The Ada Initiative, Vergewaltigungsmythen und Christina Street Day – die Blogschau

Diese Woche hat uns vor allem der 100. Frauenkampf- und Feminist_innentag beschäftigt. Einige Texte dazu findet ihr rechts in unserem Dossier. Die Buttkicking Babes stellten zum Jubiläum Frauen vor, „die die Filmgeschichte rockten.“ Juliane Wiedemeyer hat sich die Bebilderung der medialen Berichterstattung vorgeknöpft.

Elke Brüns vom Gespenst der Armut führte mit Barbara Unmüßig, Mitglied im Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, ein Interview über weibliche Armut. Sehenswert!

Das Missy Magazine weist noch einmal ausführlich auf das Raw/War-Netzprojekt hin mit der Aufforderung, sich daran zu beteiligen.

Heterosexuelle Beziehungen und deren konstruierte Normalität bringen auch die Kinder von Frau Ziefle ins Grübeln.

Susen Werner hat ihre Diplomarbeit über Vergewaltigungsmythen verfasst. Die Denkwerkstatt befragte sie zu ihren Ergebnissen.

Queernews.at berichtet, dass der südafrikanische Schauspieler, Schriftsteller und Radiomoderator Frank Malaba die Initiative „It will get better Africa“ gestartet hat, um „Menschen zu zeigen, dass es in Afrika LGBT-Menschen gibt, die ein positives Leben in relativer Freiheit leben“. Das Vorhaben orientiert sich an der Kampagne „It gets better„.

Welche inneren Konflikte die tägliche Auseinandersetzung mit Geschlechterfragen mit sich bringen, schreibt Sideglance auf.

Über sexualisierte Übergriffe, mit der sich eine Messe-Hostesse konfrontiert sehen muss, berichtet The Critical Witness.

Der Münchener CSD wird dieses Jahr in „Christina Street Day“ umbenannt, um sich solidarisch mit Lesben zu zeigen, die in der homosexuellen Community oft nur mitgemeint oder gänzlich ignoriert werden, wenn es um politische Forderungen und Aktionen geht. Schwule Männer protestierten vehement gegen diesen einmaligen Umbenennungsakt, ergossen sich zum Teil leider auch in antifeministischen und frauenfeindlichen Tiraden, weiß allophilia.

Helga weist in ihrem Blog auf die Ada-Initiative hin, eine Umfrageaktion, um Frauen in der Open Technology Szene sichtbar zu machen. Anne Roth stellt das Projekt ausführlich vor und bei Vera Bunse gibt’s das Ganze in englischer Sprache. Mitmachen!

Zum Schluss noch der Hinweis auf feministische Termine im März, der 8. März war schließlich keine einmalige Aktion!

Die Mädchenmannschaft freut sich jederzeit über Links zu spannenden Blogs und Texten. Eigenlob ist ausdrücklich erwünscht. Nutzt dazu die Kommentarfunktion oder unser Kontaktformular!

12 Kommentare zu „The Ada Initiative, Vergewaltigungsmythen und Christina Street Day – die Blogschau

  1. „Susen Werner hat ihre Diplomarbeit über Vergewaltigungsmythen..“

    Mich wühlt dieses Thema emotional auf, daher diskutiere ich in dem Strang

    http://maedchenmannschaft.net/wenn-ein-madchen-vergewaltigt-wird-muss-man-ja-wohl-fragen-durfen-ob-das-kind-sich-sexy-kleidete/

    lieber nicht weiter, weil mir vielleicht die Sachlichkeit abhanden geht. Ich denke, als Tochter-Vater sieht man solche Berichte mit anderen Augen.

    Ich habe hier ein paar Erklärungsversuche angeführt :

    http://denkwerkstatt.wordpress.com/2011/03/07/vergewaltigungsmythen/#comment-514

    Vielleicht bringt es ja etwas.

  2. Heterosexuelle Beziehungen und deren „konstruierte Normalität“- was muss darunter verstanden werden? Und wie sieht eine nicht konstruierte Normalität aus? Umgekehrt: Wird in homosexuellen Beziehungen eine andere Normalität, eine vieleicht echtere, gelebt? Woraus leitet sich der Begriff Normalität ab? Oder handelt es sich hier um einen Wettbewerb der Normalitäten?

  3. @Michael

    Wie beschämend und traurig dieses Ergebnis ist. Eine Umbenennung muss nun auch nicht bis auf Teufel komm‘ raus erfolgen, aber am Protest gegen „Christina“ wird deutlich, wie tief die Gräben bereits sind.

    @THX1138
    „konstruierte Normalität“ meint in diesem Fall Heteronormativität. Alles, was nicht der Norm von Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit „Mann-Frau“ entspricht, wird als das deviante Andere markiert und entsprechend sanktioniert. Das Denken von Heterosexualität als „Default-Einstellung“ ist dabei ebenfalls konstruiert.

  4. @ Nadine: Ganz ehrlich, ich kann in dem verlinkten Beitrag von Frau Ziefle deine Lesart beim besten Willen nicht entdecken. Aber vielleicht fehlt mir da ja auch einfach der gendertheoretische Hintergrund.
    Die Logik des Kindes ging doch folgendermaßen: 2 Jungs = Freunde, 1 Junge + 1 Mädchen = Freunde, 2 Mädchen = Freundinnen. Da Freundinnen in dieser Aufzählung nur einmal vorkommen, Freunde aber zweimal, schlussfolgert das Kind, das Freunde normal, Freundinnen unnormal sind.
    Was ist daran heteronormativ? 2 befreundete Jungs (homo) sind normaler als 2 befreundete Mädchen.
    Viel mehr bestärkt es mich in der Ambivalenz einer gegenderten Sprache, weil dadurch die von dir kritisierte Zweigeschlechtlichkeit doch erst geschaffen wird (ja, ich weiß, dafür gibt es ja neuerdings den _ anstelle des Binnen-I, aber wie das in der gesprochenen Sprache (und in dieser wird nun mal die Realität eines Kindes konstruiert) aussieht, hat mir leider auch noch niemand schlüssig erklären können). Auch in den Kommentaren unter Frau Ziefles Beitrag wird deutlich, dass durch die Verwendung von Begriffe wie Astronautin Mädchen ausgegrenzt werden. Wenn es nur ein Wort für einen Beruf gäbe, egal, ob Mann, Frau, trans, whatever,… diesen ausübt, dann käme ein Junge vielleicht gar nicht auf die Idee, dem Mädchen zu erzählen, dass es kein Astronaut werden kann.

  5. @Miriam: Ich fürchte, mit nur „eingeschlechtlichen“ Begriffen, wäre männlich immer noch der Standard. Bei einer Diskussionsveranstaltung erzählte etwa einmal eine Anwältin, sie habe bei einem neuen Gesetz mitgeschrieben und dort auf geschlechtergerechter Sprache bestanden. Da sei den Chefs erst aufgegangen, dass sie tatsächlich nicht nur männliche Angestellte, sondern auch weibliche Angestellte haben. Sie haben sich dann erstmals einiger Probleme wie Umkleiden, Toiletten, Dienstkleidung etc angenommen. Dass die vorherigen Beschwerden der Mitarbeiterinnen da anscheinend folgenlos geblieben waren, ist noch mal eine andere Geschichte.

  6. @ Helga: Ja, deshalb bin ich ja ambivalent. Ich finde das nicht trivial. Sichtbarmachung auf der einen Seite und Manifestieren von Zweigeschlechtlichkeit und vermeintlichen Unterschieden auf der anderen Seite.

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