der Realität, bleibt die Frage!

Fakt 3:
Ich bin müde und muss Prioritäten setzen.

Ich mache viel, ich schaffe viel. Ich will hier nicht ins Detail gehen, aber ich finde mit zwei Kindern den Alltag zu rocken anstrengender, als ich es mir „damals“ mit einem Kind vorgestellt habe. Und ich mache trotzdem noch Dinge, die mit all dem nichts zu tun haben, und das muss und will ich auch tun. Aber ich kann nicht mehr alles machen, deshalb sage ich dem Muttiblog an dieser Stelle tschüß!

Ich würde mich freuen, wenn sich an dieser Stelle eine würdige Nachfolgerin findet. Der Mädchenmannschaft bleibe ich als Schreiberin erhalten, nur eben nicht als „die Mutti“.

Danke fürs Lesen

Mrs. Pepstein

9 Kommentare zu „Tschüss, bis bald!

  1. @ Mrs. Peppstein
    Das Eingestehen der immensen Arbeit, wie Verantwortung mit zwei Kindern in unserer – immer noch menschen- wie kinderfeindlichen Gesellschaft, gebührt jeglicher Hochachtung. Es muss eine Solidarität auf der ganzen Ebene unter Mütter/Väter entstehen – vor allem unter denen, die sich weder Kindermädchen a.s.o. leisten können), denn ansonsten wird der inhumane Umgang Miteinander nicht geringer, und automatisch wieder an die Kinder weiter gegeben. Ein Verleugnen der seelischen, wie materiellen Ausbeutung tangiert die nächsten Generationen.
    Einen tagtäglichen Hinweis auf die „steinzeitliche“ Realität in unserer Gesellschaft, betrachte ich auch als Aufgabe der jüngeren Generation – Frauen, wie Männer. Das alte Beuteschema sollte wirklich bewusst abgelegt werden.

  2. Wenn der mutige Versuch von Fr. Dr. von der Leyen weiterhin seine Erfolgslinie beibehält, kommen wir hoffentlich der schwedischen Variante näher.

    Ich hab mich bisher nicht genau damit beschäftigen können (zu lange „To-Read-Liste“) aber die Stichworte die ich dazu gehört habe klangen gut.

    Ich weiß was meine Ex-Freundin leistet.

  3. @ Thomas
    Wir hatten schon einmal, eine „von Oben“ verordnete Gebährfreudigkeit! Die Gesellschaft muss für ALLE eine Fundament bauen. Mit und ohne Kinder. Daran müssen wir arbeiten.

  4. Bin wahrscheinlich nicht „befugt“ Dir das zu Schreiben, Du kennst mich ja nicht. Hab nur das Bedürfnis zu sagen : Alles Gute unbekannterweise!

Kommentare sind geschlossen.

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